2024-05-02T16:12:49.858Z

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Tim Malkmus (Mitte) braucht in jedem Punktspiel sein Tor. Beim 2:0 lässt der Alzeyer die Offenbacher Jakob Born (links) und Torwart Mika Stabel alt aussehen.
Tim Malkmus (Mitte) braucht in jedem Punktspiel sein Tor. Beim 2:0 lässt der Alzeyer die Offenbacher Jakob Born (links) und Torwart Mika Stabel alt aussehen. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

RWO Alzey vollbringt ein Wunder

Arg dezimiertes Wartberg-Team erobert durch 3:2 über den FSV Offenbach die Tabellenführung zurück

ALzey. Ganz großes Kino am Alzeyer Wartberg: in einer leidenschaftlichen Spitzenbegegnung holte sich RWO Alzey die Tabellenführung in der Landesliga zurück. Vorausgegangen war ein 3:2 (2:1)-Sieg über den FSV Offenbach, mit dem die Wenigsten gerechnet hatten.

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Offenbach früh auf dem Boden der Tatsachen

Personell ist RWO Alzey in diesen Tagen sowieso nicht gebettet. Verschärft hatte sich die Lage am vergangenen Mittwoch in Altleiningen, wo das Wartberg nicht nur drei Punkte, sondern auch drei wichtige Spieler per Roter Karte verlor. Von daher erwarteten die meisten Zuschauer, dass der FSV Offenbach mühelos gewinnen würde. Fraglich war nur, wie viele Tore die Alzeyer eingeschenkt bekommen.

Die Wirklichkeit aber sah ganz anders aus. Schon nach 27 Minute führte RWO Alzey mit 2:0. Der ballgewandte David Vodi, von Wormatia Worms aus der Jugend gekommen, schloss in der 17. Minute zum 1:0 ab. Tim Malkmus krönte zehn Minuten später eine tolle Kombination mit dem 2:0. Der Ex-Framersheimer wurde damit einmal mehr seinem Ruf als verlässlicher Torjäger gerecht. In drei Punktspielen wirkte er nun bei den Alzeyern mit, in jedem traf er einmal.

Purer Einsatz jedes Einzelnen

Noch vor der Pause quittierte RWO den Anschlusstreffer. Silas Wagner erzielte das zu diesem Zeitpunkt völlig verdiente 1:2. Zwei Pfostentreffer und zwei dicke Möglichkeiten hatten die Offenbacher, bei denen Jonas Dörrzapf aufgrund seiner Schnelligkeit für reichlich Gefahr sorgte, bis dahin schon ausgelassen.

In der Pause drehten sich viele Gespräche auf der Tribüne um die Frage, ob RWO Alzey mit dieser Notbesetzung die aufopferungsvolle und kräftezehrende Verteidigung würde aufrechterhalten können. Es klappte, wie der herausragende RWO-Keeper Tobias Schneider nach dem Schlusspfiff herausstrich. „Es klingt wie Wiederholung, aber es ist wirklich so. Jeder kämpft für jeden. So kommen solche Ergebnisse dann auch zustande“.

Jeder Wechsel funktioniert

In der Tat spielte RWO Alzey wie aus einem Guss. Simon Bumb ersetzte Urlauber Eric Wischang auf der Zehn. Fabian Sieker, wie Tim Malkmus, fast vom Urlaubsflieger ins Wartbergstadion transferiert, stopfte die Lücke, die sich durch Max Grobens Rotsperre auftat. Und Damian Szymkow vertrat Max Kimnach, der wie Groben in Altleiningen diskussionswürdig des Feldes verwiesen worden war.

Obwohl die Alzeyer tiefer standen, als in den ersten Spielen, hatten sie immer wieder starke Aktion nach vorne. Aus einer resultierte der Elfer, den Simon Bumb – ohne vom Schiedsrichter abgelenkt zu werden – zum 3:1 verwertete. Spätestens da war klar, dass diese tapfer kämpfende Alzeyer Elf, trotz ihres personellen Handicaps, gegen die noch verlustpunktfreien Offenbacher was holen könnte.

Die taten sich schwer, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Spannend blieb die Begegnung aber. Erst recht, nachdem Agmir Bajraktari, ebenfalls per Foulelfmeter (76.) auf 2:3 verkürzt hatte. Die hoch diszipliniert spielenden Alzeyer warfen sich in nahezu jeden Zweikampf. Dennoch brachen die Vorderpfälzer ab und an durch. Dann aber fanden sie ihren Meister in Tobias Schneider, der an diesem Nachmittag alles hielt, was zu halten war. Außerdem rettete weitere zweimal der Pfosten.

"Angeschlagene Boxer sind gefährlich"

Entgegenkam RWO freilich auch, dass Jonas Dörrzapf (76.) nach wiederholtem Foulspiel das Spielfeld zwangsweise verlassen musste. Damit war ein Unruheherd raus. Später verabschiedete sich auch Aktivposten Alexander Michael Hayes. FSV-Coach Daniel Jahnke holte ihn zermürbt raus.

Nach den 90 Minuten strahlten die Alzeyer Spieler – zu recht. Und was war das Erfolgserlebnis? Tobias Schneider: „Vielleicht die Worte von unserem Trainer Lars Weingärtner. Der meinte in der Halbzeit "angeschlagene Boxer sind gefährlich.‘“

RWO Alzey: Schneider – Kroehler (82- Morina), Sieker, Niemann, Rehbein, Gabrielov – Szymkow, McColgan – Bumb (51. Kullolli) – Malkmus (86. Grimm), Vodi.

Tore: 1:0 Vodi (17.), 2:0 Malkmus (27.), 2:1 Wagner (43.), 3:1 Bumb (50., FE), 3:2 Bajraktari (76., FE).

Gelb-Rote Karte: – / Dörrzapf (76.).

Zuschauer: 110.

Aufrufe: 028.8.2022, 19:40 Uhr
Claus RosenbergAutor