2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der VfL Jüchen muss sich nun in einer starken Landesligagruppe beweisen.
Der VfL Jüchen muss sich nun in einer starken Landesligagruppe beweisen. – Foto: Dennis Kemmerling

Respekt vor bärenstarker Landesliga

Der Fußballverband Niederrhein hat die Gruppeneinteilungen für nächste Saison veröffentlicht. Bei den Landesligisten Holzheim, Kapellen und Jüchen herrscht Einigkeit darüber, dass in Gruppe 1 viel Qualität zusammengekommen ist. 

Auf diesen Tag haben die Landesliga- und Bezirksligafußballer aus dem Rhein-Kreis Neuss mit Spannung gewartet. Am Mittwoch hat der Fußballverband Niederrhein (FVN) die Zusammensetzungen der Spielklassen in seinem Verantwortungsbereich veröffentlicht.

Besondere Aufmerksamkeit lag allerdings auf den Landesligen, in der der Fußballkreis Grevenbroich/Neuss in der neuen Spielzeit mit der Holzheimer SG, dem SC Kapellen und dem Aufsteiger VfL Jüchen/Garzweiler vertreten sein wird. Denn es war klar, dass die sechste Liga am Niederrhein nach den Corona-Jahren wieder auf zwei Staffeln reduziert werden würde. Herausgekommen sind zwei Gruppen mit je zwanzig Mannschaften, wobei das heimische Trio in der ersten gelandet ist. Und alle Drei haben riesigen Respekt vor der starken Konkurrenz.

„Es ist so gekommen, wie wir befürchtet haben. Die Qualität in der Liga ist sehr hoch. Da warten sehr viele anspruchsvolle Aufgaben auf uns“, erklärt Hamid Derakhshan mit Blick Gruppe 1, in die der FVN die Mannschaften aus den drei Bergischen Kreisen Wuppertal, Solingen und Remscheid, aus Düsseldorf, dem Kreis Grevenbroich/Neuss, dem Kreis Mönchengladbach/Viersen sowie dem Kreis Kempen/Krefeld gesteckt hat. In Gruppe 2 sind dagegen alle Mannschaften gelandet, die in den nördlich gelegenen Fußballkreisen beheimatet sind. Damit auch die beiden abgeschlagenen Oberliga-Absteiger FC Kray und FSV Duisburg, die davor platzierten MSV Düsseldorf, 1. FC Monheim, SC Cronenberg und TuRU Düsseldorf tragen dagegen dazu bei, dass Gruppe 1 als so stark angesehen wird. „Dass ein Verein wie Monheim mit seiner tollen Infrastruktur jetzt in der Landesliga spielt, ist eigentlich unvorstellbar“, sagt Derakhshan, der davon ausgeht, dass alle Absteiger die Ambitionen haben, sofort wieder in die Oberliga zurückzukehren. Aber auch die restliche Konkurrenz schätzt er sehr stark ein, wobei er die Aufsteiger Jüchen, Mettmann und Dilkrath explizit einschließt. Die Jüchener haben nach ihrem souveränen Meistertitel zum Beispiel Holzheims Toptorjäger Yannick Joosten verpflichtet und die in der Gemeinde Schwalmtal beheimateten Dilkrather haben in René Jansen einen Stürmer in ihren Reihen, der mit 30 Toren und 14 Assists in der vergangenen Saison ein fettes Ausrufezeichen setzte. „Das wird eine harte Saison für alle. Ich sehe keine Mannschaft, die von vornherein gegen den Abstieg spielt“, sagt der HSG-Coach, der kürzlich in Gestalt von Offensivallrounder Dennis Höfling (19) vom BV Wevelinghoven den bereits elften Zugang begrüßen durfte. Die Holzheimer stellen ihren Kader angesichts der deutlich höheren Anzahl an Spielen bewusst noch breiter auf als vergangene Saison.

Auch der benachbarte SC Kapellen vollzieht einen größeren Umbruch, neun neue Spieler sind schon verpflichtet worden. Hinzu kommt in Fabian Nellen ein neuer Trainer, der die Aufgabe hat, eine schlagkräftige Truppe zu formen, die gegen die starke Konkurrenz bestehen kann. „Die Gruppe 1 ist wirklich eine anspruchsvolle Aufgabe“, sagt Nellen, der den Druck dadurch erhöht sieht, dass auch mit einem vermehrten Abstieg zu rechnen ist. Schließlich sollen die Landesligen wieder auf 18 Teams reduziert werden. „In so einer Liga können wir nicht davon ausgehen, dass wir automatisch in der Top 5 landen. Das ist zwar möglich, aber wir sollten zunächst gucken, dass wir uns nach unten freistrampeln“, betont Nellen. Auch beim VfL Jüchen/Garzweiler sehen sie die hohe Qualität in der Gruppe 1, doch die Freude überwiegt. „Wir sind total happy. Das ist aus geografischer Sicht für uns die optimale Konstellation mit ganz vielen Spielen in der Nähe und tollen Derbys“, erklärt VfL-Vorsitzender Christoph Sommer. Da nimmt er auch gerne in Kauf, dass im Winter die Fahrten ins Bergische Land problematisch werden könnten. Und die starke Konkurrenz bereitet ihm auch keine schlaflosen Nächte. Die zurückliegende Saison mit dem Double aus Meisterschaft und Kreispokalsieg hat beim Aufsteiger für Selbstbewusstsein gesorgt: „Wir konnten früh mit der Planung beginnen und haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir freuen uns auf diese Liga.“

Aufrufe: 015.6.2023, 21:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor