Lührmann-Gala mit vier Toren und einer Vorlage

Tore und Vorlagen begleiten Mathias Lührmann seit Beginn seines Fußballer-Lebens. Und das hat er vorwiegend bei zwei Vereinen verbracht: seinem Heimatverein Eintracht Neuenkirchen und immerhin für zwei Spielzeiten beim Oberliga-Spitzenklub TuS Bersenbrück, wo er in der fünfthöchsten Spielklasse einige Einsätze verbuchte.

Durchschlagenden Erfolg hat der 28 Jahre alte Fan des FC Bayern inzwischen wieder zurück in der Heimat, wo er am vergangenen Wochenende mal wieder ordentlich hinlangte. Der Landwirt erntete dank seiner Gala-Vorstellung die Saisontreffer sieben bis zehn und zudem auch die zehnte Vorlage im elften Spiel. Für den Rechtsfuß ist der 7:2-Sieg beim Bippener SC allerdings kein Grund zum Abheben, wie im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich wird:

7:2-Sieg in Bippen, hast du mit einem so deutlichen Ergebnis gerechnet?

Mathias Lührmann: Nein, mit so einem deutlichen Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Ich habe mit einem Spiel gerechnet, wie es in der ersten Halbzeit war. Ein umkämpftes Spiel im Mittelfeld mit vielen Zweikämpfen und langen Bällen.

Bis zur Pause sah es dem entsprechend gar nicht nach Kantersieg aus, wie lief das Spiel aus deiner Sicht?

Lührmann: Das Spiel fing für uns ordentlich an, wir konnten aus den ersten zwei Chancen früh eine Führung herausschlagen, mussten uns aber nach zwei Unaufmerksamkeiten mit dem Unentschieden zur Halbzeit zufrieden geben, da Bippen uns mitunter auf dem tiefen Geläuf den Schneid abgekauft hat. Wir haben die langen Bällen in Halbzeit eins nicht gut verteidigt bekommen und so konnte sich Bippen immer wieder vorne anmelden.
Die zweite Hälfte begann für uns wieder gut. Direkt mit dem ersten Angriff trafen wir zur Führung, waren deutlich galliger und haben durch eine Systemumstellung und einen personellen Wechsel deutlich mehr Struktur gehabt. Durch das hohe Pressing kamen wir schnell zu weiteren Toren und haben Bippen dadurch den Zahn gezogen.

Du selbst hattest offenbar gut gefrühstückt. Oder wie erklärst du dir sonst die gute Tagesform?

Lührmann: Gut gefrühstückt und auch zu Mittag gegessen 😉 Wir hatten um 14 Uhr Treff und bis kurz davor habe ich gearbeitet, war also wach, der Körper bereit, und beim ersten Pflichtspiel nach fast vier Monaten ist man ja auch heiß und motiviert. Eine gute Vorbereitung spielte mir auch in die Karten, wobei ich zwar zuletzt noch kurz pausieren musste. Dies hat mich aber zum Glück nicht weiter aus dem Rhythmus gebracht.

Was war da kurz vor Schluss los mit der Roten Karte?

Lührmann: Das war eine sehr unglückliche Situation. Mein Mitspieler hatte zu einem guten Dribbling angesetzt, hatte zwei drei Spieler stehen gelassen und wurde dann vom Ball getrennt. Ob unfair oder fair, weiß ich nicht. Im selben Moment merkte er aber ein gewisses Nachtreten und da sind bei ihm leider die Sicherungen durchgegangen. Er hat den Gegenspieler daraufhin unüberhörbar beleidigt. Das gehört sich nicht und das weiß er auch. Als junger Spieler muss man dann ab und zu noch einiges dazu lernen und das tut er gerade.

Wie bewertest du das schiefe Tabellenbild – geht da was in Sachen Aufstieg?

Lührmann: Das Tabellen-Bild ist tatsächlich sehr verzerrt. Wir haben gleich mehrere Nachholspiele in der Hinterhand, aber die Mannschaften, die oben stehen und die Punkte gesammelt haben, haben es auch verdient. Es wird sich zeigen, ob für uns etwas geht. Wir wollen gerne oben andere Mannschaften ärgern und mitspielen, das würde uns einige Freude bereiten. Mal sehen, wo es hinführt.

Jetzt habt ihr direkt mal eine englische Woche. Sonntag in Schinkel, Mittwoch gegen Merzen und darauf den Sonntag gegen Voltlage. Was erwartest du von eurer Mannschaft in den drei Partien?

Lührmann: Uns stehen sehr harte Wochen bevor, wie haben im März und April fast nur englische Wochen. Zum Glück haben wir eine breiten Kader und können dann viel wechseln. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Sonntag gegen Schinkel wird ein schweres Spiel, eine technisch und spielerisch sehr gute Mannschaft. Sie haben sich über den Winter gut verstärkt und werden auch nochmal versuchen, sich oben einzubringen. Deshalb werden 110 Prozent nötig sein. Ebenso in den Derbys – zwei in einer Woche, das wird sehr intensiv. Aber die Jungs sind bereit, haben Bock. Das spiegelt sich im Training wider, Woche für Woche mit 16 bis 17 Leuten zu trainieren, das fordert und fördert.

Du selbst hast schon Oberliga gespielt und bist mit 28 Jahren nun wirklich noch nicht zu alt für höherklassigen Amateurfußball. Was wäre für dich persönlich nochmal ein Ziel?

Lührmann: Ein Aufstieg und eine Meisterfeier mit dem Heimatverein wäre doch wirklich eines der größten Ziele, die ich verfolge in Neuenkirchen. Aber da muss einfach alles passen und vielleicht klappt es ja mal.

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