2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Marcel Junghanns

Moritz erlöst 500 RWE-Fans

Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel beim Schlusslicht in Halberstadt mit dem ehemaligen Erfurter Trainer Manuel Rost.

Ein frühes Gegentor erschwerte die Aufgabe für die Erfurter Mannschaft. Hinzu kamen Nachlässigkeiten beim Nutzen der eigenen guten Möglichkeiten. Als vieles auf die dritte Saisonniederlage hindeutete, fand eine Flanke doch noch den Kopf von Ben-Luca Moritz.

Mit dem Mute der Verzweiflung flog in der Nachspielzeit nochmal ein hoher Ball von Robbie Felßberg in den Halberstädter Strafraum. Manu fand per Kopf seinen Abwehrkollegen Ben-Luca Moritz, der per Kopf ins kurze Eck zum späten Ausgleich (90.+3) einnickte. So jubelten doch noch die 500 mitgereisten Erfurter Anhänger über den späten Punktgewinn. Dabei war auch diesmal ein Dreier für die Rot-Weißen drin.

Die Halberstädter kamen besser ins Spiel und bestimmten anfangs das Geschehen. Folgerichtig gingen sie in auch in Front. Ole Hoch bediente Justin Eilers in die Schnittstelle der Viererkette und der Torjäger traf per Flachschuss zur Führung für die Gastgeber (18.). Die Erfurter brauchten noch zehn Minuten bis sie schließlich die Kontrolle über das Spielgerät hatten. Gute Möglichkeiten durch einen Fernschuss von Schwarz (31.) und Mergel, der nach einer Ciccarelli-Ecke per Direktabnahme an Cichos scheiterte (36.), brachten nicht den Ausgleich. Auch Schwarz - nach erneuter Ecke von Ciccarelli - scheiterte am besten Halberstädter Cichos (38.). So hatte zur Pause die knappe Halberstädter Führung bestand.

Nach Wiederbeginn rannte RWE weiter an. Seidemann hätte kurz nach Wiederbeginn für den schnellen Ausgleich sorgen können, scheiterte aber am Außennetz (51.). Auf der Gegenseite tauchte Korsch nach Pass von Hoch frei vor Flückiger auf, setzte aber das Spielgerät über den Kasten (54.). In der Folgezeit scheiterten die Gäste mehrfach am ehemaligen Erfurter Keeper Cichos. Seidemann fand nach schönem Solo im Halberstädter Schlussmann seinen Meister (57.) und setzte 60 Sekunden später die Kugel an den Querbalken (58.). In der Folgezeit war Erfurt weiter überlegen, doch Germania verteidigte die knappe Führung mit viel Aufwand. In der angesprochenen Nachspielzeit belohnte Moritz die Gäste noch und sicherte so zumindest den Teilerfolg. Mit dem Punktgewinn verkürzt die Elf von Fabian Gerber sogar den Abstand auf Tabellenführer BAK, die bekanntlich am Freitag in Jena verloren (0:3).

Stimmen zum Spiel (MDR)

Manuel Rost (Trainer Germania Halberstadt): "Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf die Leistung, die sie gebracht hat. Wir waren sehr leidenschaftlich und diszipliniert. Wir hatten uns immer wieder gute Möglichkeiten durch eine gewisse Kompaktheit erarbeitet. Wir haben es Erfurt in der ersten Halbzeit sehr schwer gemacht. Erfurt hat den Druck nach der Pause erhöht. Das haben wir im zweiten Teil der zweiten Halbzeit dann gut in den Griff bekommen durch Umstellungen. Am Ende des Tages hat Erfurt das Momentum auf ihrer Seite. Da gibt es keinen Vorwurf an die Mannschaft. Am Ende gehört auch Glück zum Fußball. Das hat Erfurt aktuell und wir nicht. Wir werden das Positive aus dem Spiel ziehen."

Fabian Gerber (Trainer FC Rot-Weiß Erfurt): "Wir haben Halberstadt genauso unangenehm erwartet. Es war klar, dass sie um ihr Leben kämpfen und Punkte gegen den Abstieg sammeln wollen. Wir wussten von der ersten Sekunde an, dass es ein schweres, ekliges Spiel werden wird. Wir haben uns darauf in den ersten 20 Minuten nicht eingestellt und gedacht: 'Es wird schon irgendwie'. Das geht aber gegen keinen Gegner in dieser Liga. Ich bin froh, dass wir dann aufgewacht sind und Moral und Gesicht gezeigt haben. Dann haben wir die Zweikämpfe angenommen. Die zweite Halbzeit dominieren wir dann, wobei wir bei Kontern immer aufpassen mussten. Wir hatten große Möglichkeiten nach der Pause. Wenn der Ausgleich etwas früher fällt, hätten wir auch unsere Siegesserie fortsetzen können. Wir nehmen aber den Punkt gegen eine gute Mannschaft mit."

Aufrufe: 013.11.2022, 15:00 Uhr
André HofmannAutor