2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Trainer Stefan Kleber (links) hat eine interessante Truppe unter seiner Fuchtel. – Fotos: Simon Tschannerl / Montage: Würthele
Trainer Stefan Kleber (links) hat eine interessante Truppe unter seiner Fuchtel. – Fotos: Simon Tschannerl / Montage: Würthele

Raindorfs ungewöhnlicher Weg – führt er in die Bezirksliga?

Der kleine Dorfklub aus dem Landkreis Cham hat sich sukzessive nach oben gearbeitet und könnte als Kreisliga-Zweiter nun sogar den Durchmarsch schaffen

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Bis dato hat sich Raindorf, ein zwischen Cham und Furth im Wald gelegenes Dörfchen, in sportlicher Hinsicht lediglich mit seinen Keglern hervorgetan. Die sind amtierender deutscher Vizemeister. Mittlerweile aber treten die Fußballer immer mehr aus dem Schatten der benachbarten „Chambtalkegler“ hervor. Nach zig Jahren in der A-Klasse gelang dem FC Raindorf im Jahr 2019 der Sprung in die Kreisklasse. Dorf wurde man nach den Plätzen 9 und 3 schließlich in der Vorsaison Meister – mit 16 Punkten Vorsprung. Und der Höhenflug setzt sich fort.

Die Raindorfer verabschieden sich als Tabellenzweiter der Kreisliga Ost in die Winterpause. Aus 17 Spielen konnten 36 Punkte eingesammelt werden (12/0/5). Und damit nur zwei weniger als Tabellenführer und Ex-Bezirksligist FC Furth im Wald. Der konnte vor einer Woche zu Hause mit 2:1 besiegt werden. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg hochverdient“, blickt FC-Trainer Stefan Kleber auf den Triumph im Spitzenspiel zurück. Am vergangenen Wochenende konnten sowohl Raindorf als auch Furth ihr Heimspiel nicht austragen. Jetzt ist erstmal Winterpause.

Der 47-jährige Kleber steht seit 2021 an der Seitenlinie Raindorfs, hat die Mannschaft in die Kreisliga geführt. Deutsche und ungarische Kicker geben sich innerhalb der Truppe seit Jahren die Klinke in die Hand. Ein ungewöhnlicher Weg. Doch die Vorstandschaft steht absolut hinter der Integration ungarischer Spieler. Generell lebt der Verein einen großen Zusammenhalt vor. In der ersten Mannschaft stechen die höherklassig erprobten Akteure wie Florian Folger (u.a. Donaustauf und Bad Abbach), Norbert Nuszpán (Fortuna Regensburg und VfB Straubing) oder Dejan Szubotity (SSV Jahn II und Fortuna) natürlich heraus. Andere wie der erfahrene Abwehrchef Daniel Mückl oder Offensivkraft Stefan Buchinger sind seit einer Ewigkeit da. Zur aktuellen Saison hat man den Kader punktuell verstärkt – mit zwei weiteren Ungarn (vom Regensburger Kreisligisten Türk Genclik) sowie einem jungen Trio aus der Nachwuchsabteilung des TSV Kareth-Lappersdorf. Nicht mehr zur Verfügung steht lediglich Roland Pilka.


Norbert Nuszpán hat schon Landesliga gespielt.
Norbert Nuszpán hat schon Landesliga gespielt. – Foto: Simon Tschannerl


Trotzdem: Dass man auch in der Kreisliga gleich wieder eine so gute Rolle spielen würde, hatte man beim FC Raindorf selbst nicht erwartet. „Wir haben die Aufstiegseuphorie mitgenommen, aber auch das ein oder andere Spiel glücklich gewonnen“, gibt der Coach zu. Selbst hat Stefan Kleber auch mit 47 Jahren die Lust am Fußballspielen noch nicht verloren, lief heuer schon elfmal für die „Zweite“ und zweimal für die „Erste“ auflief. Seine Mannschaft bezeichnet Kleber als „gut eingespielt“, man habe sich „gut verstärkt“. Vom zweiten Aufstieg in Folge spricht man (noch) nicht. Zumal die 14-köpfige Liga sehr ausgeglichen ist. „Da kann jeder jeden schlagen, was man zum Beispiel aktuell am 1. FC Bad Kötzting II sieht, der als Tabellenletzter die letzten zwei Spiele gewonnen hat. Jeder Fehler wird eiskalt bestraft“, hat Kleber ausgemacht. Neun Spiele sind im neuen Jahr noch zu absolvieren, da kann viel passieren. Angesprochen auf die Zielsetzung für die Restrunde, erklärt Kleber lediglich, dass man alles auf sich zukommen lasse. Und: „Mit der Bezirksliga beschäftigen wir uns noch nicht“, fügt er an und betont auch, dass grundsätzlich noch Luft nach oben vorhanden sei.

Man darf gespannt sein, wo sein „deutsch-ungarischer Weg“ den FC Raindorf noch hinführen wird. Vom eigenen Weg lässt man sich jedenfalls nicht abbringen. Nun können die Spieler erst einmal die Beine hochlegen. In der Halle ist man auch wieder aktiv. Bei einem Benefizturnier Anfang Januar im niederbayerischen Pocking und bei der Futsal-Kreismeisterschaft, wo man es vorigen Winter immerhin ins Endturnier des Spielkreises schaffte.

Aufrufe: 020.11.2023, 12:40 Uhr
Florian WürtheleAutor