2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Doppeltorschütze Linde
Doppeltorschütze Linde – Foto: Alex Danz

Nervenaufreibende Schlussphase

Zum Mittelschmalkalder Sommerfest empfingen die Hausherren zum Topspiel der Kreisliga die Zweitvertretung aus Zella-Mehlis.

Es war das erste Aufeinandertreffen beider Mannschaften und sicherlich waren beide Parteien gespannt, was der Gegenüber auf den Platz bringen kann. Am Ende wurde es ein Sieg des Willens für Mittelschmalkalden.

Spielbericht aus Sicht der Gastgeber

Das Spiel startete mit kleinen Vorteilen für Zella-Mehlis. Man sah sofort die Spielanlagen beider Truppen und wie sich die Gäste taktisch auf das Personal des FSVs vorbereiteten. Ungewohnte Wackler in der neu formierten Hintermannschaft sorgten dafür, dass Heimtorwart Keefer einen deutlich spannenderen Job hatte als bei den bisherigen Saisonspielen.

Aus so einer Unachtsamkeit hätte Gebauer die schnelle 0:1-Führung erzielen können, aber der Torwart konnte im Verbund mit seinem Abwehrchef Seidel die Situation bereinigen.

Nach den ersten 10 Minuten fand dann auch Mittelschmalkalden immer mehr ins Spiel. Linde, der permanent von 2 Gegenspielern gedeckt wurde, verschaffte sich immer wieder den nötigen Platz um in gefährliche Räume vorstoßen zu können. So konnten in dieser Phase sowohl Linde als auch Wunderlich erste vielversprechende Abschlüsse für sich verzeichnen. Vor allem Geheeb riss die Partie durch viele Ballgewinne im Mittelfeld an sich.

Nach einer kurzen Mittelschmalkalder Drangperiode begannen sich beide Mannschaften anzugleichen. Halbchancen auf beiden Seiten konnten nie für wirkliche Highlights sorgen, außer als Bauroth im Duell mit Keefer dem Keeper alles abverlangte.

Auffällig war hierbei, dass Zella-Mehlis mit ihren Größenvorteilen zwar immer wieder die weiten und hohen Schläge auf Landgraf und Co. versuchten, aber diese von Seidel, Perlt und Othman konsequent weggefangen wurden.

Die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit gehörten dann doch wieder den Ruppbergstädtern. In der 37. Spielminute war Mittelschmalkalden im Glück, als es Bauroth schaffte als erster Spieler in dieser Saison Torwart Keefer aus dem Spiel heraus zu bezwingen. Bei dem guten Kopfball entgegen der Laufrichtung des Schlussmannes hatte Assistent Kummer eine Abseitsstellung erkannt noch bevor der Ball ins Tor flog.

Kurz vor der Halbzeit erwischte es den FC dann kalt, als Weyh pfiff und in Richtung Elfmeterpunkt zeigte. Geheeb wurde im Sechszehner der Gäste in einen Zweikampf mit Gröschel verwickelt. Der Defensivakteur riss Geheeb um und es gab einen folgerichtigen Strafstoß, dem keine großen Proteste entgegenstanden.

Linde nahm sich der Sache an und verwandelte seinen Penalty erstklassig. Zwar ist Greiser in der richtigen Ecke, hatte aber dennoch keinerlei Chance an den platzierten und stark geschossenen Ball ranzukommen.

Die Führung zu diesem Zeitpunkt war zwar etwas glücklich für die Bernheiden-Elf, aber genau das was sie gebraucht haben um den Matchplan weiter zu verfolgen.

Die zweite Hälfte startete relativ ereignisarm. Nichts Halbes und nichts Ganzes konnten die Spieler beider Seiten den knapp 100 Zuschauern bieten. Mittelschmalkalden beruhte sich auf die Defensivstärke und überließ Zella-Mehlis erstmal das Zepter. Nur wirkte die Reserve des FCs nach einiger Zeit ideenlos und versuchte den Ausgleich mit aussichtslosen langen Bällen zu erzwingen. Die Heimelf spielte clever, geduldig und wusste, dass die Konterchancen früher oder später Früchte tragen werden.

Kurz vor seiner Auswechslung hatte Ediger das 2:0 auf dem Fuß, aber Greiser zeichnete sich in der 71. Minute mit einer guten Parade aus. Für Ediger kam dann der 17-jährige Jungspund Lämmerhirt in die Partie, der noch einmal richtig frischen Wind ins Angriffsspiel der Gastgeber brachte.

Aber auch Zella-Mehlis holte zu einer letzten Offensivbewegung aus. Und jetzt ging es teilweise hin und her. Wohlgemerkt, dass viele der folgenden Szenen ab der 90. Minute stattfanden.

Nachdem Linde aus der Distanz den Pfosten traf, wurde sein Keeper Keefer bei einem Schuss von Conrad zu einer super Flugparade gezwungen. Nachdem Wunderlich vom FSV seine Chance vergab, setzte Ruck vom FC seinen Linksschuss nur knapp neben den Pfosten. Auch Schmidt ließ die nächste große Chance auf einen Torerfolg und die Entscheidung für Mittelschmalkalden liegen.

Nachdem Lämmerhirt seinen Gegenspieler mit einem spektakulären Hackentrick ausnahm spielte er einen Pass auf Linde, der aber im Fünfer den Ball nicht traf. Conrad hatte eine Möglichkeit, stand aber im Abseits - Keefer konnte trotzdem parieren.

Dann ein letzter Angriff auf Seiten von Mittelschmalkalden: Wunderlich konnte einen steilen Pass festmachen und statt zur Eckfahne abzudrehen sah er in der Mitte Linde. Dieser, mittlerweile von Krämpfen in der rechten Wade geplagt, legte sich den Ball auf seinen linken Fuß und setzte das Spielgerät aus 16 Metern zum 2:0 neben den Pfosten. Der Jubel war groß, als er endlich für die Erlösung der Heimtruppe sorgen konnte

Die Schlussphase hatte es in sich und jeder der zu Mittelschmalkalden hält, ist in den letzten Minuten ein paar Jahre gealtert. Der FSV hat sich mit dieser Willensleistung einen schweren Sieg gegen einen guten Gegner verdient und kann seinen Blick weiter nach vorne richten.

Aufrufe: 04.9.2023, 19:12 Uhr
Yannic EhrhardtAutor