Der FC Real Kreuth gleicht beim 2:2 in der Kreisliga-Relegation beim TSV Gilching/Argelsried II zweimal einen Rückstand aus und hält fürs Rückspiel am Sonntag alles offen.
Die Relegationsbegegnung des FC Real Kreuth beim TSV Gilching/Argelsried II toppte vieles, womit die Enterbacher in der Kreisliga-Punktrunde befasst waren. Als der Stadionsprecher nach 118 Minuten und einem 2:2-Remis die knapp 400 Fans verabschiedete, lieferte er einen Ausblick auf das Rückspiel am Tegernsee am Sonntag ab 14 Uhr: „Wir sind heiß auf das Rückspiel. Vamos. Wir brauchen hier jeden von Euch.“
Ein Blick auf die Gilchinger Ersatzbank verdeutlichte den Burschen von FCRK-Trainer Michael Zieringer, was sie im Landkreis-Norden von Landsberg erwarten sollte: Wie die Hühner auf einer Stange waren die Spieler aufgereiht. Dicht gedrängt, da die Sitzbank eigentlich nicht für elf Ersatzspieler ausgelegt war. Aber die Vielzahl der gegnerischen Trikotträger war nicht der einzige Spitzenwert. 371 zahlende Zuschauer, von denen der Großteil gekommen war, um ihr Gilchinger Team zu unterstützen, sorgten für eine beeindruckende Kulisse und eine beängstigende Lautstärke in der Kiesarena.
Die souveräne Schiedsrichterin verschaffte sich bereits in der siebten Minute Respekt. Hausherren-Kapitän Hendrik Obermeyer wurde für sein hartes Zweikampfverhalten mit einer gelben Karte bedacht. Dennoch war der Großteil der körperlichen Aktionen zwar beeindruckend, aber zumeist dem Regelwerk entsprechend. Ein von beiden Seiten mit viel Engagement geführtes Match.
Die 1:0-Führung der Platzherren fiel nicht aus dem Spiel heraus. Dem Treffer gingen ein Freistoß und eine Kopfball-Vorlage gegen die Laufrichtung des Keepers voraus. Der Torschütze knallte das Leder mit einem riskanten Schuh-Innenseitenschlag in das lange Eck. In Rückstand liegend, erhöhten die Kreuther das Tempo. Aber die Gastgeber hielten bei sämtlichen Aktionen dagegen.
„Es war ein sehr gutes Kreisligaspiel auf hohem Niveau“, sparte Zieringer nicht mit Lob für beide Teams. Als Marinus Höß bei einer Freistoß-Vorlage in den Strafraum am Fuß getroffen wurde und so zu Boden ging, wäre ein Elfmeter gerechtfertigt gewesen (37.). Aber der Pfiff blieb aus. Kurz vor der Halbzeitpause fiel das 1:1. Höß legte per Freistoß an den kurzen Pfosten vor. Janik Collette verlängerte per Kopf, und Tobias Frank schob reaktionsschnell ein.
„Wir müssen mit mehr Selbstvertrauen verteidigen“, forderte Zieringer im Pausengespräch. Dem 2:1 für Gilching ging abermals ruhender Ball voraus. Ein Freistoß hinter die Viererkette und eine glückliche Bogenlampe auf dem regennassen Rasen über den Torwart hinweg.
Trotz der kraftraubenden Spielanlage beider Mannschaften hatten die Kreuther noch mehr Pfeile im Köcher. Als der unter Druck stehende Gilchinger Torwart seinen eigenen Verteidiger anschoss, war Max Schmid mit dem 2:2 erfolgreich. Eine schwere Knieverletzung von Christoph Meißner (83.) sorgte für eine 20-minütige Spielunterbrechung. „Das 2:2 zu sichern, war gegenüber dem möglichen 3:2 wichtiger“, erklärte Zieringer auf die Schlussphase.
Wenn sich am Sonntag die beiden Relegationsmannschaften im Rückspiel am Tegernsee gegenüberstehen, ist der Kreuther Trainer nicht negativ gestimmt: „Jeder Spieler bei uns ist heiß. Wenn alle den Kopf freihaben, können wir zum großen Schlag ausholen.“