2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
In Feierlaune: Über den Meistercoup auf ihrem „Bixe“ freut sich das Aßlinger Aufstiegsteam mit (stehend, hi. v.l.) Theo Meier, Jacob Mertl, Robert Pröschel, Manfred Svoika, Jonas Mertl, Julian Winkler, Jannik Hansen, Philipp Stacheter, (knieend, v.l.) Filip Bachmatiuk, Samuel Warmbach, Jonas Mitterhofer, Niclas Graupe, (stehend, Mi. v.l.) Florian Knoblich, Andi Hackenberg, Florian Huber, Lukas Hupfauer, Peter Kagermeier, Matthias Kagermeier, Sebastian Sellmeier, Andi Huber, Max Kling, Florian Wieser, Philipp Ertl, Moritz Lange, Mario Vincetic, Leon Mißbach, Sportleiter Willi Graupe und Max Heininger.
In Feierlaune: Über den Meistercoup auf ihrem „Bixe“ freut sich das Aßlinger Aufstiegsteam mit (stehend, hi. v.l.) Theo Meier, Jacob Mertl, Robert Pröschel, Manfred Svoika, Jonas Mertl, Julian Winkler, Jannik Hansen, Philipp Stacheter, (knieend, v.l.) Filip Bachmatiuk, Samuel Warmbach, Jonas Mitterhofer, Niclas Graupe, (stehend, Mi. v.l.) Florian Knoblich, Andi Hackenberg, Florian Huber, Lukas Hupfauer, Peter Kagermeier, Matthias Kagermeier, Sebastian Sellmeier, Andi Huber, Max Kling, Florian Wieser, Philipp Ertl, Moritz Lange, Mario Vincetic, Leon Mißbach, Sportleiter Willi Graupe und Max Heininger. – Foto: wolfgang herfort

Scheitern, zittern, Meister und Pokal-Panne! Aßling bekommt die Erlösung am Live-Ticker

A-Klasse 1

Der TSV Aßling ist Meister der A-Klasse 1 im Kreis Inn/Salzach. Die Freude kannte keine Grenzen. Die Urkunde und der Pokal gingen kaputt.

Aßling – „Klar bin ich angespannt, und nicht erst seit heute.“ Wenn so ein alter Hase wie Aßlings Trainer Klaus Sigl frei heraus zugibt, dass ihm vor dem entscheidenden letzten Punktspiel in der A-Klasse 1 (Inn/Salzach) die Nerven flattern, wie mag es seinen Spielern gehen? „Das ist die mit Abstand jüngste Mannschaft der Liga. Kein Wunder, wenn sie vor dieser Kulisse und bei der Bedeutung des Spiels nervös sind.“

Sehr sogar, wie die ersten Minuten am Pfingstmontag zeigten. Die FT Rosenheim begann aggressiv, Aßling zögerlich. Erster Höhepunkt bereits in der vierten Minute: Jakob Mertl rauschte mit dem FT-Keeper zusammen. Dominik Deckert wurde minutenlang behandelt, machte weiter, sank dann aber zu Boden und wurde vom Sanka abtransportiert. Für ihn ging Feldspieler Florian Feßmann zwischen die Pfosten und wurde mit seinen Paraden beinahe zum Aßlinger Stolperstein.

„Interessiert mich nicht, wie es bei den anderen steht“

Aßlings Sigl vor dem Anstoß.

Es dauerte 20 Minuten, ehe der Tabellenführer Kontrolle in sein Spiel brachte. Für Kapitän Andreas Huber zu wenig: „Wir müssen eine Schippe drauf legen“, versuchte er anzutreiben. Ein Freistoß von Sebastian Sellmeier klatschte an die Latte des Rosenheimer Gehäuses (28.). Alles zu wenig, um Rosenheim ins Wanken zu bringen. Im Gegenteil. Viel fehlte nach einem Kopfball nicht und Aßling hätte einem Rückstand hinterher laufen müssen (31.).

Glück zudem für Max Heininger, dass er für ein knallhartes Einsteigen nur Gelb sah (40.). „Zu hektisch“, „keine Ruhe am Ball, traut euch mehr“, forderte Sigl in der Pause. Nur Sekunden waren im zweiten Abschnitt vergangen, als Matthias Kagermeier einen Kopfball losließ, den der FT-Schlussmann aus dem Kreuzeck zauberte. Die anschließende Ecke setzte der Aßlinger an die Latte.

Eine nun einseitige Partie, die Coach und Fans leiden ließ. Die ersten Handys wurden gezückt, um zu sehen, wie es bei der anderen Partie im Kampf um die Meisterschaft, Hohenthann gegen Höhenrain, stand. Verschiedene Spielstände geisterten hin und her. „Interessiert mich nicht, wie es bei den anderen steht“, so Sigl vor dem Anstoß. Doch je länger es 0:0 stand, desto angespannter war der Coach. Seine Basecap flog durch die Luft, der Balken der Auswechselbank musste als Punchingball herhalten.

Pokal-Panne: Meister-Insignien lösen sich in Aßlinger Spritzorgie auf

Mit dem Abpfiff sammelte sich eine Spielertraube um ein Handy mit BFV-Ergebnisticker. Als klar war, dass das 0:0 zum Titelgewinn und Aufstieg in die Kreisklasse reicht, fiel der Startschuss zu einer Meisterschaftsfeier, wie sie der Büchsenberg seit rund 25 Jahren nicht gesehen hat.

Als die Anspannung langsam abfiel und die Freude über den Titelgewinn im Mannschaftskreis rausmusste, hätten die Aßlinger Kicker beinahe ihre Meisterehrung verpasst. Kreisspielleiter Michael Baumann musste sich schon nachdrücklich in die Gruppe drängen, um sein Anliegen loszuwerden. Er gratulierte sichtlich mit Freude zu Platz eins und dem Aufstieg in die Kreisklasse, überreichte Meisterpokal- und Urkunde.

Doch dann waren die Büchsenberger nicht mehr zu bremsen. Mit aller Kraft, die noch in den erschöpften Körpern steckte, wurde der Erfolg ausgeschrien, ehe der Inhalt von zwei Kästen Bier in der obligatorischen Spritzorgie unterging. Nicht nur, dass Spieler und Trainer Klaus Sigl patschnass und klebrig daraus hervorgingen, sie hatte auch die Meister-Insignien stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Gerstensaft tropfte von der eingerissenen Urkunde, und die silberne Trophäe hatte sich im Freudentaumel in ihre Bestandteile aufgelöst. Was in diesem Moment niemanden wirklich störte. (Wolfgang Herfort)

Aufrufe: 022.5.2024, 09:20 Uhr
Wolfgang HerfortAutor