2024-05-02T16:12:49.858Z

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Trainer Holger Kostenbader hofft mit dem SV Eggingen im Derby gegen Stühlingen den Turnaround zu vollziehen.
Trainer Holger Kostenbader hofft mit dem SV Eggingen im Derby gegen Stühlingen den Turnaround zu vollziehen. – Foto: Verein

„Mit dem kompletten Team wären wir nicht unten hineingerutscht“

Holger Kostenbader, der Trainer des SV Eggingen, nimmt den Abstiegskampf an +++ Kreisligatipp zum 24. Spieltag

Vor der Winterpause sah es aus, als würde der SV Eggingen locker die Zugehörigkeit zur Kreisliga A, Staffel Ost, sicherstellen. Der Aufsteiger rangierte auf dem vierten Platz, mit zehn Punkten Abstand zur gefährlichen Zone. Im Jahr 2024 ließ eine ungewöhnlich lange Durststrecke die Mannschaft von Holger Kostenbader abrutschen. Nach der 0:8-Pleite gegen Waldhaus unter der Woche heißt es Platz zehn, und die Abstiegsränge scheinen auf einmal nicht mehr weit entfernt. Im fupa-Kreisligatipp erörtert der Trainer seine Sicht auf die Entwicklung.

fupa: Herr Kostenbader, in der Rückrunde läuft es für den SV Eggingen noch nicht so richtig. Zum Vergleich: In der Hinrunde hatte die Mannschaft nach neun Spielen bereits fünf Siege, in der Rückrunde nur einen. Woran liegt es, dass es derzeit nicht rund läuft?

Holger Kostenbader: Vor allem an der Personalmisere, die uns seit dem ersten Spieltag der Rückrunde beschäftigt. Wichtige Stammspieler fallen aus. Zwar haben wir Ergänzungsspieler, aber die sind in ihrer Entwicklung noch nicht so weit. Vor der Pause hätte niemand gedacht, noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. Wir hoffen, dass die Personaldecke am Wochenende besser aussieht.

fupa: Hat man sich nach der starken Vorrunde vielleicht auch ein wenig zu sicher gefühlt?

Kostenbader: Das mit Sicherheit nicht! Wenn wir das Team komplett zusammen gehabt hätten, wären wir nicht in diese Lage gekommen. Wir haben eben nur einen kleinen Kader, mit sieben, acht ganz wichtigen Spielern. Wenn drei davon ausfallen, wird es bereits knifflig.

fupa: Nach der deutlichen Niederlage gegen Waldhaus ist der Trainer auch als Psychologe gefragt. Wie richten Sie die Mannschaft wieder auf?

Kostenbader: Zunächst einmal muss gesagt werden, dass es der Gegner auch super gemacht hat und toll gekämpft hat. Wir hatten ziemliche Personalnöte: Ich habe unseren Ersatztorwart im Mittelfeld eingesetzt, habe zuletzt den fast 50 Jahre alten Jochen Amann eingewechselt und saß selbst noch bereit auf der Bank. Wir haben es in den ersten sieben, acht Minuten ganz gut hinbekommen, aber dann haben wir zwei saudumme Tore bekommen, die Köpfe gingen runter, und Waldhaus hat das ausgenutzt. Wir hatten einen rabenschwarzen Tag – das gibt es im Fußball. Nun heißt es: Mund abwischen und den Fokus auf das Heimspiel gegen Stühlingen zu legen.

fupa: Wie sieht die Personallage am Wochenende aus? Ist Besserung in Sicht?

Kostenbader: Wir werden Nick Baumann dabeihaben, auch Florian König, der gegen Waldhaus gefehlt hat. In Dario Nacci ist ein sehr wichtiger Spieler wieder da. Bei unserem Torjäger Benny Streuff, der einen Meniskusriss hatte, muss man sehen, wie es aussieht. Aber auch ohne ihn sollten wir eine Truppe auf den Platz schicken können, die Stühlingen Paroli bieten kann.

fupa: Kommt ein Gegner wie der SV Stühlingen, der vielleicht auch nicht vor Selbstvertrauen strotzt, gerade zupass, oder könnte gerade eine Mannschaft, die mit aller Macht um den Klassenerhalt kämpft, besonders gefährlich sein?

Kostenbader: Stühlingen ist ein schwerer Gegner. Ihr Stürmer Adelin Oborocianu hat ihnen lange gefehlt, ist nun aber wieder dabei. Ich denke, es gibt ein Spiel auf Augenhöhe. Und ich würde sagen, der Gegner kommt gerade recht. Da weiß jeder, er muss viele Wege gehen und alles geben. Das sollte die Motivation sein, in diesem Derby alles auszupacken, um die Punkte in Eggingen zu behalten.

fupa: Welche Informationen haben Sie über den Gegner? Worauf gilt es zu achten?

Kostenbader: Stühlingen ist eine kampfstarke Mannschaft. Und es ist das Wutachtalderby, da will jeder glänzen. Der Plan ist, die Stühlinger Offensive mit Oborocianu auszuschalten und auf dem großen Platz in Eggingen Gegner und Ball laufen zu lassen.

Holger Kostenbaders Spieltag-Tipps:

SG Weilheim-Gurtweil – FC Hochrhein

Samstag, 14.30 Uhr (Sportplatz Gurtweil)

Weilheim-Gurtweil hat derzeit auch mit Personalsorgen zu kämpfen. Ich schätze Hochrhein stärker ein, auch wenn in Weilheim gespielt wird. 1:3.

FC 08 Bad Säckingen – FC Bergalingen

Samstag, 16 Uhr (Hochrhein-Stadion Bad Säckingen)

1:3. Ich denke, Bad Säckingen hat zwar viele gute Spieler, aber viele davon sind gesperrt, und Bad Säckingen schafft es wohl nicht, ein starkes Team zu stellen.

FC Grießen – SV Unteralpfen

Samstag, 16 Uhr

Grießen kämpft um den letzten Strohhalm. Es ist ein 50:50-Spiel, und angesichts unserer eigenen Lage bin ich klar für Unteralpfen und tippe auf ein 1:2.

FC Dachsberg – FC Tiengen II

Sonntag, 15 Uhr

1:2 – ich würde es meinem Freund Vince (Vincenzo Leggio, Trainer des FC Tiengen II, Anm. d. Red.) gönnen.

SV Waldhaus – FC Weizen

Sonntag, 15 Uhr

Nach der Leistung von Waldhaus gegen uns am Dienstag: 4:1 – ganz klar!

FC Geißlingen – SV Rheintal

Sonntag, 15 Uhr

In Geißlingen ist stets schwer zu spielen. Rheintal hat eine sehr junge, starke Mannschaft und einen guten neuen Trainer (Roger Streule, Anm. d. Red.) und hat Wutöschingen geschlagen. Ich traue ihnen einen Auswärtssieg zu. 1:2.

Spvgg. Wutöschingen – SG Höchenschwand-Häusern-St. Blasien

Sonntag, 15 Uhr

Wutöschingen hat nach der 1:2-Niederlage gegen Rheintal etwas gutzumachen, und ich glaube nicht, dass Höchenschwand auf dem Kunstrasen in Wutöschingen eine Chance hat. 3:0.

SV Eggingen – SV Stühlingen

Sonntag, 15 Uhr

Ich bin überzeugt von unserer Stärke und dass wir das Spiel – wenn auch knapp – mit 2:1 heimschaukeln.

Aufrufe: 018.4.2024, 21:35 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor