Es geht wieder los: Mit dem Traditionsschlager zwischen RW Oberhausen und dem Wuppertaler SV rollt auch im neuen Jahr wieder der Ball in der Regionalliga West. Der 1. FC Bocholt will den Aufstiegsplänen des Tabellenzweiten Fortuna Köln ein Schnippchen schlagen. Der MSV Duisburg kann sich zunächst in aller Ruhe anschauen, wie sich die Konkurrenz schlägt, ehe es am Sonntag für den Spitzenreiter ernst wird. Weiter unten kommt es zum sportlich hochinteressanten Kellerduell zwischen dem KFC Uerdingen und dem FC Schalke 04 II.
FC Gütersloh - SF Lotte
Die Begegnung zwischen dem FC Gütersloh und den Sportfreunden Lotte wurde abgesagt. "Die Stadt Gütersloh hat den Platz im Ohlendorf Stadion im Heidewald für das gesamte Wochenende gesperrt. Durch den Bodenfrost und den angekündigten Regen kann der Rasen nicht für das Spiel vorbereitet werden", sagte der FCG zur Sachlage.
RW Oberhausen - Wuppertaler SV
Somit fällt der Startschuss für das neue Jahr in der Regionalliga im Stadion am Niederrhein. RWO wird die Hoffnungen auf den Aufstieg noch längst nicht begraben haben, mit einem Punktgewinn würde man in jedem Fall sogar auf Platz zwei springen. Ergebnistechnisch war es zumindest eine schwierige Wintervorbereitung für die Schützlinge von Sebastian Gunkel, wobei man sich auch unter anderem mit Bundesliga-Meister Bayer Leverkusen (0:2) und Drittligist SV Waldhof Mannheim keine einfachen Kontrahenten ausgesucht hatte. Auf der anderen Seite wird der Wuppertaler SV auf eine etwas entspanntere Rückrunde hoffen. Die Generalprobe gegen Westfalen-Oberligst SV Schermbeck konnte sich schon einmal sehen lassen. Beim souveränen 6:0-Erfolg traf auch Winter-Zugang Vincent Ocansey doppelt.
KFC Uerdingen - FC Schalke 04 II
Den Wirbel um das angekündigte Insolvenzverfahren müssen die Spieler des KFC schnellstmöglich ausblenden. Eine damit drohende Neun-Punkte-Strafe unterstreicht noch einmal die sportliche Relevanz des Duells gegen die Schalker. Nachdem zwischenzeitlich sogar ein Fragezeichen über dem Verkauf der Heimtickets schwebte, darf der Krefelder Traditionsklub nun wohl auf die gewohnte Fan-Unterstützung an der Grotenburg bauen. Rein sportlich bot die Elf von René Lewejohann noch nicht allzu viel Anschauungsmaterial in der Winterpause. Aus dem 6:2-Sieg gegen Oberliga-Spitzenreiter SpVg Schonnebeck darf man dafür schon einmal reichlich Selbstvertrauen tanken.
Die Schalker werden sich wiederum ihre Chancen gegen den vermeintlich taumelnden Boxer des KFC ausrechnen. Im Hinspiel mühte man sich schon zu einem – wohl etwas schmeichelhaften – 2:1-Erfolg. Auch die weiteren Punktgewinne stammten fast ausschließlich aus Duellen gegen die direkte Konkurrenz. Mit einem Sieg könnten die Knappen nach langer Zeit wieder ans rettende Ufer springen.
Fortuna Düsseldorf II - 1. FC Bocholt
In der Winterpause hat der FCB bereits fleißig am Kadergerüst geschraubt. Celal Aydogan, Maik Amedick (SC Paderborn II) und Maximilian Adamski (Fortuna Düsseldorf II) wechseln jeweils ligaintern an den Hünting. Dafür machen Jan Wellers (SF Lotte), Philipp König (FSV Luckenwalde), Mergim Fejzullahu (SV Solingen), Kelvin Lunga und Ali Barak (Ziel jeweils unbekannt) Platz in der Mannschaft von Sunay Acar frei. Frisches Blut kann den Bocholtern aktuell nur gut tun. Nach einer wackeligen Hinrunde sieht man so wohl auch innerhalb der Vereinsverantwortlichen reichlich Verbesserungspotenzial.
Der erste Prüfstein hat es auch gleich in sich. Aufstiegskandidat Fortuna Köln wird sicherlich auf drei Punkte spielen. Der neutrale Zuschauer könnte sich wohl auch nicht bei einer Wiederholung des 5:3-Spektakels aus dem Hinspiel beschweren. Für die Wiederauflage des Hinrunden-Torfestivals sind zumindest manchen Karten neu gemischt.
SV Eintracht Hohkeppel - Borussia Mönchengladbach II
Echte Aufstiegsansprüche haben die Gladbacher um Cheftrainer Eugen Polanski in dieser Saison nie wirklich gestellt. Dabei stellen die Fohlen zweifellos einen der stärksten Kader der vergangenen Spielzeiten auf den Platz. Besonders Top-Torschütze Noah Pesch (13 Tore) ist ligaweit in aller Munde. Der Aufstieg in die Drittklassigkeit ist weiterhin im Bereich des Möglichen, dafür braucht es für die zweite Saisonhälfte klare Verbesserungen in puncto Konstanz. Auch im Hinspiel gegen Aufsteiger Eintracht Hohkeppel vergab man durch einen späten Gegentreffer von Enzo Wirtz so noch einen Heimsieg. Im engen Kampf an der Spitzengruppe könnten die Gladbacher weitere Ausrutscher schnell zurückwerfen.
SC Paderborn II - 1. FC Köln II
Aus dem entspannten Tabellenmittelfeld können Paderborn und Köln befreit aufspielen. Gefahr nach unten und Chancen nach oben sind für beide Teams aktuell nicht wirklich greifbar. Besonders der SCP II kann dabei auch eine besonders erfolgreiche Vorbereitungsphase in das erste Pflichtspiel des neuen Jahres mitnehmen. Die Ostwestfalen gewannen jedes ihrer vier Testspiel mehr als souverän, darunter fiel auch ein 5:1-Auswärtssieg gegen Ligakonkurrent FC Schalke 04 II. Auch die Kölner gewannen ihre beiden Vorbereitungsspiele und werden sich zudem wohlwollend an das Hinspiel (5:0) gegen Paderborn zurückerinnern.
Fortuna Düsseldorf II - 1. FC Düren
Es war eine dürftige Hinserie für Fortuna Düsseldorf II, echte sportliche Lichtblicke ließen sich dabei problemlos an einer Hand abzählen. Mit einem derzeit bestehenden Fünf-Punkte-Polster müssen sich die Flingeraner trotzdem nicht akut um die Regionalliga-Zugehörigkeit sorgen. Mit einem Erfolg gegen die Dürener könnte man sogar noch einmal an das Tabellenmittelfeld heranrobben. Mit diesen Tabellengefilden hat sich der 1. FCD in seinem dritten Jahr in der Regionalliga offensichtlich angefreundet. Für die Elf von Kristopher Fetz wird es in der zweiten Saisonhälfte besonders um den schnellstmöglichen Klassenerhalt gehen, womöglich kann man danach auch den persönlichen Punkterekord (50) aus der Vorsaison anpeilen.
SC Wiedenbrück - SV Rödinghausen
Das Westfalen-Duell mit umgekehrten Vorzeichen. Der SC Wiedenbrück kann nach zwei Siegen zum Jahresausklang gegen die direkte Konkurrenz mal wieder ein Erfolgserlebnis gebrauchen. Rödinghausen spielt wiederum eine weitere grundsolide Saison in Liga vier und könnte einen Punktverlust deutlich einfacher verschmerzen.
Türkspor Dortmund - MSV Duisburg
Ebenfalls am Sonntag gibt sich dann der Tabellenführer die Ehre. Die erste Regionalliga-Saison könnte aus Sicht der Zebras wohl kaum besser verlaufen. Dazu kommen für die zweite Saisonhälfte nun auch zwei vielversprechende Testspielsiege gegen Drittligist SV Sandhausen (1:0) und den SV Meppen aus der Regionalliga Nord (4:1). Die Ausgangssituation ist vor dem ersten Pflichtspiel im neuen Jahr also mehr als vielversprechend.
Gespannt wird man auch tags zuvor auf die Partie von Verfolger Fortuna Köln gegen den 1. FC Bocholt schauen. Die Kölner könnten für den Moment auf drei Punkte heranrücken. Doch in jedem Fall hat der MSV für den restlichen Saisonverlauf das Schicksal in der eigenen Hand, um das erste Kapitel in der Viertklassigkeit möglichst kurz ausfallen zu lassen. Auf dem Papier treffen die Duisburger mit Türkspor Dortmund dabei zu Beginn auf den vermeintlich dankbarsten Gegner.
Der Regionalliga-Neuling steht mit sieben Punkten nicht nur abgeschlagen auf dem letzten Tabellenrang, verzeichnetet dabei auch die harmloseste Offensive (17 Tore) und die mit großem Abstand schwächste Defensive (56 Gegentreffer). Man könnte also auch von einer tückischen Aufgabe für den MSV sprechen, alles andere als drei Punkte würden nämlich einer immensen Überraschung gleichen.