2024-05-02T16:12:49.858Z

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Marco Meyer hat sich für diese Saison viel vorgenommen.
Marco Meyer hat sich für diese Saison viel vorgenommen. – Foto: Dennis Kemmerling

Marco Meyer ist wieder da

Der Torjäger des TuS Gerresheim hat eine schwere Zeit hinter sich. In der neuen Saison will er 20 bis 30 Tore erzielen.

Stimmen die Zahlen, die in der Öffentlichkeit kursieren, dann hat der FC Bayern München jüngst einen neunstelligen Betrag berappt, um Harry Kane nach München zu lotsen. Waschechte Torjäger haben eben ihren Preis, weil sie so rar vertreten sind. Eine torgefährliche Nummer neun steht ligaunabhängig vor jeder Transferperiode auf dem Wunschzettel fast aller Fußballvereine. Der TuS Gerresheim mag da als Ausnahme dienen. Denn der Bezirksligist hat schon so einen Akteur, der weiß wo das Tor steht und wie der Ball dort unterzubekommen ist. Seine Qualitäten stellte Marco Meyer dann auch gleich am ersten Spieltag wieder unter Beweis. Mit zwei Treffern führte der 32-Jährige den TuS am Sonntag zum 3:2-Sieg im umkämpften Derby gegen Sparta Bilk.

„Das hat Spaß gemacht. Es ging auf dem Platz direkt gut zur Sache. Dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte und wir drei Punkte mitnehmen konnten, ist natürlich umso schöner“, blickt Meyer auf das Auftaktspiel zurück.

Es sind genau Partien wie diese, die dem Vollblutstürmer vor Augen führen, dass sich die harte Arbeit der vergangenen Monate gelohnt hat. Als Meyer vor rund zwei Jahren an der Heyestraße anheuerte, war er im wahrsten Sinne des Wortes außer Form. Was sein Trainer Harald Becker als „völlig unfit“ bezeichnete, drückte der Protagonist in konkreten Zahlen aus. „Ich habe rund 140 Kilogramm auf die Waage gebracht und wollte einfach wieder fit werden“, so Meyer. Unter der Anleitung von Becker und mit etwas, was ihm in jüngeren Jahren fehlte, brachte sich Meyer Stück für Stück wieder in Schuss. „Wenn ich schon als A-Jugendlicher diesen Fleiß gehabt hätte, hätte mein Weg wohl ganz anders verlaufen können“, blickt der abschlussstarke Angreifer etwas wehmütig zurück.

"20 bis 30 Tore"

Das sieht auch sein aktueller Coach so. Während seiner Zeit als Jugendtrainer bei der Fortuna hat Becker viele Talente unter seinen Fittichen gehabt. Der Fußballlehrer weiß, worauf es ankommt. „Marco hat fußballerisch Qualitäten, die nicht viele besitzen. Aber es gehört natürlich mehr als nur das Talent dazu, um es ganz nach oben zu schaffen. Ich bin mir sicher, dass sich die Fortuna nach ihm die Finger geleckt hätte, wenn Marco schon früher den kompletten Fokus auf Fußball gehabt hätte“, glaubt der 55-Jährige. Doch anstatt seinem Opa Peter Meyer, der immer noch einer der erfolgreichsten Torjäger in der Geschichte der Fortuna ist, nachzueifern, kickt Marco Meyer „nur“ in der Bezirksliga.

Seinen Frieden hat der, dem Außenstehende gerne vergeudetes Talent nachsagen, damit längst gemacht. „Ich habe wieder großen Spaß am Fußball, das ist das Wichtigste.“ Anstatt traurig in den Rückspiegel zu schauen, will Meyer das Beste aus dem Hier und Jetzt machen. Er hat lange gebraucht, um wieder in die Verfassung zu kommen, in der er seine Qualitäten im Torabschluss zum Tragen bringen kann. Auch von Rückschlägen wie dem in der vergangenen Saison erlittenen Sehnenriss ließ sich Meyer nicht entmutigen. „Ich denke, ich bin jetzt wieder bei 90 Prozent meines Leistungsvermögens und hoffe, nun verletzungsfrei durch die Saison zu kommen.“ Was dann wiederum in Zahlen bedeutet, vermag Meyer ebenfalls zu sagen. „20 bis 30 Tore habe ich mir für diese Spielzeit schon vorgenommen.“

Aufrufe: 017.8.2023, 09:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor