Michele Borrozzino: „Es spielen mehrere Ursachen zusammen“

fupa: Herr Borrozzino, nach zwei Siegen zum Saisonauftakt ist für den SV Ballrechten-Dottingen nur ein 3:3 gegen Wyhl herausgesprungen. Wo sehen Sie den Grund für den aktuellen Negativtrend?

Michele Borrozzino: Es gibt mehrere kleine Gründe, die zusammenspielen. Wir waren in jedem Spiel daran, es auf unsere Seite zu ziehen, aber wir bekommen zu viele Gegentore, begünstigt durch zu viele individuelle Fehler. Der Hauptgrund ist, dass die selbstverschuldeten Fehler gleich so bestraft werden, dass wir die Spiele nicht mehr umbiegen können.

fupa: Liegt es vielleicht auch an den Gegnern? Die Mannschaft hat ja schon gegen Laufenburg, Waldkirch und Wolfenweiler-Schallstadt gespielt, die Top Drei der Liga…

Borrozzino: Das sind sicher drei Topmannschaften, aber wie gesagt: Wir hatten in allen Spielen Phasen, in denen wir das Ergebnis zu unseren Gunsten hätten wenden können. Aber wir haben es nicht hinbekommen, über neunzig Minuten fehlerfrei zu bleiben. Wir haben sowohl gegen Wolfenweiler-Schallstadt als auch gegen Laufenburg geführt, haben es aber nicht geschafft, die Führung über die Ziellinie zu bringen, wegen der eigenen Fehler. Dass diese drei Gegner zurecht oben stehen – keine Frage!

fupa: Wie würden Sie die bisherige Saison bewerten?

Borrozzino: Punktemäßig können wir natürlich nicht zufrieden sein. Den einen oder anderen Punkt mehr hätten wir schon erwartet. Gerade die angesprochenen Spiele sind ein Beispiel: Dass die Möglichkeit besteht, als Ballrechten-Dottingen in diesen Partien als Verlierer vom Platz zu gehen, ist uns allen klar, aber dennoch hätten wir auch dort punkten müssen. Somit sind wir schon früh in der Saison in eine Situation hineingerutscht, wo wir nicht hinwollten. Aber es ist noch genug Zeit, es zu ändern.

fupa: Die Personalprobleme spielen ebenfalls eine große Rolle…

Borrozzino: In den letzten drei, vier Wochen haben wir gerade im Defensivbereich immer in einer anderen Formation spielen müssen, weil Spieler aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung standen. Als Trainer wünscht man sich mehr Kontinuität, damit sich ein Team einspielen kann. Dennoch betrachte ich das nicht als gravierenden Grund für die vielen Gegentore. Die Lage wird sich aber in der nächsten oder übernächsten Woche allmählich entspannen.

fupa: Welche positiven Aspekte verleihen Ihnen die Zuversicht, dass es in naher Zukunft wieder aufwärts geht?

Borrozzino: Mich stimmt die Trainingsarbeit Woche für Woche sehr positiv. Die Jungs sind im Training absolut präsent, und die Beteiligung ist topp. Es ist einfach schade, dass die Arbeit nicht an den Wochenenden mit entsprechenden Ergebnissen belohnt wurde. Aber die Mannschaft arbeitet weiter. Wenn wir den einen oder anderen Fehler abstellen können – was zwangsläufig der Fall ist, wenn man die Spiele analysiert, bespricht und kontinuierlich an sich arbeitet –, bin ich optimistisch, dass es bald wieder in die andere Richtung geht. Von der Qualität des Kaders sind wir vollkommen überzeugt.

fupa: Am Sonntag geht es zum Aufsteiger SV Mundingen. Wie schätzen Sie diesen Gegner ein?

Borrozzino: Mittlerweile gehört Mundingen – die Ergebnisse bestätigen es – als Aufsteiger zu den Topmannschaften der Liga. Dort wird seit Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Wir haben in Freundschaftsspielen und im Pokal oft gegen Mundingen gespielt und die Qualität gesehen. Das wird eine sehr schwere Aufgabe am Sonntag. Wenn man die beiden Stimmungslager betrachtet – Mundingen voller Euphorie, wir derzeit mit einem Negativlauf –, dann ist Mundingen eher als Favorit zu betrachten. Aber wir versuchen uns gründlich vorzubereiten und am Sonntag die Punkte einzufahren.

fupa: Fallen weiter wichtige Spieler aus?

Borrozzino: Es sieht ganz gut aus. Wir haben nur noch ein paar Langzeitverletzte. Ansonsten ist der Kader – Stand jetzt – fast vollzählig.

fupa: Herr Borrozzino, ich danke Ihnen vielmals für das Gespräch.