2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Torjäger in der Bezirksliga und Trainer in der Damen-Landesliga in Personalunion: Lukas Riedl.
Torjäger in der Bezirksliga und Trainer in der Damen-Landesliga in Personalunion: Lukas Riedl. – Foto: Simon Tschannerl

Lukas Riedls außergewöhnliche Doppelrolle

Für Arnschwang schießt der 29-Jährige Tore, in Thenried – wo er jetzt verlängert hat – coacht er die Landesliga-Damen

Seit gut einem halben Jahr hat Lukas Riedl den Spagat aus Bezirksliga-Torjäger und Damen-Coach in der Landesliga zu stemmen. Bei der DJK Arnschwang ist er für die Tore zuständig, hat diese Saison schon 22 geschossen. Auf Kurs ist er auch mit den Mädels des SV Thenried – als Zweiter der Landesliga Süd. „Sechs Tage die Woche“ stehe er am Fußballplatz, schmunzelt er. Der Spagat ist dem 29-Jährige bislang geglückt. Spaß statt Stress ist das Credo. „Beide Seiten machen mir Spaß. Wenn es zu viel Stress macht, muss man eine Aufgabe hintanstellen. Das ist bisher aber nicht der Fall“, berichtet Riedl.

Mit der Doppelbelastung kommt Lukas Riedl jedenfalls gut zurecht. Beide Vereine kämen ihm sehr entgegen, indem die Spiele so getaktet wurden, dass es passe. „Bislang hatte sich nur ein Spieltag überschnitten, ab jetzt sollte sich gar nichts mehr überschneiden. Ein Spiel ist am selben Tag, doch das schaffe ich in diesem Fall zeitlich locker“, freut sich Riedl, der sowohl der DJK Arnschwang als auch dem SV Thenried ein großes Lob ausspricht: „Es ist nicht selbstverständlich, dass beide so mitmachen.“

Jüngst hat Riedl für ein weiteres Jahr als Damencoach des SV Thenried zugesagt. Im Grunde hätte nur ein kürzlich vollzogener Arbeitswechsel die Verlängerung in Frage gestellt, so Riedl, der sich pudelwohl fühlt bei den Thenrieder Mädels. „Ich bin vom ersten Tag weg positiv aufgenommen worden. Und: Die Mädels setzen das um, was ich vorgebe.“ Riedl spricht von einem Wohlfühlfaktor in am Thenrieder Nordhang – auch bei der sportlichen Perspektive: „Man sieht, dass die Mädels kicken wollen und können.“

Dies spiegelt sich am sportlichen Abschneiden wider. Mit einem Punkt Rückstand auf Tabellenführer FV Obereichstätt, überwintern die Thenriederinnen in der Landesliga auf Platz 2. „Bisher sind wir auf jeden Fall zufrieden“, unterstreicht Riedl, „Vor der Saison hätten wir den aktuellen Tabellenstand sofort unterschrieben – vor allem, nachdem mit Franziska Moser die Toptorjägerin der letzten Jahre aufgehört hat. Die Mädels können stolz auf sich sein.“ Mosers Tore hätte man in der Breite gut auffangen können. Einzig das 3:3-Remis gegen den noch sieglosen SV Leonberg am letzten Spieltag vor der Winterpause ärgert den Trainer: „An dem Tag ist viel zusammengekommen und wir haben die Herbstmeisterschaft schon ein bisschen weggeworfen.“ Jetzt sei man wieder in der Rolle des Jägers. „Vielleicht liegt uns das ja besser“, schmunzelt Riedl.

Happy sind derweil die Verantwortlichen der Frauen-Fußballabteilung über Riedls Zusage für die kommende Saison. „Es freut uns sehr, dass Lui bei uns verlängert hat. Das gibt uns als Verein die nötige Planungssicherheit und so können wir den Fokus voll auf die Rückrunde legen“, sagt Abteilungsleiterin Marina Peter, die dem neuen Coach lobende Worte zuspricht: „Bisher macht er seinen Job hervorragend. Trotz seiner Doppelbelastung klappt alles sehr gut, er konnte bisher fast ausnahmslos bei allen Spielen und Trainings da sein.“ Peter und ihre Mitstreiterin in der Spartenleitung, Irina Baier, planen natürlich auch schon für die neue Saison. Neben der Zusage des Trainers holten sie auch bereits das „Ja-Wort“ fast aller Spielerinnen ein. Der Kader bleibt also so beisammen. Neu dabei ist Lisa Beer, die im Winter vom SC Regensburg nach Thenried wechselte.

Was ist in der zweiten Saisonhälfte noch drin für den SV Thenried? Das Feld ist eng beisammen, vieles scheint möglich. „Wir haben nach der Winterpause mit Ingolstadt, Alburg und dem Derby gegen Wilting gleich ein brutal schweres Auftaktprogramm vor uns. Da sieht man dann schon, wo die Reise hingeht“, erklärt Lukas Riedl. Zuvor gilt der Fokus aber einer optimalen Vorbereitung. Diesen Samstag ist Trainingsauftakt. An der Zielsetzung – top drei – habe sich grundsätzlich nichts geändert, allerdings hätte er bestimmt nichts einzuwenden, wenn es zum Schluss mit dem Aufstieg in die Bayernliga klappen würde. Dafür müsse laut Riedl aber viel passen, nicht zuletzt das nötige Spielglück. Sorgen macht sich der 29-Jährige keine; Druck des Müssens gibt es auch nicht: „Die Mädels ziehen mit und geben Gas.“ Ähnlich denkt Marina Peter: „Wir können dank der guten Ausgangssituation voll angreifen in der Rückrunde“, sagt sie.

Darüber hinaus möchte Lukas Riedl natürlich mit der DJK Arnschwang den Klassenerhalt in der Bezirksliga Süd schaffen – und nebenbei sein Torkonto noch weiter nach oben schrauben. Und wer weiß: Wenn alles perfekt läuft, geht der Vollblutstürmer aus Traitsching nächste Saison in der Bezirksliga auf Torejagd und steht gleichzeitig in der Damen-Bayernliga an der Taktiktafel.

Aufrufe: 08.2.2024, 12:00 Uhr
Florian WürtheleAutor