2024-05-24T11:28:31.627Z

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„Als mich Hansi Flick dort dann zur Einwechslung rief, fühlte ich im ersten Moment gar nichts mehr“: Armindo Sieb spricht über seine Zeit beim FC Bayern.
„Als mich Hansi Flick dort dann zur Einwechslung rief, fühlte ich im ersten Moment gar nichts mehr“: Armindo Sieb spricht über seine Zeit beim FC Bayern. – Foto: IMAGO / Lackovic

Nach Flick-Ansage wie gelähmt: So emotional war das FCB-Debüt für Armindo Sieb

Youngster wechselte im Sommer nach Fürth

Armindo Sieb feierte im Oktober 2020 sein Profidebüt beim FC Bayern. Dort heutige Ex-Münchner berichtet vom immensen Druck bei seiner Einwechslung.

München - Armindo Sieb (19) galt als einer der großen Hoffnungsträger beim FC Bayern. 2020 von der TSG Hoffenheim verpflichtet, zählte der Youngster beim Rekordmeister zu den vielversprechendsten Talenten der Nachwuchsabteilung. Doch lange hielt es den Offensivallrounder nicht an der Säbener Straße. Im vergangenen Sommer suchte Sieb das Weite und wechselte zum Bundesliga-Absteiger SpVgg Greuther Fürth.

FC Bayern: Offensiv-Talent Armindo Sieb sucht nach verpasstem Drittliga-Aufstieg das Weite

Für den FC Bayern kam Sieb in den zwei gemeinsamen Jahren hauptsächlich für die „Amateure“ zum Einsatz. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga bedeutete das Viertliga-Tristesse gegen Pipinsried oder Buchbach statt Bundesliga-Glamour für den Hochveranlagten. Der direkte Wiederaufstieg wollte dem Team von Trainer Martin Demichelis in der vergangenen Saison nicht gelingen. Ein Grund, weshalb Sieb den FC Bayern schon nach zwei Jahren wieder verließ, wie der 19-Jährige im Interview mit Goal.com verrät.

„Ich hätte in München auch verlängern können, doch die Regionalliga war nicht mein Anspruch. Ich wollte den nächsten Schritt gehen und von einem Verein einen konkreten Plan vorgelegt bekommen, wie mir der gelingt“, so Sieb. Greuther Fürth hätte ihm diese Perspektive gegeben. Zuvor hatte der Youngster seine Berateragentur gewechselt.

„Wäre bereit gewesen“: FC Bayern verwehrt Sieb Winter-Leihe zu Hannover 96

Bereits im Winter 2022 war Hannover 96 an einer Leihe Siebs interessiert, doch dem erteilte der FC Bayern eine Absage. Er wäre „bereit für Hannover gewesen, um zu sehen, ob ich dort überhaupt mithalten kann. Meine Überzeugung war, dass mir das guttun würde“, sagt Sieb rückblickend. Campus-Leiter Jochen Sauer habe allerdings sein Veto eingelegt und Sieb auf das Saisonende vertröstet.

Der 19-Jährige hegt dennoch keinen Groll gegen seinen Ex-Klub. Besonders sein Profidebüt im DFB-Pokal war für Sieb ein unvergesslicher Moment. „Es ging dann direkt Schlag auf Schlag. Nach dem Hattrick (bei seinem Debüt im Junioren-Pokal gegen St. Pauli, Anm. d. Red.) hat mir mein U19-Trainer Martin Demichelis gesagt, dass ich bei den Profis dabei sein darf. Das war unglaublich - ich dachte, ich träume!“, schwärmt der Youngster. Zur Erinnerung: Sieb war damals erst 17 Jahre alt.

„Das war unglaublich - ich dachte, ich träume!“

Armindo Sieb (19) über sein Profi-Debüt beim FC Bayern.

Danach trainierte das Talent regelmäßig bei den Profis mit. „Ich bin etwas ängstlich hingegangen, weil ich nicht wusste, was mich erwartet und ich auch eine gewisse Ehrfurcht hatte“, erinnert sich der 19-Jährige. Dennoch hat es für die Kadernominierung im Pokal-Duell gegen den 1. FC Düren gereicht. „Als mich Hansi Flick dort dann zur Einwechslung rief, fühlte ich im ersten Moment gar nichts mehr. Mir kam es vor, als würde das alles gerade gar nicht stattfinden“, berichtet Sieb, der damals für Douglas Costa eingewechselt wurde.

„Die Erfahrungen waren einfach der Wahnsinn“: Sieb schwärmt über Zeit beim FC Bayern

Gelähmt hat ihn der Druck während der Partie allerdings nicht: „ Komisch war dann, dass meine Nervosität komplett verflogen war, als ich auf dem Platz stand.“ Es sei „irgendwie ein Spiel wie jedes andere“ gewesen. Für den Youngster nahm das Debüt allerdings ein bitteres Ende. Sieb zog sich eine schwere Bänderverletzung zu und fiel monatelang aus. Zweimal schaffte er es danach noch in den Kader bei den Profis, ein weiterer Einsatz blieb ihm allerdings verwehrt.

„Die Erfahrungen bei den Profis waren insgesamt einfach der Wahnsinn. Man kann das auch gar nicht so richtig beschreiben wie es ist, wenn plötzlich all diese großen Namen im Training um dich herumstehen“, ist Sieb noch immer fasziniert: „Natürlich gab es da auch mal Unstimmigkeiten untereinander, aber es war immer erkennbar, dass alle nur ein Ziel hatten: Sie wollten das Beste für die Mannschaft.“ (vfi)

Aufrufe: 019.10.2022, 02:57 Uhr
Vinzent FischerAutor