2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
War beim TuS Roxheim fast acht Jahre lang eine Institution: Nun hat Trainer Joachim Reimann aufgehört.	Archivfoto: Mario Luge
War beim TuS Roxheim fast acht Jahre lang eine Institution: Nun hat Trainer Joachim Reimann aufgehört. Archivfoto: Mario Luge

Roxheim: Ende einer ganz besonderen Beziehung

Nach knapp acht Jahren beim TuS Roxheim hat Trainer Joachim Reimann sein Amt jetzt niedergelegt

Roxheim. Die Mannschaft und die Vereinsverantwortlichen wussten, dass dieser Tag irgendwann kommen wird. Der Tag, an dem Joachim Reimann nicht mehr Trainer des TuS Roxheim sein wird. „Es war klar besprochen und wir hatten uns da auch ganz klar mich Achim committet, dass er im Laufe des Jahres, wenn für ihn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, aufhören wird“, erklärt TuS-Abteilungsleiter John Faßig. Mit Julian Reimann und Nico Richter hatte der Klub schon zuvor zwei Spielertrainer installiert, die nun die Nachfolge des 63-Jährigen antreten werden. „Nach unseren Gesprächen waren wir uns einig, dass der Generationswechsel jetzt stattfinden wird“, so Faßig, der trotz der einvernehmlich getroffenen Entscheidung von einem „Riesenverlust“ spricht. „Es tat beiden Seiten schon ein bisschen weh, aber man kann es auch verstehen. Irgendwann ist es auch mal gut.“

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Im Sommer 2016 übernahm Joachim Reimann, der zuvor die SG Hüffelsheim coachte, bei den Grün-Weißen. Nach dem Abstieg in der ersten Saison feierte man den direkten Wiederaufstieg. „Wir haben schon einige Höhen und Tiefen zusammen durchgemacht. Das Verhältnis von ihm zu mir und uns war schon lange zur Freundschaft geworden“, sagt Faßig, der auch zu würdigen weiß, wie sehr sich der Polizist auch im Gesamtverein und außerhalb seiner eigentlichen Traineraufgaben einbrachte. „Da müssen jetzt einfach andere Verantwortung übernehmen.“ Die 1:2-Heimniederlage gegen die SG Soonwald bleibt somit das letzte Spiel von Joachim Reimann als TuS-Trainer.

Es bleiben schöne Erinnerungen, trotz Niederlagen auch an die sportlichen Höhepunkte, wie die Aufstiegsspiele 2022 gegen die SG Kirschweiler/Hettenrodt (1:1, 2:2, 5:6 n.V.) oder die beiden Kreispokalendspiele gegen die SG Guldenbachtal (2018, 1:2) und 2022 gegen die SG Soonwald (6:7 n.E.). „Es war einfach eine tolle Zeit“, fasst John Faßig die 7,5 Spielzeiten zusammen. Bei den jüngsten 2:1-Siegen der Roxheimer bei der SG Merxheim II und gegen die „kleine Eintracht“ saß Joachim Reimann schon nicht mehr auf der Trainerbank, oder vielmehr auf dem Wasserkasten, wie man es von Besuchen der TuS-Spiele gewohnt war. „Ich weiß nicht, ob er irgendwo im Gebüsch gelegen und zugeschaut hat oder ob er zu Hause im Kreis gelaufen ist“, scherzt Faßig, der dem Pensionär die neu gewonnenen Freiheiten von Herzen gönnt. „Dank seiner guten Arbeit, kann man jetzt von einem nahtlosen Übergang sprechen“, sind die Roxheimer mit 22 Punkten und Platz sechs nach 13 Spielen zufrieden. „Wir sind voll im Soll, auch wenn nicht alle Spiele so laufen, wie man es sich vorstellt“, sagt Faßig, der zuversichtlich auf den Rest der Saison blickt.

Diesen Eindruck teilt auch Joachim Reimann: „Meine beiden jungen Nachfolger sind mehr als bereit. Ich übergebe das alles mit einem sehr guten Gefühl und bin mir sicher, dass sie gute Arbeit machen werden“, erklärt der 63-Jährige gegenüber dieser Zeitung. Nach einem langen Entscheidungsprozess, wie Reimann sagt, habe er zuletzt das Gefühl gehabt, dass bei den Spielern „eine gewisse Alltagsroutine“ eingetreten sei. „Es war also keine Momentaufnahme und auch kein spezielles Ereignis, das zu meiner Entscheidung geführt hat“, betont er. Es sei einfach an der Zeit für etwas Neues, neue Impulse neue Ansätze, eine neue Ansprache. „Es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, dass ich an meinem Stuhl klebe“, erklärt der langjährige Polizeibeamte. Auf seine Zeit bei den Grün-Weißen blickt er stolz und glücklich zurück. „Das saugute Verhältnis zum Verein und den Menschen dort, bleibt bestehen. Das war mir besonders wichtig.“ In all den Jahren hätten er und seine Mitstreiter versucht, dass da, wo Roxheim draufsteht, auch Roxheim drin stecke. „In der Rückbetrachtung bin ich der Überzeugung, dass wir das ohne Geld richtig gut hinbekommen haben und auch wieder mehr Zuschauer auf den Sportplatz gelockt haben.“ Zu den Heimspielen seien immer 100 bis 150 Fans da. „Das sind Eckpunkte, die uns in dem Weg, den wir gemeinsam gegangen sind, absolut bestätigen“, sagt Joachim Reimann, der die vielen Eindrücke und Erlebnisse nun erst mal sacken lassen möchte. „Ich bin jetzt nicht ausgeschieden, um beim nächstbesten Anruf direkt meine Zusage zu geben“, schmunzelt der 63-Jährige und fügt an: „Aber die Tür zum Fußball komplett zuzumachen, so weit werde ich jetzt auch nicht gehen.“

Die Spiele im Steno:

SG Soonwald – SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim II 3:1 (2:0). – Tore: 1:0, 2:0 Tom Craß (4./39.), 2:1 Tobias Petre (51.), 3:1 Ilhan Nurkovic (62.).

TuS Roxheim – SG Eintracht Bad Kreuznach II 2:1 (1:0). – Tore: 1:0, 2:0 Nicolai Spira (21./90.), 2:1 Jonah Röhlinger (90.+2).

VfL Rüdesheim – Karadeniz Bad Kreuznach 2:3 (0:1). – Tore: 0:1, 2:3 Cihan Yakut (4./82.), 0:2 Benhur Bayir (46.), 1:2, 2:2 Ekrem Sekmenoglu (71./74.).

SG Meisenheim/Desloch/Lauschied II – SG Gutenberg/Waldlaubersheim 3:0 (2:0). – Tore: 1:0, 3:0 Hannes König (9./59.), 2:0 Marcel Lörsch (43.).

TSV Hargesheim – SG Alsenztal 5:0 (1:0). – Tore: 1:0 Christoph Diederichs (45.), 2:0 Sascha Stoy (77.), 3:0 Fabio Schmuck (87.), 4:0 Jemy Forestier (89.), 5:0 Christian Kautz (90.+1).

TSV Bockenau – TSV Langenlonsheim-Laubenheim 7:0 (4:0). – Tore: 1:0, 5:0 Michel Tressel (12./47.), 2:0, 3:0, 4:0, 7:0 Julian Brückner (20./34./38./81.), 6:0 Eigentor (71.).

TuS Hackenheim II – FC Bad Sobernheim 1:1 (0:0). – Tore: 1:0 Marian Ristow (47.), 1:1 Yannick Giloy (80.).

Aufrufe: 07.11.2023, 08:00 Uhr
Martin ImruckAutor