2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ein Bild aus dem Jahr 2022, als sich wie seit 2019 jährlich der FC Marl und der VfB Hüls gegenüber standen.
Ein Bild aus dem Jahr 2022, als sich wie seit 2019 jährlich der FC Marl und der VfB Hüls gegenüber standen. – Foto: Dieter Debo

Regelkunde - VfB Hüls verliert sein Pokalspiel am Grünen Tisch

Es war eins der Topspiele in der 2. Runde des Kreispokals Recklinghausen.

Die ambitionierten Bezirksligisten FC Marl und VfB Hüls standen sich am 6. August gegenüber. Der 22-jährige Yannick Kayma schoss in der 82. Spielminute den 2:1-Siegtreffer für den VfB. Doch der langjährige Hülser war aufgrund einer Roten Karte bei einem Vorbereitungsturnier gar nicht spielberechtigt, was eigentlich niemandem aufgefallen war und auch das DFBnet beim Ausfüllen des Spielberichts den Hülsern nicht angezeigt hatte.

Es ist "eine Lücke im System", aber das Regelwerk ist dahingehend doch völlig eindeutig. Denn Kayma hatte am 22. Juli im Finale der Marler Stadtmeisterschaft, das der VfB mit 6:7 nach Elfmeterschießen gegen den FCM verlor, die Rote Karte gesehen.

Der Platzverweis zog eine Sperre von drei Spielen nach sich, die der VfB Hüls mit drei Testspielen umgehen wollte. Ein völlig zulässiges und gern genommenes Mittel, um Sperren aus Testspielen schneller abgelten zu lassen. Das Problem, was nun jedoch bemerkt wurde, ist, dass ein Testspiel gegen die eigene 2. Mannschaft stattfand. Es war eine offiziell angesetzte Partie mit Schiedsrichter, die natürlich auch für Jedermann auf fussball.de zu erkennen ist.

Drei Testspiele, drei Spiele Sperre, die Sache schien klar und Kayma lief im Pokalspiel in Marl auf. Niemand, selbst der FC Marl, hatte § 9 der Rechts- und Verfahrensordnung des Westdeutschen Fußballverbands (RuVo/WDFV) auf dem Schirm.

Der Fußball-Kreis Recklinghausen ist aber darauf gestoßen. Denn in Absatz 3 des besagten Paragraphen ist geregelt, dass Trainingsspiele zweier Mannschaften desselben Vereins bei der Verbüßung der Sperre nicht mitzählen. Und damit ist klar: Kayma hatte gar keine drei Spiele Sperre abgesessen. Der interne Test zählte nicht, der Mittelfeldmann war im Pokal noch nicht wieder spielberechtigt, so dass die Partie für den FC Marl gewertet wurde.

"Wir alle machen mal einen Fehler. Spieler, Trainer, Vorstand. Das kann einfach passieren. Das Bittere an der Geschichte ist, dass uns Yannick gegen Firtinaspor Herne gefehlt hat", so Coach Christoph Schlebach gegenüber der Lokalpresse "Marler Zeitung", dessen Mannschaft am Sonntag den Ligaauftakt ohne Kayma mit 1:2 gegen den Landesliga-Absteiger verlor.

Im Kreispokal Recklinghausen darf nun der FC Marl die 3. Runde bestreiten und kann sich weiter Hoffnung machen, wie im Vorjahr das Finale zu erreichen. Nun wartet B-Ligist FC 26 Erkenschwick, bevor es im Achtelfinale zum interessanten Vergleich mit Landesligist SG Borken kommen könnte.

Aufrufe: 014.8.2023, 21:00 Uhr
redAutor