2024-06-06T14:35:26.441Z

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  Architekt des Erfolgs: Trainer Ralf Dietrich hat sich mit seinem Team auf ein neues System beim SC Reusrath verständigt, das funktionierte.
Architekt des Erfolgs: Trainer Ralf Dietrich hat sich mit seinem Team auf ein neues System beim SC Reusrath verständigt, das funktionierte. – Foto: Denis Petikic

Germania Reusrath: "Die Truppe hat sich selbst übertroffen"

Der SC Reusrath hat nach der schwierigen Zeit der Coronavirus-Pandemie nicht nur den Klassenerhalt geschafft, sondern die Landesliga sogar auf einem hervorragenden siebten Platz abgeschlossen. Der Klub setzt bei Verpflichtungen auf altbewährte Tugenden.

Landesligist SC Reusrath (SCR) setzte zum Saisonabschluss mit dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den Vizemeister SC Kapellen und dem daraus resultierenden siebten Platz einer famosen Saison die Krone auf. Mittlerweile befindet sich der Großteil der Schützlinge von Trainer Ralf Dietrich (57) auf Mallorca, während der Coach am anderen Ende der Insel mit seiner Familie Kraft und Energie für die neue Saison tankt.

„Die Truppe hat sich im Verlauf der Saison trotz einiger Leistungschwankungen selbst übertroffen“, sagt Dietrich, der auch die hervorragende Zusammenarbeit im Trainerstab mit den Co-Trainern Jan Kinnen (41), Tobias Felser (28), Torwart-Trainer Carsten Scheel (40), Betreuer Tim Schlüter (32), A-Jugend-Trainer Kevin Franke (32) und besonders Teammanager Marcel Pollet (37) in allerhöchsten Tönen lobt. „Wir haben uns auf ein System verständigt, und es hat optimal funktioniert. Außerdem war unsere Heimstärke das Geheimis des Erfolgs.“

Vollständige Landesliga-Saison

Obwohl der SCR nach dem Aufstieg 2020 zum zweiten Mal in die Landesligasaison gestartet war, fühlen sich Spieler und Verantwortliche erst nach der aktuell komplett gespielten Saison als wahrer und erfolgreicher Aufsteiger. „Der Aufstieg im März als Dritter der Bezirksliga nach der abgebrochenen Saison wurde uns durch unsere Herbstmeisterschaft beschert“, erläutert Pollet die Gefühlslage, „ab dem 5. September absolvierten wir lediglich fünf Spiele in der Landesliga.“

Anschließend wurde die Saison 2020/21 als Folge der Coronavirus-Pandemie annulliert, und es gab keine Auf- und Absteiger. „Die fußballlose Zeit nach dem Aufstieg, die geschlossene Anlage, die damalige Perspektive – das war sehr ernüchternd, und wir fühlten uns irgendwie ausgebremst. Die telefonischen Kontakte wurden intensiviert, individuelle Trainingspläne erstellt, und es wurde in erlaubter Konstellation trainiert. Allerdings war alles in keiner Weise mit der gewohnten Wettkampfatmosphäre vergleichbar“, betont Pollet, der 2015/2016 mit Trainer Dietrich von der SCR-Reserve in die erste Mannschaft wechselte. Der Teammanger erinnert weiter: „Am 20. August 2021 starteten wir nach einer sechswöchigen Vorbereitungszeit endlich gegen den SC Schwarz-Weiß 06 mit einem 4:1-Heimsieg in die ersehnte Meisterschaft.“

Veränderungen im Verein und Team

Im Verlauf der Saison steigerte sich der SCR – mit wenigen Ausnahmen – von Spiel zu Spiel und gewöhnte sich an die Landesliga-Luft, die man mit vollen Zügen einatmete. Vor dem letzten Spiel wurden mit Tim Hechler (SV Bergisch Gladbach), Manuel Naß und Noah Neubauer (beide private Gründe) verdienstvolle Spieler verabschiedet. Nach dem neuesten Stand der Dinge hat sich der talentierte Neubauer glücklicherweise gegen Kapellen nicht ernsthaft verletzt. Leonidas Goudinas wechselt zum TSV Solingen, Maurice Grünewald spielt in der kommenden Saison beim SSV Berghausen.

Am 30. Mai wurde SCR-Urgestein und der einstige Keeper Arno Gerdes (57) zum Vorsitzenden der Seniorenabteilung gewählt, während sein Vorgänger Stephan Kremmers künftig etwas kürzertritt und dem SCR als Stellvertreter erhalten bleibt. Nach der Jugend- und Seniorenzeit bei seinem Heimatverein wechselte der fachkundige Gerdes innerhalb des Langenfelder/Hildener Kreises im Zuge seiner weiteren Karriere zu benachbarten Vereinen, sodass er über zahlreiche Kontakte verfügt. „Wir können sicherlich nicht mit finanziellen Mitteln jonglieren, aber bei uns herrschen das Reusrather Gefühl und der Teamgeist – altbewährte Tugenden die zusammenschweißen. Leidenschaft schlägt Qualität, das hat unser siebter Platz bewiesen. Wir sind ein Dorf, ein Verein und eine Liebe. Auf diese Weise haben wir nach dem ersten Landesliga-Aufstieg seit 1913 den Klassenverbleib geschafft, und dieses Ziel haben wir uns für die nächste Saison abermals vorgenommen“, betont Gerdes, der mit Benjamin Wadenpohl (SSV Berghausen), Maximilian Steinebach (MSV Düsseldorf), Liridon Salihi (TSV Meerbusch) und Marcel Maier (SSV Lützenkirchen) bereits vier Zugänge vermeldet.

Aufrufe: 026.6.2022, 08:00 Uhr
RP / Thomas SchmitzAutor