2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Masulyak übernimmt Mittelschmalkalden

Mit einem Trainerwechsel geht es für die Kicker aus Mittelschmalkalden in die Winterpause, denn aufgrund von eines Wohnortwechsels kann Toni Bernheiden nicht mehr Coach seiner Mannschaft bleiben. .

Bernheiden persönlich hat er sich daher im Zusammenspiel mit Christoph Amborn (sportlicher Leiter) um seine Nachfolge gekümmert.

Dabei haben sie mit Andriy Masulyak eine Lösung gefunden, die es in sich hat. Schon die letzten Wochen hospitierte Masulyak bei Bernheiden, lernte die Mannschaft kennen und übernahm sowohl Teile der Trainingsgestaltung als auch der Spieltagsplanung. Der ehemalige Profifußballer erzählt in einem vereinsinternen Interview über seine Entscheidung für Mittelschmalkalden und über seine Ziele mit der Mannschaft:

INTERVIEW

FSV: Noch einmal ein herzliches Willkommen in Mittelschmalkalden, Andriy!

AM: “Vielen Dank. Ich freue mich, hier zu sein.”

FSV: Andriy, als erste Gerüchte aufgekommen sind, dass du möglicherweise die 1. Männermannschaft von Mittelschmalkalden übernehmen würdest, haben sich einige Leute im Umkreis gefragt, wie es dazu kommt, dass du dich dafür entschieden hast, die Herausforderung 'Kreisliga' anzunehmen. Was sind deine Gedanken dazu?

“Es stimmt. Ich wurde von vielen Leuten darauf angesprochen. Zunächst war ich drei Jahre ohne große Fußballaktivität unterwegs. Familie und Hausbau hatten in dieser Zeit Vorrang. In den letzten Monaten habe ich dann überlegt, in welcher Form ich wieder in den Fußball einsteigen möchte – ob als Juniorentrainer oder wieder im Männerbereich. Und in dieser Zeit hat mich Christoph Amborn angesprochen. Für mich war es entscheidend, dass ich jetzt in Mittelschmalkalden wohne und ich finde, dass es das Beste ist, wenn man seinen Wohnort unterstützen kann und wenn ich der Gemeinde so etwas wiedergeben kann. Unsere Entscheidung war auch daran geknüpft, dass ich die Mannschaft in den letzten Wochen der Hinrunde begleite und ich einen ersten Eindruck gewinnen kann. Vom Trainingseifer, vom Potenzial und den Zielen innerhalb des Vereins. Das alles hat mich überzeugt, diese Aufgabe anzunehmen und hoffentlich für den nötigen Erfolg und für das Erreichen unserer Ziele zu sorgen.”

Sicherlich hast du dir auch persönlich hohe Ziele gesetzt, als Trainer von bisher ausschließlich höherklassigen Mannschaften.

“Ja. Auch in den letzten Jahren habe ich versucht, mich im thüringer Fußball weiterzubilden. Habe das Geschehen in den Ligen verfolgt und ich möchte natürlich auch meine Erfahrungen mit den Spielern teilen, damit wir das umsetzen können, was wir geplant haben. Ich bin mir bewusst, dass es einen großen Niveauunterschied zwischen der Kreisliga und den höheren Ligen gibt und daher muss ich auch versuchen, meine Methoden und Erklärungen anzupassen. Aber dabei muss ich es trotzdem schaffen, das Niveau stetig zu verbessern. Wir müssen überlegen, was wir in der Hinrunde gut gemacht haben und was wir schlecht gemacht haben und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Vielleicht können dabei auch ein paar Neuzugänge helfen.”

Dem angeschlossen: Was sind deine Erwartungen an die Mannschaft? Welche Dinge müssen verbessert werden?

“Wir dürfen nicht mehr so abhängig von unseren Schlüsselspielern sein. Wir müssen es schaffen, auch bei Ausfällen die Punkte einzufahren. Daher ist es für mich enorm wichtig, eine stärkere Konkurrenz in der Mannschaft aufzubauen. Daher erwarte ich von der Mannschaft Diszplin und eine gute Trainingsbeteiligung. Neben möglichen Neuzugängen haben wir auch talentierte A-Junioren, die sich mittlerweile auch immer mehr im Training der Männer beweisen. In der Vorbereitung zur Rückrunde werden wir einen Plan verfolgen für ein ganz klares Ziel. Und dabei braucht es den Einsatz und die Unterstützung von jedem in der Mannschaft, denn wir wollen uns spielerisch steigern im Gegensatz zur Hinrunde.”

Wie möchtest du diese Dinge angehen? Wie würdest du dich selbst in deinem Stil beschreiben?

“Als ich noch selber professionell gespielt habe, war alles sehr ergebnisorientiert. Dementsprechend war es sehr streng. Hier auf diesem Niveau wird am Ende alles freiwillig, ehrenamtlich und für Spaß gemacht. Daher muss man auch viel Verständnis für private, familiäre und Arbeitssituationen der Spieler mitbringen. Trotzdem möchte ich, genauso wie die Spieler, auch Erfolg haben. Man kann wahrscheinlich an meinem Gesicht ablesen, ob ich zufrieden oder nicht zufrieden bin. Zunächst versuche ich immer die Fehler bei mir zu suchen, wenn etwas nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist aber mein Anspruch, immer Dinge zu verbessern, denn ich möchte Entwicklung sehen. Ich denke aber, dass ich insgesamt ein wenig ruhiger geworden bin, als ich es früher war. Ich lerne jetzt meine Spieler richtig kennen und mein Ziel ist es, mit jedem ein gutes Verhältnis zu haben.”

Gibt es Dinge, die dir an der Mannschaft und am Verein besonders aufgefallen sind?

“Das Mannschaftsklima ist einwandfrei. Die Stimmung zwischen den Spielern ist überragend. So etwas ist schön zu sehen und zeigt einen guten Zusammenhalt. Ich war auch überrascht, dass viele Spieler schon seit über 10 Jahre zusammen spielen, obwohl die Mannschaft noch so jung ist. Aus höherklassigen Vereinen bin ich es gewohnt, dass die Spieler immer verschiedene Vereine durchlaufen. Auch die Unterstützung der Fans hat mich beeindruckt. Es gibt viele Leute, die immer da sind, auch bei Wind und Wetter, ob zuhause oder auswärts. Und vor allem die Jugendarbeit muss ich hervorheben. Das kann alles eine richtig gute Perspektive haben. Daher bin ich davon überzeugt, dass der Verein in Zukunft in die Kreisoberliga aufsteigen kann und sich dort auch etablieren kann.”

Aufrufe: 027.11.2023, 13:50 Uhr
Yannic EhrhardtAutor