2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der SC Kapellen befindet sich in einer schwierigeren Phase.
Der SC Kapellen befindet sich in einer schwierigeren Phase. – Foto: Sascha Köppen

SC Kapellen steht in Amern vor der Nagelprobe

Auf den in der Landesliga auf Platz drei vorgerückten VfL Jüchen/Garzweiler wartet der schwere Gang nach Solingen. Heimspiel für die Holzheimer SG gegen Kellerkind SG Unterrath. Das tritt am Sonntag mit neuem Trainer an.

So schnell geht das im Fußball: Nach der 6:0-Gala zu Beginn des Monats im Topspiel der Landesliga über den VfB Hilden II konnte sich Trainer Fabian Nellen mit dem SC Kapellen vor Lobpreisungen gar nicht retten. Der März ist noch nicht vorbei, doch nach der 1:2-Niederlage beim um den Klassenverbleib kämpfenden Neuling DJK Fortuna Dilkrath und dem Last-Minute-Nackenschlag zum mehr als ärgerlichen 2:2-Ausgleich im Derby gegen Holzheim weht Gegenwind durchs Jupp-Breuer-Stadion. Den spürt natürlich auch der Coach: „Ich will jetzt nicht sagen, wir haben eine kleine Krise oder die Jungs wären nicht mehr scharfgestellt, so ist das nicht. Aber es läuft halt nicht mehr so rund bei uns. Es ist eben immer unangenehmer, wenn du als Favorit in ein Spiel gehst.“

Die Partie am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr) bei den zuletzt wieder in Tritt gekommenen VSF Amern wird für den im Hinspiel mit 3:0 siegreichen SCK darum zur Nagelprobe im an Fahrt aufnehmenden Aufstiegsrennen. „Das ist eine etablierte und sehr robuste Landesliga-Mannschaft, die in Willi Kehrberg auf einen hocherfahrenen Trainer baut“, holt Nellen einordnend aus und knüpft daran folgende Aufgabenstellung: „Wir müssen es gerade gegen so eine Mannschaft spielerisch hinbekommen, unsere beste Leistung auch gegen größere Widerstände abzurufen.“ Allerdings will er die tatsächlich immer noch ziemlich komfortable Lage auch nicht dramatisieren: „Natürlich wissen wir, dass uns die Jüchener auf den Fersen sind. Aber ich hoffe, dass die Jungs im Hier und Jetzt leben und sich keine Gedanken um die Tabelle machen. Ich tue das nämlich nicht.“

Jüchen kämpft mit Personalsorgen

Beim VfL Jüchen/Garzweiler kann Trainer Marcel Winkens mit dieser Wahrnehmung freilich gar nichts anfangen. Dass seine personell dezimierte Truppe als Aufsteiger ein Kandidat für den Durchmarsch in die Oberliga sein könnte, hält er für abwegig. Vielmehr stellt er klar: „Jeder Dreier, den wir gerade holen, ist ein Sechser im Lotto!“

Und Besserung sei nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil sogar: Im Duell mit Gastgeber Ditib-Vatanspor (DV) Solingen fällt am Sonntag (15.30 Uhr) in Ben Venhaus (Urlaub) auch noch sein zentraler Mittelfeldspieler aus. Hinter dem Einsatz von David Oliveira, der beim 3:1-Sieg über den SC Velbert am vergangenen Wochenende nach noch mal einer Stunde stark angeschlagen ausgewechselt werden musste, steht ein dickes Fragezeichen. Darum ist Winkens heilfroh, dass er Leute wie Co-Trainer Daniel Klinger in seinem Kader hat. Der 38-Jährige hatte gegen Velbert nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung mit einem direkt verwandelten Eckball für die 2:1-Führung gesorgt. In die gleiche Kategorie fallen für den Coach Akteure wie Marcel Pohl und Adama Bance, „die immer bereit sind, uns im Notfall zu helfen. Ohne sie würde es gar nicht gehen.“

Ob der Tabellendritte auch in Solingen, im Hinspiel mit 2:1 vorne, allen Widerständen trotzen kann, ist ungewiss, denn die Truppe von Trainer Engin Kizilarslan befindet sich im Aufwind, hat zuletzt drei Mal in Folge gewonnen. „Vorne individuell gut besetzt, enger Kunstrasen, Zuschauer dort immer gut dabei“, lautet Winkens‘ Kurzeinschätzung. Er sieht die anstehenden Liga-Partien gegen Vatanspor und Süchteln (Gründonnerstag) auch als Gelegenheiten, sich vor dem Kreispokalendspiel am 1. April (Ostermontag, 16.30 Uhr)im Grevenbroicher Schlossstadion gegen Gnadental ein gutes Gefühl zu holen.

Holzheim will weiteren Schritt gehen

Das hatte die Holzheimer SG nach ihrem erst in der Nachspielzeit erzielten Treffer zum 2:2 in Kapellen. Obwohl mit seinen Jungs seit vier Spielen ohne Sieg (zuletzt drei Unentschieden hintereinander), ist Trainer Hamid Derakhshan „der Meinung, dass wir seit Beginn der Rückserie einen enormen Schritt nach vorne gemacht haben. Wir sind reifer geworden, flexibler in unserer Spielgestaltung und kaltschnäuziger vor dem Tor.“ Darum ist er guter Hoffnung, „dass sich diese Weiterentwicklung bald auch in den Ergebnissen niederschlägt.“

Im Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen die SG Unterrath ist das keine ausgemachte Sache. Zwar ist den Düsseldorfern in zuletzt neun Anläufen kein dreifacher Punktgewinn mehr gelungen, doch das lässt Derakhshan nicht unvorsichtig werden. Er mahnt: „Wir treffen am Sonntag auf einen sehr, sehr starken Gegner.“ Der erste Vergleich in dieser Spielzeit war mit 2:1 an Unterrath gegangen. Ein Erfolg, der noch dem Konto von Trainer Yannick Meurer gutgeschrieben wurde. Doch der bekam nach dem 1:1 gegen Dilkrath seine Papiere, machte Platz für Deniz Aktag. Der vom Bezirksligisten Ratingen 04/19 II losgeeiste Deutsch-Türke, weiß Derakhshan, „ist einer, der brennt. Er tut alles, um seine Mannschaft richtig, richtig heiß zu machen.“ Genau das erwartet sein Sportlicher Leiter Toma Ivancic: „Wir sind viel zu brav. Wir stecken im Abstiegskampf, da muss man auch mal dreckiger spielen und lauter auf dem Platz sein. Es darf auch ruhig mal etwas rauer zugehen.“

Aufrufe: 023.3.2024, 08:45 Uhr
RP / Dirk SitterleAutor