2024-05-17T14:19:24.476Z

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Spielertrainer der SpVgg GW Deggendorf, Dominik Schmöller
Spielertrainer der SpVgg GW Deggendorf, Dominik Schmöller – Foto: Harry Rindler
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Platz 6 & 25 Punkte: Deggendorf überzeugt (fast) auf ganzer Linie

Die Donaustädter spielen in der Landesliga Mitte bisher eine starke Saison, geizen jedoch mit Toren

Die SpVgg GW Deggendorf gehört zweifellos zu den positiven Überraschungen der Landesliga Mitte. Mit 25 Zählern belegen die Donaustädter zur Saison-Halbzeit einen hervorragenden sechsten Rang. Wir haben uns unmittelbar vor dem Rückrunden-Start mit Spielertrainer Dominik Schmöller unterhalten.

Dominik, wie zufrieden bist du mit dem Verlauf der Vorrunde?
Dominik Schmöller (32): Wir sind mehr als im Soll und können daher vollauf zufrieden sein. Mit Christoph Szili und Max Bachl-Staudinger haben wir zwar zwei wichtige Defensivspieler verloren, dafür mit Alexander Sperl einen absoluten Top-Mann bekommen. Zudem haben wir einen guten Kern, der schon der Aufstiegsmannschaft angehörte. Kontinuität ist im Fußball extrem wichtig und eine solche haben wir in unserem Kader.


Auffallend ist dennoch, dass ihr erst 15 Treffer erzielt habt. Damit habt ihr aktuell die nominell zweitschwächste Angriffsreihe der Liga. An was liegt es, dass ihr nicht mehr Tore macht?
Wir haben den Ansatz, aus einer guten Kompaktheit heraus zu agieren und defensiv stabil zu stehen. Darunter leidet sicherlich ab und an auch mal das Offensivspiel. Dennoch gab es schon einige Spiele, in denen wir zahlreiche Möglichkeiten hatten. Beim 0:0-Remis in Bad Kötzting hätten wir beispielsweise zwei, drei Tore machen müssen, auch bei unserem jüngsten 1:0-Auswärtserfolg in Bogen hatten wir in der Schlussphase noch vier, fünf glasklare Chancen, die wir allesamt leichtfertig vergeben haben. In Sachen Torausbeute haben wir definitiv noch Luft nach oben. Das ist ein Thema, das ich mitnehme und bei dem es in den Trainingsschwerpunkten noch mehr anzusetzen gilt.




Im September hat sich der Verein ziemlich überraschend von deinem Trainer-Partner Michael Faber getrennt. Wie wurde das in der Mannschaft wahr genommen? Ist diese Sache immer noch ein Thema?
Dazu möchte ich mich eigentlich nicht äußern. Das Thema ist intern längst abgehakt und beschäftigt uns nicht mehr. Mike hat aber zweifellos seinen Anteil dazu beigetragen, dass wir mehr als ordentlich dastehen. Dafür gebührt ihm mein Dank.



Grund zur Freude hatten die Grün-Weißen in der laufenden Runde schon einige Male
Grund zur Freude hatten die Grün-Weißen in der laufenden Runde schon einige Male – Foto: Harry Rindler





Fünf Spiele stehen im Kalenderjahr 2023 noch auf dem Programm. Gibt es noch ein bestimmtes Punkte-Ziel mit dem ihr in die Winterpause gehen möchtet?
Rausholen wollen wir selbstverständlich das Maximum. Aber wir müssen uns weiter jeden Punkt hart erarbeiten, weil wir seit Wochen mit einem sehr kleinen Kader auskommen müssen. Durch den Faber-Abgang und die Langzeitausfälle von Elias Zach, Nico Tavcar und Julius Reiner stehen uns derzeit nur noch 13 Feldspieler zur Verfügung. Wir sind daher auf Unterstützung aus unserer U19 angewiesen und auch der Trainingsbetrieb gestaltet sich momentan nicht ganz einfach, weil wir zwei Spieler haben, die beruflich in Oberbayern sind und einen weiteren Akteur, der im Schichtbetrieb beschäftigt ist. Bisher bekommen wir das alles einigermaßen gut hin, aber passieren darf wirklich fast gar nichts mehr. Letzte Saison waren wir in einer ähnlichen Lage und hatten lange Zeit ein relativ komfortables Punktepolster nach hinten. Dann verletzen sich ein paar Wochen vor der Winterpause in einer Partie gleich drei Jungs schwerer und wir haben anschließend kein Spiel mehr gewonnen. Grundsätzlich wäre es eine tolle Geschichte, wenn wir in diesem Jahr die 30-Punkte-Marke noch knacken könnten. Das wäre auf dem Weg zum Klassenerhalt ein großer Meilenstein.




Am Samstag steht das Derby bei der SpVgg Osterhofen auf dem Spielplan. Wie schätzt du den Gegner ein und mit welcher Marschroute werdet ihr die Partie angehen?
Die Osterhofener Mannschaft ist mit der, die wir beim Saison-Eröffnungsspiel mit 2:0 besiegen konnten, nicht mehr zu vergleichen. Mit Abraham und Hobelsberger konnten zwei Top-Leute verpflichtet werden und das ist von der Qualität her ein Team, das in der Endabrechnung nichts mit der hinteren Tabellenregion zu tun haben wird. Die Basis für uns wird eine gute und kompromisslose Defensivarbeit sein. Wir wollen aber auch nach vorne unsere Momente haben, denn etwas Zählbares möchten wir schon mitnehmen. Ein Punktgewinn wäre absolut in Ordnung.



Du wirst deinen Lebensmittelpunkt im Winter wieder in deinen Heimatlandkreis Freyung-Grafenau verlagern. Hat das für dein Trainer-Engagement bei der SpVgg GW Deggendorf Auswirkungen?
Ja, meine Frau und ich werden aus beruflichen und familiären Gründen zurück in die Heimat gehen. Ich werde aber die Saison bei der SpVgg GW Deggendorf definitiv zu Ende bringen, auch wenn sich der Aufwand für mich deutlich erhöhen wird. Im Winter werden wir in Ruhe darüber reden, ob ein längerfristiges Engagement noch machbar sein wird. Ich fühle mich im Verein sehr wohl und wir haben wirklich eine tolle Truppe. Aber es gibt natürlich auch noch andere Faktoren, die bei einer solchen Entscheidung eine Rolle spielen. Das ist aber Zukunftsmusik. Primär ist wichtig, dass wir vor der Winterpause unser Punktekonto noch weiter aufstocken können.

Aufrufe: 026.10.2023, 12:15 Uhr
Thomas SeidlAutor