2024-04-30T13:48:59.170Z

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Extrem schwere Entscheidung: Thomas Bachinger (40) will mehr Zeit für seine Familie haben und legt eine Pause als Trainer ein. Die U9, in der sein Sohn spielt, betreut er weiter.
Extrem schwere Entscheidung: Thomas Bachinger (40) will mehr Zeit für seine Familie haben und legt eine Pause als Trainer ein. Die U9, in der sein Sohn spielt, betreut er weiter. – Foto: Dieter Michalek

Nach elf Jahren: Trainer Bachinger hört bei Grüne Heide auf

Schlussstrich zum Saisonende

Fünf Gegentore binnen einer halben Stunde, am Ende ein 1:5 gegen den eine Klasse niedriger spielenden FC Eitting: Sein jüngstes Vorbereitungsmatch hat der Bezirksligist SC Grüne Heide Ismaning gründlich vermasselt – und doch rückt dieses Ergebnis etwas in den Hintergrund angesichts der Geschehnisse wenige Tage zuvor. Denn da hat Trainer Thomas Bachinger seinen Kickern verkündet, dass er am Saisonende aufhören wird – nach elf Jahren als Coach des Clubs aus Fischerhäuser.

Fischerhäuser – „Ich denke, die Jungs waren alle überrascht“, sagt der 40-Jährige. Die Entscheidung zum Rücktritt sei ihm „extrem schwer gefallen, auch weil ich viele Spieler seit Jahren kenne“. Doch letztlich hätten private Gründe den Ausschlag gegeben, weshalb er ab dem Sommer eine Pause einlegen werde. „Ich will wieder mehr Zeit haben, auch für meine Familie“, betont der Coach. Etwa für seinen Sohn, der bei der Heide in der U9 kickt, wo Bachinger ebenfalls Trainer ist – und weitermachen wird.

Anders beim Bezirksligateam, für das der Club nun also nach einen neuen Coach suchen muss. 2013 sei es der heutige Vizevorsitzende Ludwig Müller gewesen, der ihn als Spielertrainer zur Grünen Heide lotste, erinnert sich Thomas Bachinger. Zuvor hatte er jahrelang beim Ortsrivalen FC Ismaning in der Bayern- und Regionalliga gespielt, ehe es dort zu Querelen mit dem damaligen Trainer Roman Grill und zur Suspendierung des Mittelfeldmanns kam.

Bachingers erstes Fazit fällt positiv aus

Dieser wechselte daraufhin zu Grüne Heide, wo bereits sein jüngerer Bruder kickte – in die Kreisklasse. „Ich erinnere mich noch an unser allererstes Spiel“, sagt Bachinger und lacht. „Da hatte es vierzig Grad, wir haben auf Kunstrasen gespielt, und der Gegner hat sich oben ohne warmgemacht. Da habe ich mir gedacht: Ich bin im falschen Film!“ Doch schon bald wurde Bachinger heimisch bei dem Club aus Fischerhäuser, den er zunächst in die Bezirksliga führte, ehe während der Pandemie der Absturz in die Kreisklasse folgte. Von dort schaffte die Mannschaft durch zwei Aufstiege in Serie jedoch die Rückkehr in die Bezirksliga Nord, weshalb Thomas Bachinger resümiert: „Ich bin in meiner Zeit hier öfter auf- als abgestiegen. Deshalb kann ich zufrieden sein.“

Wobei der Coach vor seinem Abschied noch ein Ziel erreichen will, und zwar den direkten Klassenerhalt. Aktuell überwintert sein Team auf einem Relegationsplatz, und doch gibt sich Bachinger überzeugt, „dass die Mannschaft das Zeug dazu hat, am Ende über dem Strich zu stehen“. Sorgen, dass es der eine oder andere Spieler infolge seiner Rücktrittsankündigung etwas lockerer angehen könnte, hat der Trainer nicht. „Ich habe den Jungs auch in meiner Ansprache gesagt, dass ich nur eines von ihnen fordere“, verrät Thomas Bachinger. „Nämlich dass sie mir im letzten halben Jahr genauso folgen wie bisher in den zehneinhalb Jahren.“ (PATRIK STÄBLER)

Aufrufe: 05.2.2024, 16:30 Uhr
Patrik StäblerAutor