2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Rhenania Bottrop II feiert den Aufstieg in die Kreisliga A.
Rhenania Bottrop II feiert den Aufstieg in die Kreisliga A. – Foto: Marcel Eichholz

Rhenania Bottrop II nach Relegationskrimi aufgestiegen

Mit 6:4 setzte sich die U23 von Rhenania Bottrop bei den Welheimer Löwen durch und löste das letzte Ticket für die Kreisliga A.

Das sind die Spiele, für die der Fußball lebt. Nach einem echten Krimi hat die U23 von Rhenania Bottrop den Aufstieg in die Kreisliga A von Oberhausen-Bottrop geschafft. Die Welheimer Löwen, die bereits - Stand jetzt - vor dem Spiel als Absteiger feststanden, haben wacker dagegengehalten und die Rhenanen vor eine echte Herausforderung gestellt. Massive Kritik gab es von allen Seiten über den Modus der Relegation.

Schon weit vor dem Anpfiff der Partie war von überall her deutliche Kritik am Fußballkreis Oberhausen-Bottrop zu vernehmen. Der hatte im Relegationsmodus bestimmt, dass nicht der direkte Vergleich oder das Torverhältnis zu den entscheidenden Kriterien gehört, sondern die Anzahl der selbst erzielten Treffer. Das hieße, mit einem 4:0-Sieg wäre Bottrop nicht aufgestiegen, bei einem 6:5 aber schon. Der Noch-Sportchef der Spvgg Sterkrade-Nord, deren zweite Mannschaft am Mittwoch vorgelegt und Welheim mit 5:3 besiegt hatte, Georg Mewes, merkte nur an, dass er "so etwas in meinen 40 Jahren als Funktionär noch nicht erlebt habe."

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Die Ausgangslage war also klar und den gut 350 Zuschauern auf der Anlage sollte ein echtes Spektakel geboten werden, bei dem bis zum Ende gezittert werden musste. Zunächst der Schock für die Gäste, als Ibrahim Tug nach 25 Minuten zum 1:0 für die Hausherren traf. Der lapidare Kommentar aus dem Zuschauerbereich lautete nur: "Gegentore sind egal, Hauptsache selbst treffen." Und entsprechend offensiv ging es in der Folge zur Sache. Von Minute 30 bis 35 drehten Cem Saki, Christian Jusik und Luca Rödel die Begegnung, doch mit dem Pausenpfiff kamen die Löwen durch Tug wieder heran.

Nach dem Seitenwechsel war es Nabil Walid Mawas, der den Ausgleich besorgte (50.), was die Sterkrader, die mit der gesamten Mannschaft auf der Platzanlage waren und den Hausherren die Daumen drückte, zu echten Jubelstürmen veranlasste. Die währten allerdings nur wenige Minuten, denn Steffen Bux brachte die Rhenania erneut in Front (56.). Mit dem Beginn der Schlussphase traf Niklas Pech zum 5:3, was ein Entscheidungsspiel bedeutet hätte. Diese Option hielt auch nur drei Minuten, bis Lhasan Mohamed Mohamed zum 4:5 einnetzte (78.). Im Gegenzug stellte Rüdel auf 6:4, womit die Bottroper Reserve aufgestiegen wäre. Die stellte sich folglich hinten rein, denn zwei Tore schienen ein sicherer Vorsprung zu sein. Der war es letztlich auch, denn bei tropischen Temperaturen fehlte beiden Teams am Ende die Kraft. Rhenania sichert sich den Aufstiegsplatz, Welheim ist abgestiegen und für Sterkrade haben ein 1:1 und ein 5:3 nicht gereicht.

Das war der Vorbericht

Nur noch 90 Minuten stehen zwischen der finalen Entscheidung, welches Team den noch freien Startplatz in der Kreisliga A Oberhausen-Bottrop erhält. Im letzten Spiel der Relegation empfangen die Welheimer Löwen die U23 von Rhenania Bottrop. Die kann es aus eigener Kraft schaffen, muss aber mindestens fünf Toren erzielen und gewinnen. Leicht wollen es die von Ramazan Karakus trainierten Löwen dem Gast aber nicht machen. Derweil brodelt es im Hintergrund gewaltig.

"Ich habe keine Ahnung, wie ich meine Jungs motivieren soll", gibt Karakus unumwunden zu. "Wir saßen bei mir im Garten und haben nach dem letzten Spieltag den Klassenerhalt gefeiert. Am späten Abend kam dann eine Mail vom Kreis, dass wir in die Relegation müssen. Das hat meine Spieler und mich hart getroffen und das wollen wir so auch nicht akzeptieren", erklärt er weiter.

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Den erste Auftritt in der Relegation hatten die Welheimer Löwen bei der zweiten Mannschaft der Spvgg Sterkrade-Nord mit 3:5 verloren (wir berichteten hier). Da schon war die Frustration bei den Spielern zu merken. Hinzu kam, "dass wichtige Stützen der Mannschaft schon im Urlaub waren." Das wird im finalen Spiel am Sonntagnachmittag nicht anders sein. Trotzdem gibt sich Karakus kämpferisch: "Wir alle sind Sportler und wollen immer gewinnen. Ganz sicher werden wir uns nicht ergeben, sondern noch einmal alles reinwerfen, was wir haben."

Welheim hat Protest eingelegt

Egal wie die Begegnung sportlich endet, ein Nachspiel wird sie wohl auf jeden Fall haben. "Wir haben uns an den Verband gewandt und dort Protest gegen die vom Kreis getroffene Entscheidung eingelegt", erläutert Karakus. Hätten die Löwen vor dem letzten Spieltag gewusst, dass sie unbedingt gewinnen müssen, "hätten wir uns nach dem Ausgleich nicht hinten reingestellt." So aber plädieren sie auf eine Fair-Play-Regelung. Die könnte so aussehen, dass die Welheimer Löwen die Klasse halten und die Kreisliga A in der kommenden Saison mit einer Mannschaft mehr startet. Das aber muss nun das Sportgericht entscheiden.

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Aufrufe: 018.6.2023, 18:40 Uhr
Marcel EichholzAutor