2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Einsatz von Pyrotechnik findet immer mehr Einzug in den Fußball. Hier ein Symbolbild.
Der Einsatz von Pyrotechnik findet immer mehr Einzug in den Fußball. Hier ein Symbolbild. – Foto: dpa

Pyro-Alarm in der B-Klasse: Rauchbombe – Spieler bricht im Qualm zusammen

Schreckmoment bei ASV Flintsbach gegen DJK Heufeld

Im Topspiel der B-Klasse 1 Inn/Salzach zwischen dem ASV Flintsbach und der DJK Heufeld zündete ein Fan Pyrotechnik. Daraufhin brach ein Spieler zusammen.

Flintsbach – Dritter gegen Erster hieß es am vergangenen Samstag in der B-Klasse 1 im Bezirk Inn/Salzach. Tabellenführer DJK Heufeld setzte sich am Ende mit 2:0 beim ASV Flintsbach II durch und sicherte sich damit die Herbstmeisterschaft. Überschattet wurde das Spitzenspiel jedoch von einem Pyro-Vorfall mit Folgen kurz vor Ende.

Ein Gästefan zündete neben dem Spielfeld eine Rauchbombe. In der Folge zog der Rauch auch auf den Platz. Die Spieler der Gastgeber baten deshalb laut Abteilungsleiter Patrick Attenberger den Schiedsrichter darum, die Begegnung kurzzeitig zu unterbrechen, bis der Rauch wieder verschwunden ist. Dieser Vorgang ist in den Richtlinien auch entsprechend so festgelegt. Dennoch ließ der Unparteiische zunächst weiterspielen.

Schiedsrichter lässt weiterlaufen - Spieler geht zu Boden

Daraufhin brach ein Spieler des ASV Flintsbach II zusammen: „Er hat eine Vorerkrankung und bekommt in solchen Situationen schlecht Luft“, so Attenberger im Gespräch mit Fussball Vorort / FuPa Oberbayern. Dem ASV-Akteur ging es kurz danach bereits wieder besser und so blieb es glücklicherweise nur bei einer Schrecksekunde. Nachdem sich der Rauch wieder verzogen hatte, konnte die Partie fortgesetzt werden. Trotz des Vorfalls zeigte sich der ASV Flintsbach II fair: „Ich mache dem Verein und dem Fan keinen Vorwurf. So etwas kann vorkommen und gehört auch mittlerweile dazu“, erklärte Attenberger.

Das Vorgehen des Unparteiischen, der bis dahin sehr gut gepfiffen hätte, stößt dagegen bei Attenberger immer noch auf Unverständnis: „Es kann sein, dass man das als Schiedsrichter während dem Spiel nicht gleich bemerkt. Aber für mich ist es ganz klar, wenn es wenige Minuten vor Schluss eine Auswechslung gibt, der Schiedsrichter zur Auswechselbank schaut und es im Hintergrund stark raucht, dann sollte einem das auffallen und dementsprechend sofort reagiert werden“, so der Abteilungsleiter. „Wenn man am Wochenende Spiele der Bundesliga schaut, sieht man wie dort mit solchen Fällen verfahren wird.“ Attenberger wird in der nächsten Woche das Gespräch mit dem zuständigen Obmann suchen und hofft, dass auch die Schiedsrichter im Amateurbereich in Zukunft dahingehend noch mehr sensibilisiert werden und es im besten Fall extra Schulungen in der Ausbildung dafür gibt.

ASV Flintsbach sieht von rechtlichen Schritten ab - DJK Heufeld entschuldigt sich

„Wir intern im Verein, egal ob als Trainer oder Abteilungsleiter, sind Laien im Umgang mit solchen Themen. Ich erwarte aber, dass die Schiedsrichter wissen, wie sie damit umgehen sollen. Ich hoffe und denke, dass der Schiedsrichter etwas für sich mitgenommen hat.“ Der ASV Flintsbach selbst hat aber auf jeden Fall etwas für die Zukunft gelernt: „Sollte es noch einmal so etwas geben, werden wir beim nächsten Mal als Mannschaft geschlossen vom Platz gehen.“ Der Vorfall soll beim ASV Flintsbach in der nächsten Woche noch einmal intern aufgearbeitet werden. Von rechtlichen Schritten sieht der Verein jedoch ab.

Obwohl die DJK Heufeld keine Schuld trifft, entschuldigte sich der Klub gegenüber Beinschuss.de dennoch: „Das war eine überflüssige Aktion“, so Abteilungsleiter Berti Wolf. Jedoch sei die Situation zunächst unterschätzt worden: „Kurz nachdem die Rauchbombe gezündet wurde, gab es zwar Kopfschütteln von den anderen Zuschauern. Aber die Rauchentwicklung war eher klein, es kam keiner auf die Gruppe zu und hat verlangt, dass diese sofort weggeräumt werden müsste. Ob der Vorfall von Seiten des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) Konsequenzen hat, ist noch unklar. (Alexander Nikel)

Aufrufe: 022.11.2022, 09:53 Uhr
Alexander NikelAutor