2024-04-30T13:48:59.170Z

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Raphael Schmitz hat das Amt des Ehrenamtsbeauftragten übernommen.
Raphael Schmitz hat das Amt des Ehrenamtsbeauftragten übernommen. – Foto: Archiv

Raphael Schmitz: „Nicht einfach, das Ehrenamt schmackhaft zu machen“

Der 33-jährige Schiedsrichter ist seit kurzem auch als Ehrenamtsbeauftragter im Fußball-Kreis Moers tätig. Das möchte der Familienvater erreichen.

In seinem Job als Ehrenamtsbeauftragter im Kreis Moers musste sich Raphael Schmitz den Vereinsvertretern auf der Winter-Tagung vor Beginn der Rückrunde nicht großartig vorstellen. Die meisten kennen ihn seit Jahren als umsichtigen Spielleiter, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt.

Der gebürtige Alpener, der mit seiner Familie in Rheinhausen lebt und für Alemannia Kamp pfeift, ist Schiedsrichter aus Leidenschaft. Seit August 2023 ist der 33-Jährige, der sein Geld im Sicherheitsdienst als Juniorchef der Duisburger Firma Eckhardt Security und Veranstaltungsservice verdient, im Fußball-Kreis auch Ansprechpartner für alle Fragen rund ums Ehrenamt. In dieser Funktion hat der 1,98 Meter große Schmitz demnächst seinen ersten offiziellen Auftritt. Und als Schiri steht er vor einem ganz besonderen Jubiläum.

Herr Schmitz, was zeichnet einen Ehrenamtsbeauftragten aus?

Raphael Schmitz Er sollte Vorbild sein und zeigen, dass es Spaß macht, ein Ehrenamt auszuüben. Als Schiedsrichter ist es natürlich einfacher, mit den Vereinsvertretern in Kontakt zu treten und für die Sache zu werben, weil ich ja viel rumkomme auf den Fußballplätzen. Für mich war immer klar, dass ich eine Funktion beim Fußball-Kreis übernehmen möchte. Als der ehemalige Schiri-Obmann Jakob Klos mich fragte, obich nicht den Job übernehmen möchte, musste ich nach Rücksprache mit meiner Frau nicht lange überlegen.

Haben Sie denn schon jemanden überzeugen können, ein Ehrenamt zu übernehmen?

Schmitz Nun ja, das ist gar nicht so einfach, jemandem ein Ehrenamt schmackhaft zu machen. Oft wird man nach der Vergütung gefragt. Klar, gibt’s schon mal eine Aufwandsentschädigung. Aber es ist der falsche Weg, das Geld in den Mittelpunkt zu stellen. Vielmehr geht’s doch darum, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Vor und nach jedem Spiel, bei dem ich als Schiri im Einsatz bin, gebe ich auch gerne Auskunft darüber, welche Möglichkeiten es für die Vereine gibt, sich bei langjährigen, sehr engagierten Ehrenamtlern zu bedanken.

Haben sie denn schon ihre erste Ehrung vorgenommen?

Schmitz Die steht jetzt am 1. März an. Bei der vom DFB initiierten Aktion der Fußballhelden übergebe ich die Urkunde und überbringe die freudige Nachricht, dass der Geehrte als Dankeschön zu seiner Bildungsreise nach Santa Susanna in der Nähe von Barcelona eingeladen wird. Das ist schon eine tolle Sache.

Womöglich bekommen Sie ja auch demnächst ein Dankeschön-Geschenk für ihren Einsatz auf dem Platz. Sie stehen immerhin als Spielleiter vor einem Jubiläum...

Schmitz Ja, das stimmt. Seit der Einführung der Verwaltungsplattform DFB.net stehe ich vor meinem 1000. Einsatz. Dort werden aber nicht nur die Spiele als Schiedsrichter aufgeführt. Auch die Einsätze als Schiri-Assistent und Beobachter werden registriert. Demnach wird’s dann, wenn alles nach Plan läuft, am 25. Februar in der A-Liga-Begegnung FC Meerfeld gegen den Büdericher SV ein Jubiläum geben. Mir ist allerdings nichts davon bekannt, dass der Fußball-Kreis Moers dafür eine Auszeichnung bereit hält. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren (lacht).

Sind Sie denn in dieser Zeit schon mal auf dem Platz angegangen worden?

Schmitz Ja, leider zweimal. Einmal gab’s einen Angriff bei der Moerser Stadtmeisterschaft. Der war aber nicht ganz so schlimm. Und das andere Mal ist es bei einem C-Liga-Spiel passiert. Da bin ich von hinten heftig gestoßen worden und hatte ein Schleudertrauma. Mittlerweile hat sich aber wohl herumgesprochen, was ich beruflich mache.

Aufrufe: 013.2.2024, 18:00 Uhr
René PutjusAutor