Ratingen 04/19 zum Doppelpack in Schonnebeck

Das 3:0 bereitete Busch über die rechte Außenbahn vor, ebenso wie eine Großchance von Tom Hirsch in Halbzeit eins und einen wegen Abseits nicht gegebenen Treffer von Ali Hammoud direkt nach dem Wechsel. Und auch das 4:1 durch Samed Yesil hatte seinen Ursprung in einem langen, präzisen Pass aus der Innenverteidigung. Die Abwehr war also der Schlüssel zur Offensive bei 04/19.

Trainer Martin Hasenpflug darf sich daher bestätigt fühlen, dass seine Maßnahme, den in der Vorsaison besten Scorer Ilbay aus dem Mittelfeld in die Defensive gezogen zu haben, zumindest offensiv Früchte trägt. Außerdem hat Busch auf der anderen Seite den verletzungsbedingten Ausfall des zuvor gesetzten Bo Lasse Henrichs aufgefangen und wird immer stärker, zudem bringen die Innenverteidiger Spillmann und Mike Koenders zusätzliche Impulse für den Angriff: Beide suchen auch mal mit Ball am Fuß den Weg nach vorne und sind bei Standards mit dabei, beide können in der Spieleröffnung kluge, präzise Pässe spielen.

So ist es nicht verwunderlich, dass Hasenpflug für den anstehenden Doppelpack bei der SpVg Schonnebeck fordert, sein Team möge „an die ersten 70 Minuten gegen Sonsbeck anknüpfen. Da ging alles in die richtige Richtung“. Die letzten 20 Minuten dieser Partie waren dem Trainer aber zu wild, die Ordnung sei ein Stückweit verloren gegangen. Deswegen heißt die Aufgabe nun: „Wir wollen erreichen, dass wir Konstanz in unsere Leistung bringen. Wir haben in dieser Saison auch schon bitter erfahren müssen, dass wir jedes Spiel eine gute Leistung abrufen müssen, um zu punkten. Die Liga ist ausgeglichener als letztes Jahr.“ Deswegen will der Trainer „aktuell auch gar nicht auf die Tabelle schauen, das hat uns in den letzten zwei Spielen ja auch nichts gebracht“. Da gab es nach einem enttäuschenden 1:1 bei Kellerkind Cronenberger SC eben den Sieg gegen den besten Aufsteiger der Saison.

Dabei ist der Blick auf die Tabelle gar nicht mal schlecht aus Ratinger Sicht: Als Fünfter liegen sie nur drei Punkte hinter dem Spitzenduo VfB Hilden und SSVg Velbert, nun geht es zum Zwölften Schonnebeck. Die Essener waren mit schlechteren Ergebnissen gestartet, möglicherweise brauchten sie angesichts von 13 Zugängen auch Zeit, denn nun scheinen sie sich stabilisiert zu haben: Aus den jüngsten sechs Spielen gab es zwar am Mittwoch eine 0:2-Niederlage in Hamborn und davor mal ein Remis bei Turu Düsseldorf, aber eben auch vier Siege, darunter ein 4:3 daheim gegen Hilden. Davor warf Schonnebeck noch Liga-Konkurrent Sportfreunde Baumberg auswärts aus dem Niederrheinpokal und zog so ins Achtelfinale ein, in dem es am Mittwoch erneut gegen 04/19 geht.

Hasenpflug ordnet ein: „Unter den 13 Neuzugängen ist auch Calvin Cüper, den Schonnebeck abgegeben und dann wieder zurückgeholt hat. Der Trainer ist derselbe, die Achse mit Matthias Bloch und Patrick Dertwinkel ist identisch. Das ist ein etablierter Oberligist, der mit seinem erfahrenen Trainer immer eine gute Rolle spielt, sehr gute und seriöse Arbeit leistet und an einem guten Tag jeden Gegner schlagen kann. Davor habe ich höchsten Respekt. Es sind immer heiße Fights zwischen unseren beiden Vereinen.“

Natürlich sind beide Spiele des Schonnebeck-Doppelpacks wichtig – einmal, um in die Liga oben dranzubleiben und einmal, um es ins Viertelfinale des Pokals zu schaffen. „Für den Pokal sind wir schon sehr heiß“, gibt Hasenpflug zu, denn: „Es sind ja schon Regional- und Drittligisten wie der MSV Duisburg ausgeschieden. Da sind wir natürlich hochmotiviert, weiterzukommen, zumal wir in den letzten Jahren keine Bäume im Pokal ausgerissen haben. Schonnebeck wird aber genauso heiß sein. Und erst einmal interessiert mich eh nur das Liga-Spiel, erst ab Montag der Pokal.“