2024-05-02T16:12:49.858Z

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Spielszene aus der Partie FC St. Pauli III vs. VfL 93
Spielszene aus der Partie FC St. Pauli III vs. VfL 93 – Foto: FuPa

Nach sieben Siegen in Folge: FC St. Pauli III verliert gegen VfL 93

Die Mannschaft des FC St. Pauli III nahm sich in einer ereignisarmen Partie zum Teil selbst die Tabellenführung weg.

Die 3. Herren des FC St. Pauli waren bis zum Samstagmittag in der Bezirksliga Nord bislang ungeschlagen. Fünf Siege und ein Unentschieden konnte die Mannschaft von Trainer Christian Köpke bis dato einfahren. Doch dann kam die Truppe des VfL 93 an das Millerntor, die alles daransetzen wollte, diese erfolgreiche Serie des bisherigen Tabellenführers zu stoppen. Das gelang den „93ern“ dann schließlich auch. Allerdings nicht ganz ohne die Hilfe der Kiezkicker.

Mit den Worten: „Eigentlich hat so ein Spiel gar kein Tor verdient, wenn auf beiden Seiten insgesamt dreimal aufs Tor geschossen wird“, brachte es Christian Köpke, Trainer des FC St. Pauli III, nach dem Abpfiff auf den Punkt. Das gesamte Spiel lebte von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Was die gefährlichen Szenen anging, war es eine zähe Partie. Den ersten wirklichen Höhepunkt gab es in der 42. Minute, als Andree Phllippe Junior Garcia Anccas die rote Karte sah. Das zunächst sehr zur Überraschung einiger Zuschauer und auch Teamangehörigen. Denn das Geschehen, das zum Platzverweis führte, war weit abseits der eigentlich laufenden Spielszene, auf die sich die Anwesenden konzentrierten. Ein zufällig aufgenommenes Video von einem Zuschauer brachte dann Klarheit: Garcia Anccas versuchte, im direkten Kontakt mit seinem Gegenspieler Tobias Schmitt, während eines verbalen Scharmützels, die Arme seines Gegenübers wegzuschlagen. Schiedsrichter Bastian Basler (SV Rugenbergen), der in unmittelbarer Nähe mit Blick zum Geschehen stand, ahndete diese Tätlichkeit und schickte den Spieler vom Feld. Sein Trainer Christian Köpke sagte über den Platzverweis: „Rote Karten sind nie gut. Das ist klar. Aber das war wirklich auch noch eine echt unnötige Nummer.“ Sein Gegenüber, VfL-Coach Martin Roth, sagte nach dem Schlusspfiff: „Der Platzverweis hat uns natürlich in die Karten gespielt.“

Denn in der zweiten Halbzeit kam der VfL 93 dann doch noch zu zwei Toren, die ein bisschen wir aus dem Nichts fielen. In der 71. Minute war es Harry Hehlke, der einem langen Ball von James Henson hinterherrannte und sich schließlich für seine Hartnäckigkeit selbst belohnte. Denn eigentlich kam der entgegengeeilte St. Pauli Torwart David Casula vor dem Strafraum zuerst an den Ball. Der Keeper war im Begriff das Leder direkt nach außen auf seinen Teamkameraden zu spielen, doch Hehlke kam bei dem sehr schwachen Passversuch des Torwarts mit der Pike an das Spielgerät und konnte damit schließlich in den Strafraum eindringen. Schlussmann Casula versuchte noch, den Stürmer wieder einzuholen, doch Hehlke blieb kontrolliert und schob die Kugel ins verwaiste Gehäuse. Auch beim 2:0 für die Mannen des VfL 93 war die Defensive der Millerntor-Kicker offen wie ein Scheunentor. Im Eins-gegen-Eins konnte sich die Abwehr nicht durchsetzen und so landete der Ball beim völlig freistehenden James Henson, der sich das lange Eck aussuchte und gekonnt sowie gezielt den Treffer zum 2:0-Sieg der Gäste markierte (84.).

Der Platzverweis und die beiden Tore waren aber schon die ganzen Höhepunkte einer sehr zerfahrenen Partie, in der zwar viel um den Ball gekämpft wurde aber die Torleute auf beiden Seiten nicht großartig ins Schwitzen gekommen sein dürften. Schlussendlich verlor der FC St. Pauli III mit dieser Niederlage auch noch die Tabellenführung an den SC Sperber, der nun mit einem deutlich besseren Torverhältnis den Platz an der Sonne eingenommen hat.

Die Trainerstimmen zum Spiel:
Martin Roth, VfL 93:
„In der ersten Hälfte hat uns beim Spielaufbau noch ein bisschen der Mut in die Tiefe gefehlt. Aber wir hatten schwierige Wochen und dann kommst du hierher, zu einem Gegner, der noch kein Spiel verloren hatte. Da mussten wir erstmal ankommen. Generell war es kein gutes Fußballspiel, aber ich habe eine stabile Leistung von meiner Mannschaft gesehen. Wir haben das umgesetzt, was wir wollten und hatten die klareren Chancen. Wir wollten in erster Linie eine gewisse Sicherheit haben. Trotzdem wollten wir auch versuchen, den Gegner relativ hoch, zu attackieren. Und das hat gut funktioniert. Wobei man aber auch sagen muss, dass es St. Pauli mit den zwei stabilen Ketten und dem einen Spieler vorne drin gut gemacht hat. Ihre langen Bälle sind gefährlich, was wir vorher auch schon wussten und deshalb hatten wir uns vorgenommen, diese langen Bälle zu verhindern. Das hat meistens ganz gut geklappt. Ich bin zufrieden.“

„In der zweiten Halbzeit hat uns so ein bisschen der Mut gefehlt, dann auf ein noch höheres Ergebnis zu gehen. Aber ich denke, dass unser Sieg auf jeden Fall in Ordnung geht. Hier in dem Käfig ist es nicht einfach, zu gewinnen. Deswegen freuen wir uns über den Sieg. Dass das erste Tor so fällt, hat mit einer prima Einzelleistung zu tun. Es war erzwungen. Wenn natürlich auch sehr bitter für St. Pauli.“

Christian Köpke, FC St. Pauli III:
„Eine ärgerliche Niederlage. Die zwei Gegentore sind durch einzelne Fehler gefallen. Und die dritte Szene, die das Spiel entschieden hat, war dann die rote Karte in der ersten Halbzeit. Bis dahin war es ein ausgeglichenes Spiel. Dann hatten wir fünf bis zehn Minuten, in denen das Spiel zu unseren Gunsten lief und dann kommt die rote Karte. In der Pause stellst du daraufhin zwar noch ein bisschen um, kannst aber nicht mehr dein Spiel spielen, das du dir vorher vorgenommen hast. Trotzdem hat unser Keeper nicht viel halten müssen. Letztendlich haben wir aber auch dem gegnerischen Keeper kaum Aufgaben gestellt. Das muss man auch sagen. Das waren zwei Schüsse, bei denen er sich nicht wirklich lang machen musste. Und eigentlich haben wir hier schon den Anspruch, dass wir mehr zustande bekommen, als nur zweimal auf das Tor zu schießen und dem gegnerischen Keeper einen ruhigen Tag zu schenken. Das war schon sehr ärgerlich.“


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Aufrufe: 010.9.2022, 23:16 Uhr
MRAutor