2024-04-25T14:35:39.956Z

Turnier
Waldalgesheims Neuzugang Elias Pfenning (rechts) lässt sich von Hassiate Tom Steil nicht aufhalten. Die Alemannen gewannen das Derby 5:1.	Foto: Edgar Daudistel
Waldalgesheims Neuzugang Elias Pfenning (rechts) lässt sich von Hassiate Tom Steil nicht aufhalten. Die Alemannen gewannen das Derby 5:1. Foto: Edgar Daudistel

RNL-Turnier: Alemannia macht das Halbfinale klar

Oberligist Waldalgesheim zieht nach zwei Siegen beim eigenen RNL-Turnier in die Vorschlussrunde ein+++ Ingelheim und Bad Kreuznach überraschen

WALDALGESHEIM. Das Rhein-Nahe-Liga-Turnier läuft. Anders als im vergangenen Jahr gab es zum Auftakt der 32. Auflage nicht nur klare Siege und viele Tore, sondern auch einige Überraschungen. Die Underdogs aus Bad Kreuznach und der Spvgg. Ingelheim zeigten den klassenhöheren Teams die Grenzen auf. Gastgeber Alemannia Waldalgesheim ist nach zwei Siegen die erste Mannschaft, die bereits im Halbfinale steht.

Gruppe 1: Alemannia Waldalgesheim – Hassia Bingen 5:1 (3:0). – Die erste gelungene Kombination führte zur Alemannen-Führung (13.). Can Özer vollendete durch die Beine des herausstürzenden Fabian Haas im Hassia-Tor. 70 Sekunden später war der Doppelpack geschnürt, erhöhte Özer trocken auf 2:0. Für Treffer Nummer drei war Neuzugang Yudai Baba zuständig. Der Japaner schlenzte das Leder aus 18 Metern in den Winkel. Nach dem Wechsel sorgten Torwartfehler dafür, dass erst Bilotta erhöhte (56.), dann Gianni Auletta den alten Abstand wiederherstellte (62.). Lukas Manneck sorgte mit 20-Meter-Knaller für den Endstand (79.). Die Hassia, die mit sechs Neuen begann, versuchte Akzente zu setzen. Dabei überzeugte besonders Auletta im Angriff, auch Fabien Spreitzer machte nach neun Monaten ohne Fußball auf der linken Abwehrseite seine Sache gut. „Man kann mit vielen Sachen nach unseren erst vier Trainingseinheiten zufrieden sein“, maß Coach Christian Klöckner dem Ergebnis nicht zu große Bedeutung bei. Wichtig waren ihm und seinem Bruder Thomas, „dass die Jungs Fußball spielen wollten.“ Mauern in der Hoffnung auf ein knappes Resultat kam nie infrage. Zur Partie gab es klare Sätze. „Im Prinzip war es der Klassenunterschied, den wir erwartet hatten“, so Thomas Klöckner. Dennoch machte der Auftritt Mut. Spreitzer hoffte denn auch auf „eine gute Saison, wenn wir uns schnell finden.“

Alemannia-Trainer Marcel Fennel war vor allem mit der ersten Hälfte seines Teams zufrieden, selbst wenn die Torausbeute zu wünschen übrig gelassen hatte, Manneck mit einem Elfmeter an Haas gescheitert war. Der Makel: „Es hat nicht geklappt, hinten die Null zu halten“, so Fennel. Torwart Pasquale Patria hatte seinen Teil am Gegentor beigetragen.

Emotionaler Höhepunkt war der Abschied von SVA-Innenverteidiger Konstantin Gänz, der die Fußballschuhe an den Nagel hängt. Er stand in der Startelf, wurde analog seiner Rückennummer nach vier Minuten unter dem Applaus von Spielern und Zuschauern ausgewechselt. „Ich habe mich megagefreut, mich hier gegen die Hassia verabschieden zu können“, so der 28-Jährige.

Jared Lidy gelang in der 87. Minute der erste und einzige Torschuss des Landesligisten. Sonst dominierte die zwei Klassen höher angesiedelte Alemannia das Geschehen eindeutig. Dennoch dauerte es trotz einer Vielzahl an Gelegenheiten bis zur 27. Minute, in der Can Özer nach toller Vorarbeit von Niko Neal das 1:0 gelang. Sieben Minuten später schnürte Özer nach einem Heber von Baris Yakut über die Abwehr hinweg frei vor dem Tor den Doppelpack. Nach der Pause trafen Neal (48.) nach Vorarbeit von Özer und Yakut, der eingewechselte Shane Wheeler (63.) aus 20 Metern und Ryutaro Kishi (75.) nach einer Yakut-Ecke. Ähnlich wie im ersten Spiel gegen die Hassia verpasste die Alemannia einen durchaus möglichen zweistelligen Sieg. Yakut (59.) und Wheeler (62.) scheiterten am Pfosten, Özer gleich mehrmals an VfB-Keeper Marco Guenther.

Während Bodenheim noch auf Neuzugang Michael Widera (ehemals Alemannia) verzichten musste, kam bei den Grün-Weißen Rückkehrer Konstantin Ludwig erstmals wieder zu einem Teileinsatz. Der 25-Jährige trainiert bei der ersten Mannschaft mit, ist aber vor allem als Spielertrainer bei der zweiten dabei, will von Max Reichenberger lernen. „Das ist mein Verein, und ich will dabei helfen, langfristig mit der Reserve hochzukommen“, so Ludwig.

Co-Trainer Sascha Kraft war zufrieden mit dem zweiten Turnierauftritt. „Langsam kommen wir in die Spiele rein, diesmal haben wir vor allem gegen den Ball gut gestanden“, erklärte er. Die beiden Neuzugänge aus Japan hätten sich sehr gut integriert, auch Neal habe ein richtig gutes Spiel geboten. „Er ist auf dem besten Weg, sich an den Männerfußball zu gewöhnen“, so Kraft. Niko Neal blieb trotz einer sehr guten Vorstellung mit einem Tor, einem Assist und vielen Pässen, die zum Abschluss führten, sehr bescheiden. „Es hat viel Spaß gemacht, 90 Minuten spielen zu dürfen“, sagte er.

Gruppe 2:

„Es war ein erster Schritt. Viel ist über die Gemeinschaft und das Miteinander gelaufen.“ Der neue Chefcoach Thorsten Effgen konnte den überraschenden Sieg seiner Eintracht einordnen. Zwar bewies der Hessenligist größere Reife im Spielaufbau und hatte Vorteile in der Ballsicherheit, die Chancenverwertung ließ aber stark zu wünschen übrig. Die zwei Klassen niedriger angesiedelte Eintracht machte es einen Tick besser. Linksverteidiger Nils Flühr nutzte zwei Minuten vor dem Abpfiff eine Reihe von Abwehrfehlern, ließ einen Gegenspieler aussteigen und traf mit dem schwachen linken Fuß von halblinks genau ins rechte obere Dreieck.

Im ersten Durchgang hatte Luki Matondo Walldorf per Kopf verdient in Führung gebracht (27.), unmittelbar nach dem Wechsel glich Berkan Celebi auf Vorlage des offensiv überragenden Levi Mukamba aus. Die konnte sich in den Schlussminuten bei Torwart Felix Basting und Glücksgöttin Fortuna bedanken, dass es beim 2:1 blieb. „Die Jungs geben ihr letztes Hemd, haben eine tolle Moral gezeigt und sorgen für eine völlig neue Identifikation mit den Zuschauern“, lobte Effgen seine Truppe.

Gruppe 3:

„Man muss die Leistung der Jungs anerkennen. Die waren richtig gut.“ Meisenheims Abwehrroutinier Dominic Kranz, früher auch in Diensten von Alemannia Waldalgesheim und Hassia Bingen, nahm die Partie nüchtern hin. Bereits nach 90 Sekunden hatte Daniel Gleiber den ersten Turniertreffer erzielt, Nelson Weiper erhöhte auf 2:0 (13.). Per Hattrck machte Brajan Gruda alles klar (20., 23., 30.). Nik Leipold (38.) und wieder Gruda (43.) schafften den Halbzeitstand. Ayoub Bagdadi und Dennis Kaygin sorgten für das Endergebnis.

Ein satter Strahl von Yannik Ischdonat nach sechs Minuten in den rechten Winkel und ein später Treffer von Jonah Wolf drei Minuten vor dem Ende. Der Oberligist aus Mainz hatte Mühe gegen sich tapfer wehrende Meisenheimer, bei denen Mareck Dörr im Tor eine starke Leistung bot, setzte sich insgesamt aber hochverdient durch. Im abschließenden Gruppenspiel gegen die U 19 von Mainz 05 braucht der SVG zum Weiterkommen unbedingt einen Sieg.

Gruppe 4:

Zweite Überraschung am zweiten Turniertag: Der Bezirksligist aus der Rotweinstadt, der nur zwei Auswechselspieler auf der Bank hatte, schlug die Landesliga-Truppe von der Nahe auch in der Höhe verdient. Sandro Zey (43.) erzielte zum psychologisch idealen Zeitpunkt die Führung, Pascal Missal per Elfmeter (57.) und David Prüfer (65.) sorgten im zweiten Durchgang schnell für klare Verhältnisse. Insgesamt hatte die Spvgg. mehr vom Spiel und wurde in der Abwehr nur selten auf die Probe gestellt. Der SG fehlten die zwingenden Aktionen, kam der letzte Pass zu selten an. Nach der Pause kam Hüffelsheim nur noch zu einer richtigen Chance, während die Ingelheimer ihrerseits leicht hätten erhöhen können. „Bis zur Pause war es relativ ausgeglichen, danach hat sich gezeigt, dass wir noch nicht so fit sind. Das erste Tor war vorentscheidend“, sagte SG-Stürmer Philip Klein.

Die nächsten Spiele, Montag: SG Hüffelsheim – TSV Schott Mainz (18.00), Eintracht Bad Kreuznach – SC Idar-Oberstein (20.00). – Dienstag: FSV Mainz 05 U 19 – SV Gonsenheim (18.00), Hassia Bingen – VfB Bodenheim (20.00).



Aufrufe: 010.7.2022, 19:30 Uhr
Jochen WernerAutor