Ratingen 04/19: C-Junioren kämpfen um Regionalliga-Erhalt

Schulalltag weist Spuren auf

„Das Heimspiel gegen Bayer 04 muss ja nachgeholt werden, weil wir es vor ein paar Wochen verlegt hatten. Damals fiel bei uns der deutsche Nationalspieler Leonidas Vassiliadis aus. Die Leverkusener hatten sogar mehrere Abstellungen zu den deutschen und türkischen Nationalmannschaften“, erklärt Il Woo Jang, der mit Kai Schmidt das Ratinger Trainer-Gespann bildet.

Dass sie innerhalb weniger Tage die beiden entscheidenden Spiele um den Klassenerhalt bestreiten, ist aus Sicht der Ratinger keine optimale Konstellation. Schließlich sind die Akteure aufgrund des anstrengenden Schulalltags unter der Woche ohnehin schon oft erschöpft. „Wir müssen diese schwierige Situation so annehmen wie sie ist“, betont Schmidt. „Wir hatten einen sehr guten Austausch mit den Leverkusenern in Bezug auf die Terminierung des Nachholspiels. Als absoluter Spitzenverein sind die Leverkusener aber bis zu den Sommerferien an jedem Wochenende in Europa unterwegs, um Turniere zu bestreiten. Deshalb blieb nur der kommende Mittwoch übrig.“

Mit viel Respekt empfängt 04/19 die Leverkusener, die aktuell mit 38 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz stehen. Der Dritte Fortuna Düsseldorf (43 Zähler) konnte sich jedoch einen klaren Vorsprung erarbeiten. „Bayer 04 steht tabellarisch nicht genau dort, wo es eigentlich aufgrund seiner immens hohen Qualität hingehört. Unter anderem im technischen Bereich sind die Leverkusener hervorragend ausgebildet. Außerdem ist der Gegner momentan sehr formstark. Wir wissen nicht, mit welchen Spielern er gegen uns antritt. Es ist möglich, dass manche Spieler eine Chance bekommen, die bisher noch nicht so viele Einsatzzeiten hatten“, erklärt Jang.

Ratingen setzt auf Heimstärke

Dennoch wollen sich die Ratinger am Mittwoch nicht verstecken, sondern immer wieder mutig nach vorne spielen. Dass sie im heimischen Sportpark spielen, stimmt die Ratinger optimistisch. „Zu Hause könnten wir eine Chance haben“, betont Schmidt. „Wir verfügen über einen Kunstrasenplatz, auf dem die Leverkusener nur sehr selten spielen und trainieren. Normalerweise sind sie eher auf Rasenplätzen unterwegs. Zuerst müssen wir viel Augenmerk darauf legen, dass wir aus einer stabilen Defensive kommen. Danach sollten wir in der Offensive immer wieder geschickte Nadelstiche setzen.“

Dass sie das Hinspiel in Leverkusen mit 0:5 verloren hatten, führten sich die Ratinger in der Vorbereitung auf das Rückspiel vor Augen. Als die Ratinger nur mit 0:1 zurücklagen, kassierte der Verteidiger Noel Kotulla die Rote Karte. „Zwar war es ein klares Foulspiel von Noel, aber die Rote Karte war eine sehr fragwürdige Entscheidung. Für ihn war es ein denkwürdiger Tag, zumal er vorher ja noch von Bayer 04 zu uns gewechselt war. In der Videoanalyse hat sich jetzt aber noch mal gezeigt, dass wir damals kein schlechtes Spiel gemacht haben. Die vielen Gegentore waren vor allem unserer Unterzahl geschuldet“, erklärt Jang.

In der Tabelle belegen die Ratinger mit acht Punkten den letzten Rang. Auf dem vorletzten Platz steht der Hombrucher SV (zehn Zähler/ein Spiel weniger). Der Zehnte VfB Waltrop (elf Punkte) auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz konnte sich bereits einen Vorsprung erarbeiten. „Es ist klar, dass wir unsere letzten beiden Spiele gewinnen müssen, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben“, sagt Jang. „Man muss ehrlich sein, dass ein Sieg gegen ein Top-Team wie Bayer 04 Leverkusen extrem schwierig ist. Zwar treffen zwei Welten aufeinander, aber wir wollen die Unterschiede zwischen uns weitestgehend egalisieren. Im Auswärtsspiel in Duisburg sind drei Punkte möglich.“

Allerdings fällt der am Knie verletzte Abwehrchef Fabian Ottensmann weiter aus. „Fabian geht es nach wie vor nicht besonders gut“, erklärt Schmidt. „Es ist möglich, dass er im Juni zu unserer U16-Mannschaft dazu stößt, um an den Qualifikationsspielen für die Leistungsklasse teilzunehmen. Mit seiner hohen Qualität kann er ein Faktor sein. Wir wollen aber im Zweifelsfall kein Risiko eingehen, weil die Gesundheit über allem steht.“