2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

Schatz-Doppelpack sichert glücklichen Kelbraer Sieg

In einem umkämpften, spielerisch zwischen ansehnlich und rustikal pendelnden Spiel sicherte sich mit Aufsteiger SG Kelbra II/Tilleda die glücklichere, nicht die bessere Mannschaft den 3:2 (0:2)-Sieg über die KSG Holdenstedt/Beyernaumburg. Die Gäste hätten angesichts der zahlreicheren Chancen den Sieg, wenigsten aber den Punkt verdient gehabt.

Kelbras Reserve konnte mit N. Steinberg, S. Müller und Schatz wieder auf drei aktuelle oder ehemalige Spieler der Ersten setzen. Bei der KSG mussten im Vergleich zur Vorwoche mit C. Müller (verletzt), M. Wernicke, Märtens, Schremmer (beide erkrankt) und Gängel (Ausbildung) auf fünf Akteure verzichten, dafür begannen Scholz, Heller, V. Wernicke, Bennemann und Wildner.

Auf dem Kunstrasenplatz in Kelbra waren die Rollen klar verteilt, die Hausherren versuchten mit Kombinationsfußball und über die Außen Druck aufzubauen, die Gäste suchten aus einer sicheren Defensive den Weg über die schnellen Flügel und Konter nach vorne. Und der Plan der Gäste ging vor allem im ersten Durchgang bestens auf. Die Defensive um die aufmerksamen Innenverteidiger Scholz und Hendrich ließ nicht eine klare Chance der Hausherren zu. Immer wieder verschob der KSG-Abwehrblock, unterstützt vom Mittelfeld geschickt und ließ keine Lücken.

Zudem sorgten Hoffmann und Hollo mit gezielten Pässen in die Schnittstellen der Kelbraer Abwehr für Gefahr. Und im Gegensatz zu den letzten Wochen wurden auch die Chancen genutzt: Nach einem präzisen langen Ball von Hendrich traf Hoffmann volley zur frühen Führung (9. Minute), bei einem weiteren Konter schickte Wildner per Außenrist V. Wernicke in die Spur, der mit etwas Glück zum 0:2 traf (23.).

Nach dem Wechsel erhöhte Kelbra zwar etwas die Schlagzahl, wurde aber vor allem dank zunehmender Fehler der Gäste gefährlich. Zweimal konnte Möller zunächst parieren, auf der Gegenseite verzog V. Wernicke freistehend recht deutlich. Mit zunehmender Spieldauer rückte auch Schiedsrichter Hoser in den Blickpunkt. So ließ er im zweiten Durchgang zahlreiche klare wie auch teils harte Fouls der Gastgeber ungeahndet durchgehen, während vergleichsweise harmlose Zweikämpfer der KSG sofort geahndet wurden.

Größter Fehler des Referees war jedoch, den Treffer zum 1:2 anzuerkennen: Karnstedt, der allerdings nicht angegriffen wurde, flankte auf den zunächst passiv im Abseits stehenden Schatz, der sich klar Richtung Ball bewegte und somit KSG-Schlussmann Möller irritierte, also aktiv eingriff.

Im Gegenzug hätte die KSG den alten Abstand wiederherstellen können, doch nach einem tollen Spielzug über Bennemann und V. Wernicke traf Hollo den Ball nicht richtig. Während sich Kelbra vermehrt auf lange, hohe Bälle verlegte, konnte die KSG ihre vielen Kontermöglichkeiten nicht richtig ausspielen - entweder wurde zu lange mit dem Abspiel gezögert, oder der Pass wurde zu ungenau.

Dem Ausgleich durch Schatz ging eine Flanke nach einem Einwurf voraus, die nicht konsequent unterbunden wurde. Zudem wurde der Ball von Scholz' Rücken unglücklich genau in den Lauf des Kelbraer Torjägers gelenkt. Trotz des Rückschlags suchte die KSG weiter ihre Chance auf den Sieg, doch konnte beste Chancen durch Bennemann, Wildner (Latte) und Wildner und Hollo (zweimal auf der Linie geklärt) nicht genutzt werden.

Auf der Gegenseite patzte der eingewechselte K. Koch (kam für den angeschlagenen Hendrich) - der wenige Minuten zuvor noch zweimal auf der Linie gerettet hatte - entscheidend, als er nach einem langen Ball Schatz anköpfte, der plötzlich frei vor dem Tor stand und sich die Chance nicht entgehen ließ. Allerdings hatte der Stürmer sich den Ball mit der Hand vorgelegt. Im Schlussspurt vergab schließlich Heller nach einer Ecke die letzte Chance für die KSG.

Während die KSG nun am kommenden Wochenende spielfrei ist und erst in zwei Wochen in Holdenstedt Anhalt Sangerhausen empfängt, tritt Kelbra II/Tilleda am 3. Oktober zu Hause im Kreispokal gegen die SG Klostermansfeld/Volkstedt an.

Aufrufe: 025.9.2022, 22:28 Uhr
Severin BuhlAutor