Ratingen 04/19 feiert einen souveränen Sieg

Und statt Kapitän Erkan Ari lief Piere Nowitzki auf, der mit Emre Demircan das zentrale Mittelfeld bildete, weshalb Moses Lamidi der einzige „Sechser“ im defensiven Mittelfeld war.

Das brachte die zuletzt von Hasenpflug vermisste Kompaktheit in die Schaltzentrale, die Ratinger waren gleich gut im Spiel: Tom Hirsch köpfte eine Demircan-Ecke neben das Tor, dann hielt Cronenbergs Torwart Yannik Radojewski den Schuss der alleinigen 04/19-Spitze Ali Hammoud (4. Minute). Im Anschluss wurde es im Dauerregen und auf zunehmend matschiger werdendem Rasen im Stadion zäh, die Gäste fielen zwischen der 27. und 32. Minute zweimal im Ratinger Strafraum, Schiedsrichter Davide Zeisberg ließ jedes Mal weiterspielen.

Kurz vor der Pause holte dann Hammoud zum schon vorentscheidenden Doppelschlag aus: Beim 1:0 schob er den Ball an Radojewski vorbei an den langen Pfosten ins Tor (38.), beim 2:0 ließ er dem Cronenberger Keeper nach wunderbarem tiefen Zuspiel von Demircan mitten in die Abwehrkette nach einer Drehung keine Chance bei seinem Schuss nach rechts (42.). Der 23-Jährige erzielte so nach seinem Treffer bei der 2:3-Niederlage zuletzt beim MSV Düsseldorf sein drittes Tor im zweiten Spiel in Folge und sein zehntes überhaupt in dieser Saison.

Dominanter Auftritt

Auch nach Wiederbeginn waren die Platzherren klar spielbestimmend gegen den Drittletzten der Tabelle, Innenverteidiger Gianluca Silberbach zog es in den gegnerischen Strafraum, wo er mit einer Täuschung gleich zwei Cronenberger aus dem Spiel nahm und den Ball auf das kurze Eck hämmerte – nur die Latte verhinderte den Einschlag.

Erst rund 20 Minuten vor dem Ende verbuchten die Gäste ein wirklich gute Chance, doch der eingewechselte Tim Potzler blockte in fünf Metern Torentfernung den Schuss von Phil Knop (73.). Die Ratinger spielten sich weitere Möglichkeiten heraus, ab und an fehlte aber die letzte Präzision. Die stellte dann das Innenverteidiger-Duo unter Beweis: Erneut zog Spillmann in den Strafraum und täuschte einmal an, um dann scharf vors Tor zu flanken, wo der in der Endphase immer offensivfreudigere Phil Spillmann den Ball gekonnt zum 3:0-Endstand einlenkte (90.+1). Ein souveräner Sieg.

Hasenpflug sagte zur „Matschschlacht“ nach dem Dauerregen: „Wir hatten eine gute Spielkontrolle. Wir konnten die Cronenberger Ketten nicht mit Chipbällen überspielen, die wären auf diesem nassen Rasen direkt weg gewesen. So brauchten wir Geduld, und die hatten wir. Wir haben dann drei Tore gut herausgespielt und den Ball für die Platzverhältnisse gut laufen lassen.“ Was dem Trainer noch gefallen hatte: „Im Spiel beim MSV hatte mich geärgert, dass wir nach Ballverlusten zu oft stehen geblieben sind. Jetzt haben wir den Gegner direkt wieder unter Druck gesetzt und so Fehlpässe erzwungen. Alle haben ein gutes Spiel gemacht, aber Moses war als einziger Sechser überragend. Er hatte sehr viele Ballgewinne, hat Kopfbälle geholt, ist viel gelaufen und hat die Bälle gut verteilt. Das war ganz stark.“