2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Gegen Engers waren Nils Gans (weißes Trikot, rechts) und die Pfeddersheimer Defensive noch heillos überfordert. In Gonsenheim sah das viel besser aus.
Gegen Engers waren Nils Gans (weißes Trikot, rechts) und die Pfeddersheimer Defensive noch heillos überfordert. In Gonsenheim sah das viel besser aus. – Foto: Claus-Walter Dinger (Archiv)

Pfeddersheim: Reicht nicht Gans

TSG unterliegt in Gonsenheim trotz starker Defensiv-Leistung, aber ohne Stürmer 1:2 +++ Nils Gans ist der überragende Mann

Er holt die Kopfbälle und die Duelle am Boden, steht so häufig bei Schussversuchen im Weg, dass es kein Zufall sein kann, räumt ab, was es abzuräumen gibt, gewinnt zur Krönung in Minute 70 gegen zwei Mann quasi gleich zwei Laufduelle in einem. Und trotzdem kann auch Nils Gans, der scheinbar allgegenwärtige Innenverteidiger der TSG Pfeddersheim, nicht überall sein. So ging die Partie beim SV Gonsenheim 1:2 (1:1) verloren.

„Wenn man überlegt, wie wir letzte Woche aufgetreten sind, können wir zufrieden sein“, sagt der 21-Jährige, der am vorigen Oberliga-Spieltag beim 1:5 noch mitten im vom FV Engers entfachten Wirbelsturm stand. Defensiv sicher stehen, nach vorne verteidigen, darum ging es. „Wir haben uns reingehängt, darauf können wir aufbauen“, sagt Gans. Das Problem fand sich am anderen Ende des Spielfelds. Dautaj, Huth, Kaster, am Freitagmorgen auch noch der erkrankte Aymen Chaloul fehlten, Luca Graciotti hatte nur ein paar Minuten im Tank – vorne war die TSG dünn, sehr dünn besetzt.

Bhattis schönes Führungstor

So lief neben Waaris Bhatti, auch kein Knipser im Hauptberuf, der gelernte Außenverteidiger Lion Schubach auf. Umso bemerkenswerter war die Pfeddersheimer Leistung samt Führungstor. Bhatti löste sich, diagonal angespielt, vor die Kette und schweißte die Kugel in einer fließenden Drehbewegung aus rund 20 Metern ins kurze Eck (18.). Zweimal war die TSG eine halbe Halbzeit lang mit gut organisierter Abwehrarbeit und engagiertem Mittelfeldpressing das stärkere Team, zweimal spielte sich der SVG in die Partie. Wobei eine Portion Dusel dabei war, dass der Pressschlag bei Khaled Abou Dayas Sprint zum 1:1 (32.) genau vor seine Füße fiel und nicht, wie Daniel Wilde sagt, Richtung Flutlichtmast.

Der TSG-Trainer haderte. Beiden Gegentoren gingen eigene Standards voraus. „Wir haben hier vielleicht zweieinhalb Chancen zugelassen“, rechnet er keinesfalls schönfärbend vor, wenn man klare Abschlüsse zum Maßstab nimmt. Der Haken: Der SVG fing mit drei Stürmern an und brachte in Vorbereiter Aimene Massil und 2:1-Schütze Abdellatif El Mahaoui (86.) ein weiteres Joker-Duo. Diese Chance, nachzulegen, hatte Wilde nicht. „Sie haben das clever gemacht“, muss Gans mit Blick auf das Gonsenheimer Siegtor zugeben, „entscheidend war aber die Aktion davor, wo wir selbst eine große Chance haben, aber der Ball nicht ankommt.“

SVG hat die Joker, die Wilde fehlen

Wilde hat nach Abpfiff die unglückselige Abfolge – Innenverteidiger vorn, Linksverteidiger kann daher nicht stechen, auf letzter Linie ein kurzer, aber fataler Moment des Sich-sortieren-Müssens – noch genau vor Augen. „Sonst haben wir es das ganze Spiel über super gemacht“, betont der Chefcoach, „ich bin sehr zufrieden.“ Wie das Spiel mit fitten Pfeddersheimer Stürmern ausgegangen wäre, bleibt Spekulation. Chancen für Chancen gab es in den stärkeren Phasen der Gäste genug. Doch der SVG hatte mehr zuzulegen und erzwang am Ende den Sieg.

TSG Pfeddersheim: Stofleth – Lee (82. Graciotti), Haber, Gans, Ludwig, Yücel – Bräuner, Öhler, Schmidt – Schubach (71. Dogan), Bhatti (84. Himmel).

Aufrufe: 026.8.2022, 23:09 Uhr
Torben SchröderAutor