2024-04-25T14:35:39.956Z

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Weichensteller im Fußballkreis Rheingau-Taunus, von links: Stefan Kopf, Peter Bonertz (mit HFV-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet), Christian Brinkmann, Michael Krause, Erich Herbst, Gerhard Rüppel, Andreas Bertram und Waldemar Triquart (mit HFV-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet).
Weichensteller im Fußballkreis Rheingau-Taunus, von links: Stefan Kopf, Peter Bonertz (mit HFV-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet), Christian Brinkmann, Michael Krause, Erich Herbst, Gerhard Rüppel, Andreas Bertram und Waldemar Triquart (mit HFV-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet). – Foto: Stephan Neumann

RTK-Fußballtag als starkes Plädoyer für den Fußball

Vertrauen in Fußballwart Erich Herbst und sein bewährtes Team +++ Klartext zur aktuellen Lage

Idstein-Heftrich. Es war nicht einfach ein Kreisfußballtag in der Heftricher Willi-Mohr-Halle mit Wahlen und wohlwollenden Grußworten, sondern eine kompakte Veranstaltung mit klaren, kritischen Statements – mit dem Fokus auf die Probleme und die Zukunft des Amateurfußballs mit Männer-, Frauen- und Nachwuchsspielkassen. Auswüchsen und Egoismen entgegenwirken, das sei die gemeinsame Aufgabe, sagte Markus Jestaedt als Vorsitzender des Sportkreises Rheingau-Taunus und des TSV Bleidenstadt: „Fairness und ein gesundes Miteinander sind genauso wichtig wie der Kampf um den Aufstieg und gegen den Abstieg.“

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Bedenkliche Trends mit kreativen Ansätzen eindämmen

Der Mitgliederzuwachs bei den Jüngsten relativiere sich bis zum A-Juniorenbereich, wo oft Spielgemeinchaften und Jugendfördervereine zur Option würden. Und die ab 2026 verpflichtenden Ganztagsschulen stellten die Vereine für die nächsten Herausforderungen, führte Jestaedt aus. Die künftige Spielgemeinschaft der Vereine SV Heftrich und SV Niederseelbach belege bei den Aktiven die Tendenz, dass immer öfter mehrere Vereine zusammengehen. Trends „mit kreativen Ansätzen stoppen“, das ist generell Jestaedts Vorstellung. Er verwies auch auf Manfred Schmidt, seinen Vorgänger an der Sportkreisspitze, der den Fußballclubs gerade in puncto Fördergelder beratend Hilfe leisten könne.

Weichensteller im Rheingau-Taunus leben ehrenamtliches Engagement

Was Hoffnung macht: Die bestens eingespielte Mannschaft im Kreisfußballausschuss Rheingau-Taunus, die unverzichtbaren, ehrenamtlichen Weichensteller hinter den Kulissen, stellte sich komplett für weitere vier Jahre zur Verfügung. Mit der einzigen Änderung, dass Christian Brinkmann (SV Niederseelbach) Jugendwart Michael Hess abgelöst hat, der aber als sein Stellvertreter dabei bleibt. Ruckzuck waren die Wahlen ohne Gegenstimmen abgehandelt. Erich Herbst (FSV Winkel) zeigte, dass er Fußballer durch und durch ist. Der bisherige und wiedergewählte Rheingau-Taunus-Fußballwart leitete die Veranstaltung – mit dem SV Heftrich als vorzüglichem Gastgeber – ganz souverän, benötigte ziemlich genau zwei Mal 45 Minuten plus 15 Minuten Pause, um nach eindreiviertel Stunden quasi pünktlich abzupfeifen. 2028, wenn sein FSV Winkel der Fußballtag-Gastgeber sein wird, tritt er nicht mehr an.

Schmalere Spielklassen, auch um kurzfristige Absagen von Spielern zu kompensieren

Um bis dahin mit seinem Team, zu dem auch Ehrenfußballwart Gerhard Rüppel als Planer des Spielgeschehens zählt, wichtige Weichen zu stellen. „Unser Plan ist es, dass wir ab der nächsten Saison von der Kreisoberliga bis zur C-Liga mit 15 Mannschaften pro Klasse spielen, ab der übernächsten Runde auf 14 Mannschaften gehen. Weil wir festgestellt haben, dass Vereine am Spieltag durch kurzfristige Absagen von Spielern Probleme bekomme. Wir wollen Flexibilität ins Spielgeschehen reinbringen“, erläuterte Erich Herbst. Man werde alles mit den Vereinen genau absprechen, versprach er. Wie sich letztlich alles konkret gestalten lässt, ist auch von den Mannschaftsmeldungen für 2024/25 abhängig.

HFV-Schatzmeister Jörn Metzler: Dafür sorgen, dass überall Fußball gespielt werden kann

Jörn Metzler (Weilmünster), Schatzmeister des Hessischen Fußballverbands, bei dem derzeit der Präsidentenpart vakant ist, blickte auf die Schattenseiten des Fußballs, erwähnte den Tod eines 15-jährigen Jungen bei einem Turnier 2023 in Frankfurt. „Fußball ist kein Gewaltsport, aber ein Spiegelbild der gegenwärtigen Gesellschaft“, sagte Metzler und verwies auf die Sozialstiftung des HFV, die sich insbesondere Maßnahmen zur Gewaltprävention, Integration und Fair Play zum Ziel gesetzt hat. Flexible Spielsysteme, damit in Hessen überall Fußball gespielt werden könne, das ist für ihn ein weiterer Ansatzpunkt. Ferner müsse dem entgegengewirkt werden, dass junge Schiedsrichter gleich wieder aufhören, wenn sie angegangen und beschimpft werden. Flächendeckend wolle man auf hessischen Plätzen Defibrillatoren installieren, betonte Metzler in seinem Plädoyer für den Fußballsport, dem in Hessen 580.000 Mitglieder in 2.100 Vereinen nachgehen. Schulprojekte müssten forciert werden, man müsse 14-, 15-Jährige für Einsätze an Grundschulen ausbilden, überdies müsse das Ehrenamt gestärkt werden, so Metzler in seinem Rundumausblick.

Land übernimmt GEMA-Gebühren bei Clubfeiern mit Musik

Klaus-Peter Willsch, für den Rheingau-Taunus Abgeordneter im Bundestag und Mitglied beim TGSV Holzhausen, erinnerte an jene, die sich um die Plätze kümmern und die Trikotwäsche übernehmen. An die große Bedeutung der ehrenamtlichen Helfer. Die auch Veranstaltungen mit Musik organisieren. Die dabei fälligen GEMA-Gebühren werde künftig das Land übernehmen, kündigte Ingo Schon (Rauenthal) an, Landtagsabgeordneter und parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion. „Gebt uns Hinweise, was euch belastet“, forderte er die Vereinsmitglieder auf, man wolle das Ehrenamt „entbürokratisieren“. Marius Weiß, Landtagsabgeordneter der SPD und beim TV Idstein engagiert, strich die Förderung pro Mitglied mit einem Hessen-Euro im Monat für den Breitensport und die Vereinsförderung heraus.

Für vorbildlichen und nachhaltigen Einsatz geehrt
Vorbildliches ehrenamtliches Engagement, dafür wurden in Heftrich Waldemar Triquart, Peter Bonertz (beide HFV-Ehrennadel in Gold) und Boris Melzer (FSV Oberwalluf, HFV-Vedienstnadel) ausgezeichnet.

Sie sorgen für geordnete Abläufe im Liga- und Pokalspielbetrieb:
Fußballwart: Erich Herbst (FSV Winkel. – Stellvertreter: Michael Krause (SV Heftrich). – Kassenwart: Stefan Kopf (SV Niederems). – Jugendwart: Christian Brinkmann (SV Niederseelbach). – Schiedsrichter-Obmann: Andreas Bertram (FC Kiedrich). – Vorsitzer des Sportgerichts: Waldemar Triquart (SV Steckenroth). – Frauen-Beauftragter: Jürgen Popperl (FFC Geisenheim). – Presse: Reinhard Volkmer (SV Niederseelbach. – C-Liga-Leiter, Ehrenamt und Freizeitfußball: Michael Eckstein (FSV Oberwalluf). – Qualifizierung: Rebecca Petry (SSV Hattenheim). – A-Liga-Leiter und Administrator DFB-Net: Norbert Kremer (Germania Rüdesheim). – Kreisoberliga-Leiter, Schriftführer, Pokalspielleiter: Alfred Hollinger (TSV Bleidenstadt). – B-Liga-Leiter: Peter Bonertz (SV Hallgarten). – D-Liga-Leiterin: Bianca Herold (SG Orlen).

Rheingau-Taunus-Delegierte beim Verbandstag am 28. September in Grünberg: Christian Brinkmann, Andreas Bertram, Klaus Kremer (Spvgg. Eltville, Vorsitzender Regionalsportgericht), Waldemar Triquart, Klaus Holz (SV Rauenthal/Regionalbeauftragter Schiedsrichter), Erfried Melzer (FSV Oberwalluf). – Ersatzdelegierte: Michael Krause, Jürgen Popperl, Michael Eckstein, Peter Bonertz.

Aufrufe: 05.3.2024, 17:00 Uhr
Stephan NeumannAutor