Die Nationalmannschaft der Frauen hat vor wenigen Wochen mit erfrischendem Fußball für ein echtes Sommermärchen gesorgt. Die Woge der Begeisterung lässt hoffen, dass der Mädchen- und Frauenfußball von der Vize-Europameisterschaft und den tollen Auftritten der Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg profitiert. Auch die gebürtige Krefelderin Nicole Anyomi gehörte dem Kader der DFB-Frauen, der bei der EM in England begeisterte.
Mit der Teilnahme an der Europameisterschaft hatte Nicole Anyomi nach der Spielzeit 2021/22, ihrem Wechsel zu Eintracht Frankfurt und Verletzungspech nicht gerechnet. „Natürlich habe ich mich gefreut, dass ich dabei sein konnte“, berichtete die 22-Jährige. „Die EM war ein Riesenerlebnis, eine unglaubliche Erfahrung. Wir können stolz auf uns sein. Die Vize-Europameisterschaft ist ein toller Erfolg.“
Im dritten und letzten Vorrundenspiel gegen Finnland wurde Nicole Anyomi zur zweiten Halbzeit eingewechselt. In der 63. Minute erzielte die Krefelderin mit ihrem ersten Länderspieltor das 3:0. Auch im Finale wurde die 22-Jährige eingewechselt. „Dass ich ein solches Spiel wie in Wembley vor 87.192 Zuschauern, darunter auch viele Freunde von mir, erleben durfte, ist einfach unglaublich“, sagte die Krefelderin.
Für die neue Saison wünscht sich Anyomi, dass sie gesund bleibt, sie möchte möglichst viel Spielzeit erhalten. „Und mit der Mannschaft wollen wir als dritte Kraft der Bundesliga den Abstand auf die beiden Spitzenteams VfL Wolfsburg und FC Bayern München verkürzen und beide möglichst ärgern“, erklärte die Nationalspielerin im Trainingslager von Eintracht Frankfurt.
Natürlich erinnert man sich bei einem solchen Event auch immer an die Anfänge seiner Karriere. Bei Nicole Anyomi begann sie im Garten der Eltern in Hüls. Dort kickte sie mit ihren Brüdern Romel und Denis. Ihr Vater war es dann, sie beim SUS Krefeld anmeldete; damit war der Weg für die Karriere gelegt. Über Borussia Mönchengladbach und die SGS Essen, wo sie auch im Alter von erst 16 Jahren in der Bundesliga der Frauen debütierte, wechselte die Stürmerin im Sommer 2021 zu Eintracht Frankfurt.
Welche Hoffnungen und Wünsche hat Nicole Anyomifür die Zukunft für den Mädchen- und Frauenfußball? „Ich hoffe einfach, dass wir als Team viele Mädchen begeistert haben und viele Fußball spielen werden. Wir haben ganz Deutschland gezeigt, wieviel Spaß der Frauenfußball macht. Und natürlich wollen wir es auch nachhaltig für unsere Liga nutzen, hoffen darauf, dass viele Zuschauer zu den Spielen in der Bundesliga kommen.“