2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Philipp Divis war für den 1. FC Kleve eine gute Verpflichtung.
Philipp Divis war für den 1. FC Kleve eine gute Verpflichtung. – Foto: Christoph Thyssen

Philipp Divis ist beim 1. FC Kleve prompt eingeschlagen

Der 24-Jährige, der im Sommer vom PSV Wesel kam, ist bereits unangefochtener Stammspieler in der Abwehr des Oberligisten 1. FC Kleve. Nervosität hat er umgehend abgestellt. Am Sonntag geht es gegen den VfB Homberg.

Der 38 Jahre alte Nedzad Dragovic ist seit Jahren der konstante Faktor in der Viererkette des Oberligisten 1. FC Kleve. Der Bosnier hat seit dem Start der Saison 2017/2018 einen Stammplatz sicher. Er organisiert das Spiel der Rot-Blauen zusammen mit Kapitän Fabio Forster. Partner in der Innenverteidiger hatte der Routinier in den vergangenen Jahren schon viele, nun heißt er Philipp Divis. Der 24-Jährige steht erst seit wenigen Wochen am Bresserberg unter Vertrag, doch der junge Mann hat bereits Eindruck hinterlassen.

„Ich bin sehr gut angekommen. Ich hatte mit dem 1. FC Bocholt und dem PSV Wesel bereits einige Male gegen den 1. FC Kleve gespielt. Aber da waren die Spieler Konkurrenten. Nun habe ich einen anderen Eindruck bekommen: Ich wurde sehr gut aufgenommen“, sagt Divis, der bis zum Sommer beim Landesligisten PSV Wesel unter Vertrag stand. „Ich bin aber sowieso ein sehr offener Mensch. Daher fiel es mir nicht schwer, einen Platz in der Mannschaft zu finden“, sagt Divis.

Doch der menschliche Aspekt ist das eine, entscheidend ist im Fußball auf dem Platz. Und in den ersten vier Partien der noch jungen Saison stand Divis, der als Krankenpfleger im Gocher Krankenhaus tätig ist, von Anfang an auf dem Rasen. „Mit meinen ersten Leistungen bin ich zufrieden. Beim ersten Spiel war ich noch etwas nervös, ich hatte ein paar Unaufmerksamkeiten. Doch weil ich weiter Gas gegeben habe, klappte es zuletzt sehr gut“, sagt Divis. Und so ist er bereits Stammspieler geworden. Tim Haal und Dano Evrard müssen derzeit auf der Bank Platz nehmen. „Damit war zu Beginn der Vorbereitung nicht zu rechnen, zumal der Sprung von der Landesliga in die Oberliga doch recht groß ist. Aber so darf es gerne bleiben“, sagt Divis.

Neben Nedzad Dragovic aufzulaufen, sei eine besondere Ehre. „Ich kann von Nedz eine Menge lernen. Es fühlt sich gut und sicher an, einen so erfahrenen Oberliga-Spieler neben sich zu haben. Wenn ich Fragen habe, kann ich mich immer an ihn wenden“, sagt Divis, der sich auch im Spielaufbau einbringt. „Und man kann sich darauf verlassen, dass ich immer alles gebe, dass ich an meine Grenze gehe. Sonst könnte ich nach dem Spiel nicht ruhigen Gewissens nach Hause fahren“, sagt der 24-Jährige, der im Schichtdienst tätig ist. Organisatorisch sei das durchaus eine Herausforderung. „Beruflich war das ein Experiment. Ich wusste nicht sicher, ob es klappen würde, im Schichtdienst zu arbeiten und beim 1. FC Kleve zu spielen. Aber bislang läuft es sehr gut, ich bekomme von den Kollegen viel Rückendeckung“, sagt der junge Mann, der beim 1. FC Bocholt ausgebildet wurde. Am Hünting schaffte er auch den Sprung zu den Oberliga-Senioren.

Der 1. FC Kleve ist mit sieben Punkten aus vier Partien in die Saison gestartet, die Rot-Blauen stehen auf Tabellenplatz sechs. Zuletzt setzte man sich hochverdient mit 3:2 gegen den Aufsteiger FC Büderich durch. Am Sonntag, 15 Uhr, geht es auswärts gegen den Tabellenneunten VfB Homberg. „Die Mannschaft hat in der vorletzten Saison noch in der Regionalliga gespielt. Und sie haben unverändert eine hohe Qualität in ihren Reihen. Wir müssen also auf jeden Fall unser bestes Spiel auf den Platz bringen, um drei Punkte zu holen“, sagt der Verteidiger.

Kleves Trainer Umut Akpinar sagt über den Gegner: „Da kommt eine starke Mannschaft auf uns zu, die vor allem im heimischen Stadion überzeugend auftritt. Sie haben sich im Sommer auch noch einmal verstärkt.“ Zuletzt unterlag der VfB Homberg mit 0:2 dem Tabellenzweiten TVD Velbert. Coach Akpinar weist aber auch auf starke Vorstellungen der Duisburger hin, etwa beim 2:2 gegen den KFC Uerdingen. „Da hätte der VfB Homberg auch gewinnen können“, so Akpinar.

Personell hat sich nichts verändert. Der Einsatz von Top-Stürmer Danny Rankl ist weiterhin fraglich. Akpinar sagt: „Bei ihm müssen wir Woche für Woche schauen.“ Der an einem Infekt erkrankte Alexander Basalo ist noch außen vor. Für den Japaner Masaya Sasaki liegt die Spielberechtigung weiter nicht vor. Der Mittelfeldspieler hat eine Arbeitsgenehmigung für den Einsatz bei einem Düsseldorfer Unternehmen. Um beim 1. FC Kleve aktiv werden zu können, müsste diese aber auf den Amateurfußball ausgeweitet werden. Doch bei der Bearbeitung der Formulare lässt die zuständige Behörde auf sich warten. Eigentlich hätte die Spielberechtigung schon längst vorliegen sollen.

Aufrufe: 09.9.2023, 09:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor