2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Ein Turnier in Nantes im April 2009: Der heutige Leipziger Timo Werner,  Marius Kunde vom Sonnenhof sowie die Bayern-Stars Serge Gnabry und  Joshua Kimmich (von links) jubeln als Jugendliche im VfB-Trikot. Wer das  Foto gemacht hat, weiß niemand so genau.
Ein Turnier in Nantes im April 2009: Der heutige Leipziger Timo Werner, Marius Kunde vom Sonnenhof sowie die Bayern-Stars Serge Gnabry und Joshua Kimmich (von links) jubeln als Jugendliche im VfB-Trikot. Wer das Foto gemacht hat, weiß niemand so genau. – Foto: privat

Marius Kunde, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Timo Werner gemeinsam

Ein Schnappschuss, der Großaspachs Mittelfeldspieler beim Torjubel in der VfB-Jugend mit Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Timo Werner zeigt, hat ein großes Nachrichtenmagazin zu einer Geschichte veranlasst.

„Seine Freunde wurden Stars, er wurde Versicherungsberater“ – so lautet die Überschrift des Artikels, in dem sich „Der Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe der Karriere von Marius Kunde vom Oberligisten SG Sonnenhof Großaspach widmet.

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Wie geht der 28-Jährige damit um, dass sich seine früheren Kumpels Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Timo Werner zu Nationalspielern entwickelt haben, die mal gefeiert und mal hart kritisiert werden, während er selbst abseits des großen Rampenlichts in der Fußball-Oberliga im Einsatz ist? Seit dieser Saison für die SG Sonnenhof Großaspach, die in der mehrseitigen Story aber nur einmal erwähnt wird – unter einem Foto, das ihren Mittelfeldspieler im Stadion im Fautenhau zeigt. Auch in der Kabine hat ihn Dominik Asbach für das Magazin noch abgelichtet.

Unbekannt ist der Urheber des Schnappschusses, auf dem Kunde im Trikot des VfB Stuttgart mit den späteren Stars bei einem Turnier in Nantes im April 2009 zu sehen ist. 13 oder 14 Jahre alt sind die Jungs und sie jubeln über ein Tor oder einen Sieg, aber das ist auch nicht so wichtig. Das Foto, das schon mehrmals in Zeitungen und den sozialen Medien auftauchte, war für den Spiegel nur der Anlass, die Geschichte zu erzählen, „von der man selten liest, die aber viel häufiger passiert. Tausendmal häufiger: vom Jungen, der Fußballprofi werden will, der es aber nicht schafft“, schreibt der Autor Josef Saller.

Denn Kimmich und all die anderen, die auf der großen Bühne spielen, machen nur einen winzigen Prozentsatz der Talente aus, die sich anfangs auf den Weg machen.Für Kunde, damals ein neunjähriger Bub, begann der Traum mit einer VfB-Sichtung. Etwa 300 Kinder spielten vor und er war einer der sechs Glücklichen. Er wechselte vom TSV Heimerdingen nach Stuttgart, begegnete fortan seinen Idolen wie Mario Gomez oder Sami Khedira und spielte im Lauf der Zeit mit den Jungs zusammen, die er heute im Fernseher sieht. Vor allem zu „Jo“ Kimmich hatte Kunde einen engen Draht und er traf ihn auch noch einige Jahre zum Bolzen mit Kumpels am Tag vor Weihnachten, als für ihn selbst der Traum ausgeträumt war.

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Als ihm mit 15 Jahren mitgeteilt wurde, dass beim VfB Schluss ist, weil er „zu klein“ und „zu schmächtig“ sei, „brach für mich eine Welt zusammen“, erinnert er sich. Über die Bundesliga-B-Jugend des SGV Freiberg, mit der er den VfB und den Coach, der ihn aussortiert hatte, im Pokal mit 2:1 besiegte und ein Tor schoss, landete er erst wieder in Heimerdingen.

Drei Jahre Freiberg und sieben Jahre Bissingen machten Kunde zu dem gestandenen Oberliga-Spieler, den im Sommer die SG holte. 276 Partien im baden-württembergischen Oberhaus mit 75 Toren sind eine Bilanz, die nicht viele vorweisen können, das gehört trotz verpasster Profikarriere auch zur Wahrheit. „Stolz wie Bolle!“ sei man auf ihn, posteten die Aspacher, als der Spiegel-Artikel erschienen war.

Aufrufe: 012.12.2023, 14:30 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Steffen GrünAutor