Ratingen 04/19: Großes Wiedersehen im Sportpark

Am Mittwoch (19.30 Uhr) sind die Homberger nun zu Gast im Ratinger Sportpark, und für Koenders wird es „ein besonderes Spiel“, wie der 30-Jährige versichert. Denn bis zu dieser Saison spielte er fünf Jahre für den VfB, stieg mit ihm 2019 unter Trainer Stefan Janßen, der nun zurück ist, in die Regionalliga auf und wechselte nach dem Abstieg in diesem Sommer mit Mittelfeldspieler Pierre Nowitzki zu 04/19. Eine Homberger Vergangenheit haben aus dem Ratinger Kader auch Emre Demircan und Samed Yesil. „Ich habe noch zu vielen Spielern Kontakt, ich sehe meinen alten Trainer wieder, es ist mein erstes Spiel gegen meinen alten Verein – ich freue mich drauf“, sagte Koenders. Das gilt auch für seinen Ex-Trainer: „Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Mike und Pierre“, sagte Janßen.

Der VfB-Coach geht das erste Abendspiel der neuen Saison mit Respekt an: „Das wird schwierig, Ratingen gehört zu den absoluten Top-Favoriten“, meinte er. Sein Gegenüber, Martin Hasenpflug, entgegnet: „Ich sehe Homberg als Regionalliga-Absteiger als favorisiert an. Wir wissen, wer wir sind und woher Homberg kommt – wir haben nicht die letzten drei Jahre in der Regionalliga gespielt.“ Geht es nach ihm, soll das aber künftig anders werden, denn Hasenpflug hat als persönliches Saisonziel ausgegeben, um Platz eins mitzuspielen. Deswegen hofft er auch auf eine gute Kulisse im Sportpark: „Es hat sich schon herumgesprochen, dass wir einen guten Kader haben und solche Ziele ausgerufen haben. Der Auftaktsieg hat natürlich auch geholfen. Das wird am Mittwoch ein dickes Brett, aber wir müssen uns auch nicht verstecken. Wir wollen an die Leistung von Sonntag anknüpfen“, sagte Hasenpflug.

Da hatten die Ratinger ganz stark angefangen und binnen 23 Minuten ein 4:0 herausgeschossen. „Die ersten paar Minuten mussten wir uns noch ein bisschen finden“, sagte Koenders in Meerbusch, „aber nach dem 1:0, das ein Dosenöffner war, haben wir wie aus einem Guss gespielt. Mit guter Organisation, Spielfreude nach vorne und schnellen Kontersituationen.“

Er selbst hatte nach rund drei Minuten den ersten Schuss auf das TSV-Tor abgegeben, immer wieder war zu sehen, dass der 1,90-Meter-Mann als Eröffner gesucht wurde: Mal mit tiefen Pässen wie vor dem vorentscheidenden 5:2 durch Demircan, als Koenders Yesil über die linke Bahn schickte, der für Ali Can Ilbay durchließ, der auf Demircans Kopf flankte, und mal mit Vorstößen mit Ball am Fuß. „Wir bauen das Spiel ja mit drei Leuten auf – das liegt mir, denn es ist eine meine Stärken, ins Mittelfeld vorzudribbeln“, erklärte Koenders.

Er hatte allerdings auch Aktien am 1:4 kurz vor der Pause: Der schnelle Meerbuscher Micah Cain ging mit ihm am Strafraum ins Laufduell, Koenders bekam anfangs seinen Körper zwischen Ball und Gegner, Torwart Dennis Raschka kam aus seinem Tor, um zu helfen, doch sein Innenverteidiger grätschte, traf den Ball nicht richtig, und Cain hatte leichtes Spiel, ihn an Raschka vorbei ins Tor zu schieben. „Wir führen 4:0, der Gegner hat einen Platzverweis, und dann passiert mir diese kleine Nachlässigkeit“, ärgerte sich Koenders und erklärte: „Ich habe Dennis hinter mir nicht gehört und dann den Ball falsch getroffen.“

In der 81. Minute musste er für Phil Spillmann Platz machen. „Mike war ein bisschen angeschlagen, er hatte etwas abbekommen“, erklärte Hasenpflug und ergänzte: „Er ist hart im Nehmen, beim Training am Montag sah es schon wieder ganz passabel aus.“ Auch Kapitän Erkan Ari, der sich in Meerbusch den Finger augekugelt hatte, wird am Mittwochabend zur Verfügung stehen, wenn sich die Ratinger Hoffnungen erfüllen sollen: Ein Sieg im ersten Heimspiel der Saison vor einer guten Kulisse.