Mut zur Lücke in der B-Klasse Nord

Trainer Jens Simon hat mit dem FV Flonheim/TV Lonsheim alle seine drei Partien bisher gewonnen. Er weiß, dass das vor allem mit der Rücksichtnahme auf die Mannschaften, die in der A-Klasse mit Ersten Mannschaften vertreten sind („Die müssen die Heimspiele zusammen haben“), und an der geringen Klassengröße liegt. „Am Ende haben aber alle die gleiche Anzahl Spiele. Dann egalisiert sich das wieder“, so Simon, auch wenn er es „natürlich nicht glücklich“ findet.

Und er weiß, dass es am Ende der Saison Mannschaften geben könnte, „die nichts mehr zu gewinnen oder zu verlieren haben und es dann eher entspannt angehen.“ Mit der Tabellenoptik habe er aber kein Problem: „Ich gucke da nicht so drauf, weil die Tabelle nicht viel Aussagekraft hat und es für mich interessant wird, wenn der siebte oder achte Spieltag absolviert ist.“

Dazu komme noch, dass in den letzten Wochen viel getauscht worden sei, um Kerbe-Heimspiele zu haben. So sei das Heimrecht mit der SG Wendelsheim/Kriegsfeld auch getauscht worden und der Gegner habe zuletzt Heimrecht gehabt. Ihre beiden Spiele gewonnen hat die TSG Gau-Bickelheim. Das eigene Match sei vom Sonntag wegverlegt worden, weil der Klub bei der Kerb mitmache: „Wir sind als Verein da komplett eingespannt“, sagt Abteilungsleiter Torsten Becker.

Nieder-Wiesens Trainer rechnet mit Aufstockung

Eine Verlegung auf Freitag habe Gegner SG Wendelsheim/Kriegsfeld nicht mitgemacht. Vor der Saison sei der Wunsch des Vereins nach einem Freitagsspiel wohl vom Klassenleiter übersehen worden. Nun könnten einige Spieler zumindest ihre Verletzungen auskurieren, sieht er aber auch etwas Positives. Generell gebe es immer weniger Spieler, „die sagen ,Ich will spielen, alles andere ist zweitrangig‘“.

Ebenfalls drei Spiele hat die SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Erbes-Büdesheim gemacht. Trainer Roland Klein hat als Ursache die Staffel mit nur zwölf Teams ausgemacht. Der Spielplan sei eben auf 14 Teams ausgerichtet. „In den nächsten Jahren wird das aufgefüllt, dann wird sich das geben“, glaubt er an mehr Übersicht in den kommenden Jahren. Durch die Weltmeisterschaft in Katar müsse zudem die Winterpause diesmal sehr lang sein. Er sei aber selber froh, dass es gerade die Möglichkeit gebe, das Spiel gegen den TV Sulzheim, das auf Wunsch des Gegners verlegt wurde, nun am 27. November auszutragen. „Würden immer sechs Partien am Wochenende ausgetragen, wäre die Saison zu schnell zu Ende“, gibt Klein dazu zu bedenken.

Und Philip Spieckermann, Sportlicher Leiter der SG Schornsheim/Undenheim, kann sowohl in der A-Klasse (1. Mannschaft) als auch in der B-Klasse (2. Mannschaft) mitreden und sieht die Situation „maximal unglücklich“. Das Programm sei „total zerstückelt“. Mit der A-Jugend sei er im Oktober „fast spielfrei“, dann seien Spiele im November angesetzt. „Die Rasenplätze sind aber ab November in der Regel unbespielbar.“ Für manche Vereine könne es auch interessant sein, „sich mit weniger Spielen in die Winterpause zu retten und dann den Kader zu verstärken“. Schade sei, dass nach Corona ein normaler Rhythmus denkbar gewesen sei, den späte Sommerferien und die Winter-WM aber wieder torpediert hätten.