2024-04-25T14:35:39.956Z

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Marienborns Marc Beck, hier im Luftduell mit Felix Backes vom SV Hasborn, erzielt den späten Ausgleichstreffer für die TuS.
Marienborns Marc Beck, hier im Luftduell mit Felix Backes vom SV Hasborn, erzielt den späten Ausgleichstreffer für die TuS. – Foto: Philipp Semmler

Oberliga-Relegation: Jubel-Explosion in der Nachspielzeit

TuS Marienborn gleicht im Aufstiegsspiel beim SV Rot-Weiß Hasborn trotz Unterzahl spät zum 1:1 aus

Tholey. Rückstand, Unterzahl – Ausgleich. Die TuS Marienborn hat in ihrem ersten Aufstiegsspiel zur Oberliga einen Teilerfolg eingefahren, der nicht nur für die Moral Gold wert sein kann. Das 1:1 (0:0) beim SV Rot-Weiß Hasborn tütete Marc Beck in der Nachspielzeit ein. Sonntag haben es die Saarländer mit Cosmos Koblenz zu tun, die dann kommenden Mittwoch (19 Uhr) in Marienborn antreten. Wer am Ende in der Tabelle der drei Spiele die Nase vorn hat, geht hoch.

„Das fühlt sich an wie ein Sieg“, sagt Antonio Serratore. „Wir kriegen ein Eiertor, machen dann zu zehnt das 1:1 und haben es jetzt wahrscheinlich in der eigenen Hand“, blickt Mateo Trapp voraus. Nach dem Spiel versammeln sich die Marienborner noch einmal im Kreis, Teammanager Freddy Schulz ergreift das Wort, verbreitet Optimismus. „Es ist noch alles drin!“, hört man mehrfach, auch Erinnerungen an das wechselhafte Aufstiegsrennen im Duell mit Gau-Odernheim.

Zwei massive Rückschläge galt es diesmal wegzustecken. Erst dribbelten sich die Platzherren am Flügel durch, der Ball flipperte durch den Strafraum und prallte von Trapp ins eigene Netz (55.). Viel mehr klare Chancen als das Eigentor hatten die Platzherren nicht, bis die Marienborner sich selbst dezimierten. Langer Ball, Lirion Aliu wird lange gehalten, befreit sich mit einem Schubser – glatt Rot, hart, aber regelkonform (85.). „Dumm von mir, ich habe mich provozieren lassen“, gibt der Stürmer zu.

Doch die TuS steckte nicht auf, probierte alles. Das Chancenplus lag schon klar aufseiten der Gäste. Das dickste Ding ließ Matti Rieß liegen. Der Torwart hatte sich verschätzt, doch der Drehschuss des 19-Jährigen zischte über das leere Tor (24.). Moritz Freisler per Volley (33.), Joshua Klübers über den Querbalken gelenkter Flankenball (37.), Alexander Rimoldis Drehschuss (53.), Serratores Schlenzer (63.), Meikel Melaments Volley (74.), Freislers Schüsschen, wo er noch aufs Tor laufen konnte (75.), Alius Direktabnahme aus der zweiten Reihe (84.) – viele gute, aber keine tausendprozentigen Chancen.

Und doch blieb auch zu zehnt die Gewissheit zurück, dass nach vorne was geht. Langer Ball, Freisler macht ihn fest. „Zwei Mann konzentrieren sich auf ihn und vergessen mich“, sagt der aufgerückte Marc Beck. Treffer ins kurze Eck, Jubel-Explosion (90.+1). „Es war kein schlechtes Spiel“, sagt der 27-Jährige, „beide Mannschaften haben 110 Prozent gegeben, man hat sich nichts geschenkt.“ Intensiv, aber anständig in den Duellen war das Geschehen. „Mit einem 1:1 aus dem Saarland kannst du heimfahren“, sagt der oberligaerfahrene Verteidiger.

Diesmal bleibt es während der Pressekonferenz friedlich

Schiedlich-friedlich geriet die Pressekonferenz. 13.000 Youtube-Aufrufe, wie noch 2014, wird das Rededuell von TuS-Trainer Ali Cakici und Heiko Wilhelm diesmal kaum erzielen. „Heute bin ich mit dir fast einer Meinung“, scherzt der Hasborn-Trainer. Cakici hatte die Stärken des Gegners hervorgehoben, eine ausgeglichene erste Hälfte und eine stärkere zweite seiner Elf gesehen – und einen gerechten Ausgleich. Und nun? „Fahren wir in Koblenz einen hohen Sieg ein“, kündigt Wilhelm an – und reibt sich mit den Händen im Gesicht. Dieses Remis tat den Platzherren deutlich mehr weh als der TuS.

TuS Marienborn: Baumann – Klüber, Hofmann, Beck, Rimoldi, Ritz (60. Schrimb) – Melament (79. Stasiecki), Trapp, Serratore – Freisler, Rieß (64. Aliu).



Aufrufe: 031.5.2023, 22:30 Uhr
Torben SchröderAutor