2024-05-28T14:20:16.138Z

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Die Fußballschule Birkenberg erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Fußballschule Birkenberg erfreut sich großer Beliebtheit. – Foto: Marcel Eichholz

Mit Spaß das richtige Ballgefühl lernen

Die Fußballschule Birkenberg erfreut sich bei Sechs- bis 15-Jährigen großer Beliebtheit. Die meisten Kurse sind schon ausgebucht.

Gekonnt umdribbelt Mika die bunten Hütchen aus Plastik, den Fußball führt er währenddessen immer nah an seinen goldenen Schuhen. Seine Ballbeherrschung ist für einen Neunjährigen schon bemerkenswert gut. In der Fußballschule Birkenberg auf der Anlage des SC Leverkusen wurde das Können von Mika und über 80 weiteren Kindern zwischen sechs und 15 Jahren in der ersten Ferienwoche noch weiter verbessert und verfeinert. Dabei kommen fortgeschrittene Vereinsfußballer und Anfänger, Jungen und Mädchen zusammen und bilden eine homogene Einheit. Nur vereinzelt sind in den kommenden Wochen noch Plätze verfügbar.

Die traditionsreiche Fußballschule erfreut sich auch in ihrer 22. Auflage großer Beliebtheit. Kaum einer der Kicker oder Fußballerinnen ist das erste Mal dabei. Mika absolviert nach 2022 bereits sein zweites „Trainingslager“ auf dem Kunstrasenplatz nahe der BayArena. „Das Trainerteam ist immer so nett, und hier wird alles ehrenamtlich gemacht“, lobt er, dessen Vorbild Bayer-Profi und Fußball-Juwel Florian Wirtz ist. Mika ist sich sicher: Er wird während der Einheiten besser, das tägliche Training bringe ihn „weiter in die Form“.

Dafür zuständig sind Manuel Lombo und seine lizensierte Trainer-Truppe, die aus acht Übungsleitern pro Woche besteht. Die Kinder sind für die bestmögliche Betreuung in vier Gruppen zu je 20 Nachwuchs-Ballartisten aufgeteilt. Die Einteilung richtet sich nach Jahrgang und in seltenen Fällen dem Können der Teilnehmer.

Schon während der ersten Ferienwoche war die Fußballschule mit 86 Kindern leicht überbucht – eine Lösung wird auf dem Fußballplatz aber immer gefunden. Thomas Edelmann, Projektleiter beim zuständigen Sportbund, steht dem nicht entgegen – im Gegenteil. „Die Nachfrage ist immer so hoch, da drückt Thomas gern mal ein Auge zu“, erzählt Lombo.

Arbeit mit dem Ball

Ballbehandlung und Ballführung stehen ganz oben auf dem Lehrplan der Fußballschule. Bei den verschiedenen Übungen sollen die Kinder jederzeit eines der runden Spielgeräte an den Füßen haben. Damit die Spieler dann ihren Fähigkeiten entsprechend gefordert und gefördert werden, spalten die Trainer die Gruppen zeitweise auf.

So trainieren die Anfänger dann die Grundlagen, während die kleinen Profis die fortgeschrittene Einheit durchlaufen. Spätestens während der Trainingsspiele sind die Teams dann aber wieder bunt gemischt. Schließlich sollen neben Technik auch Teamgeist und Miteinander gelehrt werden – Niederlagen und Siege lassen sich gemeinsam schließlich besser verarbeiten oder feiern. „Die Kinder sind da ganz entspannt“, berichtete Lombo, „die meisten wissen, dass sie auch willkommen sind, wenn sie nicht im Verein spielen. Wir stehen dafür ein, dass der Spaß im Vordergrund steht.“

Viele der Jungs nehmen auch die wenigen Mädchen gut auf. Unter den 86 Spielern der ersten Ferienwoche waren nur sechs Kickerinnen. Manchmal mussten sie sich dennoch gegen die männliche Übermacht und deren Vorurteile behaupten. „Von den Trainern fühle ich mich sehr gut aufgenommen“, sagt die 13-jährige Josephin. Ihr zufolge haben manche der Teilnehmer ein falsches Bild von Mädchen und Frauenfußball. „Ich kann genauso gut sein wie die Jungs“, betont die kesse Jugendliche, die den Ball mit Leichtigkeit auf dem linken und rechten Fuß tanzen lassen kann. Die meisten Jungs seien aber nett. Das bestätigt Sophie. Sie traute sich bei einer Kopfballübung nicht, den aufgepumpten Ball mit der Stirn ins Tor zu köpfen. Niemand habe sie deswegen aufgezogen.

"Es geht um den Spaß"

Während also an vielen Tagen der Spaß am König der Sportarten das Wichtigste für die Jungen und Mädchen ist, überwiegt am Donnerstag dann doch die Lust am Gewinnen. Denn dann findet die wöchentliche Skill-Challenge statt, bei der die Kids auf Zeit verschiedene Stationen eines Parcours absolvieren oder mit Genauigkeit Treffer landen müssen. Alle Teilnehmer bekommen dann ihrer Punktzahl entsprechend Urkunden, die besten drei pro Gruppe sogar einen Pokal.

„Wir als Trainer sagen den Kindern immer, es geht um den Spaß“, sagt Lombo, „aber wenn man weiß, man kann einen Pokal gewinnen, dann ist der Ehrgeiz doch sehr groß.“ Mittlerweile hat sich der Wettbewerb zum Wochenausklang soweit herumgesprochen, dass der Nachwuchs bereits zwei Tage zuvor dafür gemeinsam gezielt trainiert.

Aufrufe: 01.7.2023, 08:00 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor