2024-05-16T14:13:28.083Z

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Da lief es für RWO Alzey noch nach Plan. Das Trainerteam Maximilian Kimnach und Lars Weingärtner verfolgt aufmerksam das Spiel gegen Wormatia Worms II.
Da lief es für RWO Alzey noch nach Plan. Das Trainerteam Maximilian Kimnach und Lars Weingärtner verfolgt aufmerksam das Spiel gegen Wormatia Worms II. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

RWO: 20 Minuten zu früh Feierabend

Alzeyer verlieren nach 3:1-Führung gegen Wormatia Worms mit 3:5

Alzey. Nach rund einer Stunde Spielzeit setzte die große Entspanntheit ein. Was sollte nach der neuerlichen Zwei-Tore-Führung für Landesliga-Spitzenreiter RWO Alzey noch schief gehen? Es bot sich die Gelegenheit, auf der Tribüne über das zurückliegende Wochenende zu plaudern, im Smartphone zu schauen, was die 05er machen, von den Biertischgarnituren aus Richtung Abendsonne zu blicken, noch was vom Grill und ein Kaltgetränk zu holen. Der Haken: Diese Haltung schien sich auf den Rasen übertragen zu haben. Und die Gäste von Wormatia Worms II spielten nicht mit.

Drei Gastgeschenke für den Alzeyer Björn Grimm

3:5 (2:0) ging das Alzeyer Heimspiel verloren, und das, obwohl der Regionalliga-Unterbau gleich drei an Björn Grimm gerichtete Gastgeschenke dabei hatte. Erst schnappte der RWO-Stürmer bei einem Verstolperer im Wormser Spielaufbau zu (10.), dann zog er nach einem Stellungsfehler ab, Tim Malkmus versenkte den Abpraller (17.). Und schließlich griff Keeper Leon Guth nach Yannik Niemanns Flanke daneben, was wiederum Grimm zum Treffer ins leere Tor nutzte (54.). Da war Wormatia gerade durch Luca Sorges Distanzschuss herangekommen (51.).

Das erste Gegentor zeigte schon das Alzeyer Problem auf. War Fabian Sieker der Ball an den Arm geprallt? Die Elfmeter-Frage schien die Rot-Weißen weit mehr zu beschäftigen als die Wormser, die einfach weitermachten. „Uns haben ein bisschen der Punch und die Konzentration gefehlt“, moniert Niemann, der gegen seinen Ex-Club liebend gern gewonnen hätte. Vielleicht war die englische Woche ein Grund für die am Ende fehlende Power, mutmaßt der Kapitän. Vielleicht aber auch der Umstand, dass die Rot-Weißen vom Start weg nicht machten, was sie wollten.

„Wir haben uns in der Halbzeitpause noch vorgenommen, nicht mehr so viel hinterherzulaufen“, erzählt Niemann. Den Ball länger halten, wacher zu spielen, das war das Ziel. Denn schon vor dem Seitenwechsel war Wormatia feldüberlegen, spielte sich Chancen heraus. „Viele hatten heute den Fuß falsch stehen“, blickt Lars Weingärtner auf eine Fülle einfacher Abspielfehler. Wenn Spielertrainer-Kollege Max Kimnach, wie aktuell gesperrt, fehle, bemerke man das immer. Andererseits: Im Pokal und gegen Offenbach klappte es ja auch ohne den Routinier im Zentrum. Warum also diesmal nicht? Weingärtner spricht von einem Kopfproblem.

Nach 70 Minuten geht RWO der Saft aus

Das zeigte sich in vielen Ausprägungen. Nach Max Grobens Foul traf Philip Bach im Elfmeter-Nachschuss (68.), was man noch unter Glückssache verbuchen konnte. Bei der Eckball-Variante zum Ausgleich (Sorge/73.) waren die Wormser gleich zweimal in der Gefahrenzone frei am Ball, den Konter und den weiten Ball, die Reda Chkifa verwertete (80., 88.), hätte die eigentlich besser positionierte Alzeyer Deckung zwingend bereinigen müssen. Binnen 20 Minuten stellten die Wormser von 1:3 auf 5:3. Begründung Weingärtner: „Wir machen den Schritt zu wenig, dann reicht das nicht. Die Gegentore sind alle vermeidbar. Und wenn man immer dem Ball hinterher läuft, fehlt irgendwann die Kraft.“

Was eine Stunde nach einem erfolgreichen Rezept aussah, nämlich recht tief zu stehen, punktuell zu pressen und zu kontern, entpuppte sich als selbst gestellte Falle, als Biss, Kompaktheit und Konzentration verloren gingen. Weil die Alzeyer gedanklich einfach zu früh Feierabend machten.

RWO Alzey: Schneider – Niemann, Groben, Sieker – Gabrielow (73. Kullolli), Bumb, McColgan, Braun (59. Kröhler, 84. Belyayev) – Malkmus – Vodi (53. Szymkow), Grimm.



Aufrufe: 04.9.2022, 21:50 Uhr
Torben SchröderAutor