Roland-West spendet alle Erlöse vom Pokalspiel an krebskranke Leonie

Vater als Freund des Vereins

Für Roland-West entstand die Verbindung zu Leonie über ihren Vater, der als Jugendtrainer für TPSK 1925 Köln fungierte. Viele Spieler aus dem Jahrgang 2009, für die er zuständig war, wechselten kurz darauf zu Roland-West. Bei der DJK trafen sie dann auf ihren neuen Trainer, Marco Neumann, der den Kontakt zu Leonies Vater aufrecht erhielt und eine Freundschaft mit ihm aufbaute.

Im Zuge der Diagnose wollte man dann bei Roland-West der Familie von Leonie finanziell ein wenig unter die Arme greifen und entschied sich spontan, die zweite Pokalrunde in ein Benefizspiel umzuwandeln: "Als wir davon erfahren haben, haben wir uns zusammengesetzt und geschaut, wie wir unterstützen können“, schilderte Neumann, "Wir haben uns gedacht, vielleicht können wir durch eine solche Aktion ein bisschen Druck von der Familie nehmen."

Der gute Zweck als Sinnbild der Vereinsphilosophie

Der B-Ligist bittet damit auch zum ersten Mal um Eintrittsgeld. Mit drei Euro wird geplant. Zusätzlich nimmt der Verein auch weitere Spenden gerne an, die vollumfänglich an die Familie von Leonie weitergeleitet werden. Insgesamt wird mit einem hohen dreistelligen bis gar vierstelligen Betrag gerechnet. Im Sommer ist zudem noch ein Benefiz-Turnier zum gleichen Zweck geplant.

Die Vereinsverantwortlichen kombinieren demnach das sportliche "Event", das Duell mit einem Bezirksligisten, mit dem guten Zweck. Nach dem 3:0-Erfolg aus der ersten Pokalrunde gegen den SV Botan Köln steht die DJK nämlich vor einem Highlight-Spiel. Diesen Moment für die Unterstützung eines Freundes des Vereins zu nutzen, spiegelt auch die grundsätzliche Philosophie von Roland-West wieder: "Klar, es ist ein Pokalspiel, aber wir sehen es als Benefizspiel. Wir sind kein leistungsbezogener Verein, wir sind eher der familiäre Verein. Wir versuchen im Umkreis allen Kindern gerecht zu werden, wir versuchen es Kindern aus allen Schichten zu ermöglichen, Fußball zu spielen", erklärte Neumann.

Die Grundsätze scheinen auch zu fruchten. Mit Verlauf der Corona-Phase explodierten Roland-Wests Mitgliederzahlen von 220 auf 530. Anpfiff des Spiels ist heute (20. Februar) um 19.30 Uhr am Kunstrasenplatz in der Rochusstraße.