Meisterschaft ohne Aufstieg: "Die Vernunft siegt über die Euphorie"

"Für uns ist die Meisterschaft ein Riesenerfolg. Darauf und auf den Verbandsliga-Aufstieg haben wir jahrelang hingearbeitet", sagt der Sportliche Leiter Uwe Seemann. Lange habe man im Vorstandskreis beraten, ob der Weg in Sachsen-Anhalts Oberhaus in diesem Sommer der richtige ist. "Am Ende haben wir uns dagegen entschieden", erklärt Seemann gegenüber FuPa und ergänzt: "Die Vernunft siegt über die Euphorie."

Staffelgröße als größter Faktor der Entscheidung

Weniger Derbys, weniger Zuschauer, höhere Fahrtkosten - das alles seien Faktoren, die gegen die Verbandsliga sprechen. Der größte Faktor sei allerdings die Größe der Verbandsliga gewesen. "Über all das hätte man noch hinwegschauen können", sagt Seemann, "aber eine Saison mit 38 Spielen ist einfach nicht zu realisieren." Zum Vergleich: Auf dem Weg zur Landesliga-Meisterschaft mussten die Lüttchendorfer lediglich 24 Partien absolvieren. "Für 14 Spiele mehr bräuchte man mindestens auch fünf Spieler mehr", rechnet Seemann vor.

So kam die Eintracht unter Einbeziehung der Mannschaft schließlich zum Entschluss, auf das Aufstiegsrecht zu verzichten. Auch wenn der erstmalige Verbandsliga-Aufstieg als große Belohnung ausbleibt, betont Seemann: "Dieser Titel ist natürlich der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte." Bis weit nach Mitternacht hatten Mannschaft, Vorstand und Sponsoren noch im Vereinsheim gefeiert, für das Team ging es im Abschluss noch nach Halle weiter - und ab Mittwoch folgt der krönende Abschluss mit einer Reise nach Mallorca.

Verbandsliga bleibt für Lüttchendorf ein lohnenswertes Ziel

Auch wenn die Eintracht in der kommenden Saison freiwillig wieder in der Landesliga starten wird, bleibt die Verbandsliga für die Zukunft ein lohnenswertes Ziel. "Wenn sich die Staffelgröße wieder normalisiert hat, würden wir gerne einen neuen Anlauf starten", sagt Seemann und ergänzt: "Hätte die Verbandsliga in der neuen Saison 16 Mannschaften, hätten wir in diesem Sommer schon den Schritt gewagt." So aber liegt der Spielball zum Verbandsliga-Aufstieg nun beim zweitplatzierten VfB Merseburg.

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