Peter Johann schwimmt mit dem VfR Bad Bellingen auf der Erfolgswelle

Die Erinnerung bei Peter Johann steckt noch im Hinterkopf. In der Fußball-Bezirksliga verlor der VfR Bad Bellingen sein Auftaktspiel bei der SG Mettingen/Krenkingen. Deutlich mit 0:4 mussten sich die Kurstädter seinerzeit geschlagen geben. Aber wohl keine der beiden Mannschaften dachte damals, dass das nach acht weiteren Partien die einzige Niederlage für den VfR, geschweige denn der einzige Sieg für die SG sein würde.

"Bei der SG hat an diesem Tag alles gepasst und bei uns überhaupt nichts", erinnert sich Johann, "wir konnten aber die Niederlage richtig einordnen." Mittlerweile habe sich der Wind gedreht. Die Bad Bellinger sind in einem Flow: Der VfR hat seitdem alle acht Spiele gewonnen und thront an der Tabellenspitze, Mettingen/Krenkingen hängt im Tabellenkeller. Seine Elf sieht Johann "auf dem richtigen Weg", warnt aber "vor einer möglichen Delle, die wohl auch uns treffen kann".

Einen Durchmarsch des VfR erwartet der Coach nicht, denn "ich kenne die Qualitäten anderer Teams. Und es gibt einige gute Mannschaften", sagt der 51-Jährige. Dass derzeit fast alles wie von selbst von der Hand läuft, sieht Johann auch darin begründet, "dass wir stressfrei spielen können", denn "unter Druck zu spielen, ist das Schlimmste." Die Erfolgserlebnisse der vergangenen Wochen helfen.

Peter Johann trifft nun auf seinen Kumpel Werner Gottschling

Die Serie wolle man freilich möglichst lange fortsetzen. So am Samstag, wenn im Rheinstadion der TuS Efringen-Kirchen versucht, den Spitzenreiter zu ärgern (15.30 Uhr Uhr). Mit dessen Coach Werner Gottschling verbindet Johann "eine jahrelange und dicke Freundschaft". Beide kreuzten als Spieler einige Male die Klingen. So erinnert sich Johann an ein Aufeinandertreffen "vor vielen, vielen Jahren" in der Verbandsliga zwischen dem FC 08 Villingen, wo er aktiv war, und dem FC Neustadt, wo Gottschling kickte. "Ich glaube, wir haben gewonnen", sagt Johann und schmunzelt.

Durch Gottschling kam er auf den Geschmack, in das Trainergeschäft einzusteigen. "Werner hat mich animiert", erinnert sich Johann an die Zeit beim TuS Lörrach-Stetten. Nachdem er selbst beim FC Wehr und TuS Kleines Wiesental als Chefcoach fungierte, holte ihn Gottschling 2019 zum VfR in die Landesliga. 2021 wechselten beide zum FSV Rheinfelden, wo es im März 2022 - trotz souveräner Herbstmeisterschaft - zum Zerwürfnis zwischen dem Trainerduo und einem kleinen Teil der Mannschaft kam. Danach gingen die beiden Freunde sportlich getrennte Wege. Im März 2023 zog es Johann nach Bad Bellingen zurück, Gottschling übernahm wenige Wochen später Efringen-Kirchen.

Ob sich Johann vorstellen kann, mit seinem Kumpel mal wieder gemeinsam einen Verein zu übernehmen? "Das steht erstmal in den Sternen", antwortet er. Am Samstag nach dem Derby in Bad Bellingen könnten sich beide ja unterhalten. "Aber über kurz oder lang ich mir das durchaus vorstellen kann", sagt Johann, der für die BZ den zehnten Spieltag tippt:

Die Murger kommen nach dem 4:0 gegen Schlüchttal mit breiter Brust. Ein Remis ist möglich, 2:2.

Die SG benötigt eine Topleistung, um zu punkten. Aber das Momentum spricht für Binzen: 2:4.

Der Sieg in Herten wird Wittlingen wieder Auftrieb geben - 3:1.

Die Gastgeber sind heimstark, spielen, genauso wie Herten, eine starke Saison. Der Heimvorteil spricht für Buch, 3:2.

Erzingen fängt sich wieder. Der TuS hat viel spielerische Qualität. Ich rechne bei Stetten mit einer Reaktion auf die letzte Heimniederlage: 1:3.

Beide Teams sind derzeit gut drauf. Der Heimvorteil könnte in diesem Spiel entscheidend sein, 2:1.

Sicherlich gönne ich Werner Gottschling die Punkte. Nur morgen nicht, 3:1.

Schlüchttal kenne ich überhaupt nicht. Ich bin gespannt, wie Laufenburg nach dem Trainerwechsel reagiert - 2:1.