2024-05-16T14:13:28.083Z

Interview
Wird im Michael-Höhbauer-Stadion zu Oberwildenau bald Landesliga-Fußball geboten sein?
Wird im Michael-Höhbauer-Stadion zu Oberwildenau bald Landesliga-Fußball geboten sein? – Foto: Oliver Bartosch

Luhe-Wildenau will in die Landesliga: »Brutale Qualität vorhanden«

Kontinuität als Erfolgsrezept – Heute Abend wartet Detag Wernberg

Vor knapp einem Jahr haben Klaus Moucha und Benjamin Urban – er war zuvor bereits spielender „Co“ – den SC Luhe-Wildenau als gleichberechtigtes Trainerduo übernommen. Und das mit Erfolg. Der Vorjahresfünfte der Bezirksliga Nord marschiert mit Sieben-Meilen-Stiefeln Richtung Meisterschaft, ist kaum noch zu stoppen. Letztmals war der SC übrigens in der Saison 2001/02 auf Landesliga-Niveau unterwegs. Gut vorstellbar, dass die lange Abstinenz bald ein Ende findet. Vor dem Wildenauer Nachholspiel beim TSV Detag Wernberg am heutigen Mittwochabend stand uns Trainer Klaus Moucha Rede und Antwort. Er spricht über das Erfolgsrezept, das Kommende und über Topstürmer Nico Argauer.

Klaus, erst eine Saisonniederlage, der beste Sturm und die zweitbeste Abwehr der Liga – woher rührt der aktuelle sportliche Erfolg in Oberwildenau?
Klaus Moucha (31):
Das Erfolgsrezept ist die Kontinuität und die Arbeit – welche nicht nur mit der Mannschaft gemacht wird, sondern seit fünf, sechs Jahren im kompletten Verein durchgezogen wird. Die Mannschaft ist jung, willig und lernbereit. Sie nimmt alles an und versucht, vieles sofort sofort umzusetzen. Im Spielermaterial ist eine brutale Qualität vorhanden. Die Grundlage ist da und auf dieser können wir aufbauen. Unser Vorgänger Roland Rittner hat eine gute Arbeit geleistet, die wir weiterführen.


Woran ist diese kontinuierliche Arbeit festzumachen?
Die Spieler haben nicht nur uns Trainer als Ansprechpartner. Bei jedem Training sind ein Physiotherapeut und zwei Personen vom Verein da. Probleme entstehen erst gar nicht, werden gleich im Keim erstickt. Daraus resultiert, dass wir als Trainer mit der Mannschaft problemlos und zielgerichtet arbeiten können.


Nach der Winterpause habt Ihr 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Könnte die Mannschaft früher oder später „satt“ von all den Erfolgserlebnissen sein?
Auch jetzt mit dem komfortablen Vorsprung bleibt die Mannschaft hungrig. Die Spieler sind noch nicht zufrieden – und wollen auch nächste Saison, wenn es denn wirklich hochgeht, eine gute Rolle spielen.


Bestens gefütterte Social Media-Kanäle, Drohnenfahrten bei Heimspielen, ein stetig wachsendes Zuschauerinteresse. Ist eine Aufbruchstimmung zu spüren?
Definitiv. Angefangen bei den Verantwortlichen, die an Spieltagen wieder gerne mithelfen. Bei jedem Heimspiel sind 20, 30 ehrenamtliche Kräfte im Einsatz. Die Leute haben Spaß, da mitzuwirken. Auch die Unterstützung der Fans stimmt – wie bieten attraktiven Fußball, schießen doch einiges an Tore. Im Schnitt haben wir knapp 300 Zuschauer, bei Spitzenspielen noch mehr. Ein Highlight wird definitiv das letzte Saisonspiel daheim gegen Etzenricht werden.

Seit dieser Seite Trainer beim Bezirksligisten SC Luhe-Wildenau: Klaus Moucha.
Seit dieser Seite Trainer beim Bezirksligisten SC Luhe-Wildenau: Klaus Moucha. – Foto: Nico Kick


Heute Abend geht es für Euch zum abstiegsbedrohten TSV Detag Wernberg...
Ich habe als Aktiver selbst schon für Detag Wernberg gespielt, weiß, dass in der Mannschaft ganz viel Mentalität und Kampf drinsteckt. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und brauchen händeringend Punkte, das ist uns bewusst. Das Detag-Stadion ist wie ein kleiner Hexenkessel. Nichtsdestotrotz zählen für uns nur drei Punkte. Unsere Mannschaft ist qualitativ so gut, dass einem Sieg nichts im Wege steht, wenn jeder seine Leistung abruft.


Euer Gegner steckt gemeinsam mit drei anderen Mannschaften ganz tief im Abstiegskampf.
Über die gesamte Saison gesehen, ist eine Tabelle einfach ein Spiegelbild dessen, wie die Saison bei den einzelnen Mannschaften gelaufen ist. Nach der Winterpause habe ich alle Mannschaften schon gesehen; die Teams im Tabellenkeller stehen auch nicht zu Unrecht dort unten.



Infrastrukturell ist beim SC Luhe-Wildenau in den vergangenen Monaten ja einiges vorangegangen.
Es passiert noch einiges. Nach der Saison wird der A-Platz neu gemacht. Kabinen und Sportheim sind neu, am Hauptplatz wurde eine Flutlichtanlage installiert. Bei uns fließen die Förder- und Sponsorengelder nicht in eine Mannschaft, sondern in das Drumherum. Für die Mannschaft wird viel gemacht, dafür aber bekommen die einzelnen Spieler weniger. Das schätzen die Spieler und wer einmal da ist, bleibt auch da. Von unserem jetzigen Kader haben wir für die neue Saison keinen einzigen Abgang.


In der öffentlichen Wahrnehmung fällt im selben Atemzug zum SC Luhe-Wildenau gleich der Name Nico Argauer. Euer Eigengewächs steht heuer schon wieder bei 22 Saisontoren. Nervt das Runterbrechen auf einen Spieler irgendwann?
Nein. Natürlich sind wir froh, dass Nico da ist. Er ist aber mit seinen Toren auch ein Stück weit abhängig von seinen Mitspielern, die ihn immer wieder füttern. Auch Nico hat ab und an mal eine Flaute drin gehabt, hier waren dann andere zur Stelle wie Bene Meckl, Benny Urban oder Felix Diermeier. Die Breite ist da. Und das hat uns über die Saison hinweg auch ein Stück weit stark gemacht und definitiv zum Erfolg beigetragen.


Das Interview führte Florian Würthele.


Die weiteren Nachholspiele in den beiden Bezirksligen am Mittwochabend:


Aufrufe: 019.4.2023, 11:00 Uhr
Florian WürtheleAutor