2024-06-06T14:35:26.441Z

Interview
Die neue Corporate Identity der ASL
Die neue Corporate Identity der ASL – Foto: Paul Krier

Laporta: „Seit 40 Jahren nicht eine einzige Jugendmannschaft mehr“

ASL-Präsident Domenico Laporta erklärt, was man in Zessingen künftig anders machen will

Im August wurde publik, dass die ALSS Luxemburg, zuvor AS Luxemburg-Porto, wieder zu ihrem historischen Namen AS Luxemburg zurückkehren würde. Wir haben beim Vereinsvorsitzenden Domenico Laporta nachgefragt, was die Gründe für die rezenten Identitätswechsel waren, was die Pläne für die Zukunft sind und wie die Lage am „Stade Boy Konen“ nach der Fusion von Nachbarverein Cebra mit Luxembourg City aussieht.

AS Luxemburg, ASL Porto, Aris, AS ALSS und nun wieder AS Luxemburg – was ist die Geschichte dahinter und wieso wurde der Name Aris wieder fallengelassen?

Nachdem ich gehört hatte, dass die ASL Porto nach einer Notlösung suchte, um noch im luxemburgischen Fußball aktiv zu bleiben, stellte ich im Mai 2022 meine Kandidatur um Mitglied im Verwaltungsrat zu werden. In dem Zusammenhang stellte ich ein Fünfjahresprojekt vor, in dem perspektivisch auch eine Umänderung des Vereinsnamens vorgesehen war.

Es war sicher, dass wenn wir den Namen FC Aris wiederbeleben würden wieder zahlreiche ehemalige Spieler bereit gewesen wären, diese Passion mit uns zu teilen. Es hätte uns ebenfalls die Möglichkeit geboten, schnell die Zahl unserer ehrenamtlicher Helfer zu erhöhen. Auch finanziell hätte uns dies geholfen und die Möglichkeit eines mittel- und langfristigen Projekts wäre gegeben gewesen.

Der Verwaltungsrat von Racing FC Union Luxemburg hatte leider aber die Entscheidung getroffen, den Namen und das Logo des früheren FC Aris schützen zu lassen. Wir mussten entsprechend kurzfristig eine Alternative finden. Wir taten uns mit der ALSS Futsal mit dem Ziel zusammen, unseren Etat zu garantieren, so wie es in der Hauptversammlung im Mai 2022 vorgeschlagen worden war.

Schließlich, nach vielen Überlegungen, hat der Vorstand sich im Juni 2023 für den früheren Namen „FC Amis des Sports Luxembourg-Fëschmaart“ entschieden, kurz AS Luxemburg. Es war für uns klar, unter diesem Namen zu fungieren. Die Farben von Aris Bonneweg und die Werte der ALSS wurden bei der Anpassung des Logos berücksichtigt.

Vor gut einem Jahr wurde wie angedeutet behauptet, dass viele Aris-Mitglieder dem Verein mit dem neuen Namen helfen würden. Ist dies als ASL immer noch der Fall, sind diese geblieben?

Es stimmt, zum jetzigen Zeitpunkt sind fünf Mitglieder des Vorstandes ehemalige Spieler des FC Aris Bonneweg. Einige freiwillige Helfer und Spieler unserer Veteranen waren ebenfalls einst Teil dieses mythischen Vereins aus der Hauptstadt.

Weitere drei Mitglieder in unserem Vorstand sind ehemalige Spieler und Vorstandsmitglieder der AS Luxemburg, die einst auch für Aris spielten. Man kann aber nicht bestreiten, dass eine große Anzahl an früheren Spielern sich wegen der Namensänderung nicht mehr mit dem Projekt identifizierten.

Ist der Name AS Luxemburg jetzt der definitive Vereinsname in den kommenden Jahren?

Unser Ziel war es, einen Anhaltspunkt und ein Zukunftsprojekt zu schaffen. Wir glauben fest daran, dass AS Luxemburg-Fëschmaart der Name ist, den wir brauchen und dass er mit den Werten, die wir alle teilen, übereinstimmt.

Wie sehen die Zukunftspläne des Vereins aus?

Das auf fünf Jahre ausgelegte Entwicklungsprojekt fußt auf verschiedenen Säulen. Vor allem ist es vorrangig, wieder eine gewisse Gelassenheit und Stabilität in die Seniors-Kategorien zu bekommen, sowohl bei der ersten als auch bei den zweiten Mannschaften. Dies war die Folge unseres Aufstiegs in der Vorsaison in die 1.Division.

Die zweite Etappe besteht darin, die nötigen Mittel zu finden, um die langfristige Tragfähigkeit der Vereinsstruktur zu garantieren. Anschließend ist es unumgänglich, progressiv alle Kategorien sowohl in der Jugend als auch bei den Erwachsenen zu entwickeln. Zur Stunde haben wir drei Seniors-Teams sowie eine Veteranen-Mannschaft.

Wie sieht die Unterstützung von Seiten der Stadt Luxemburg aus?

Die Gemeinde unterstützt uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Wir haben das Glück, dass wir den „Complexe sportif Boy Konen“ für unsere Trainingseinheiten und Heimspiele nutzen können. Wir profitieren ebenfalls vom dort vorhandenen Fitnessraum. Wir haben dennoch für demnächst eine Unterredung mit dem Sportamt angefragt, um Unterstützung in Bereichen wie dem Clubhaus zu bekommen, der Unterbringung unserer Waschmaschinen sowie um über einen Fußballplatz mit einer Drainage zu sprechen, um unseren Sport unter den bestmöglichen Bedingungen ausüben zu können.

Ist euer Verein jetzt alleine am Standort Boy Konen oder sind dort noch Mannschaften von Luxembourg City aktiv?

Die Zeitpläne für Training und Heimspiele bleiben für unsere Seniors-Mannschaften unverändert. Außerhalb unserer Zeiten haben sowohl der FC Red Star Merl-Belair als auch der FC Luxembourg City Zugang zur Anlage, hauptsächlich für die Jugendkategorien und Frauenmannschaften. Es ist möglich, dass sich das für die kommende Saison ändert, denn wir werden dann eigene Jugendteams einschreiben.

Ist es für die ASL ein Vor- oder Nachteil, dass der frühere direkte Nachbar nun nur noch teilweise da ist?

Die Realität zeigt, dass unser einziger wirklicher Vorteil darin liegt, dass der Rasen auf dem Hauptplatz sich zwei Wochen lang erholen kann ohne dass er täglich in Mitleidenschaft gezogen wird. Was den Rest angeht, ziehen wir keine zusätzlichen Vorteile aus der Situation, da wie erwähnt zwei andere Vereine die Installationen nutzen.

Sie haben es angedeutet: es gibt Pläne, eine eigene Jugend aufzubauen. Wie sehen diese konkret aus?

Seit vierzig Jahren hatte der Verein nicht eine einzige Jugendmannschaft mehr. Um im sportlichen Projekt eine Kontinuität garantieren zu können und um eine richtige Vereinsidentität zu schaffen, muss vorrangig in Jugendkategorien investiert werden. Es ist unser Ziel, eine Fußballschule aufzubauen, in der die Qualität Priorität vor der Quantität hat.

Der soziale Aspekt sowie die Verbindung zu Lehrern, Eltern und Trainern im Sinne der Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen wird eine große Wichtigkeit innerhalb des Vereins bekommen. Es wird für uns absolut vorrangig sein, jedem Kind unsere Unterstützung zu geben, sei dies im Sport, in der Schule oder auf seinem sozialen und beruflichen Werdegang.

Verschiedene Projekte werden herausstechen, wie die Wichtigkeit des Ehrenamts, des Fair Play, des Respekts, des Schiedsrichterwesens und anderer, mit dem Ziel, die Jugendlichen von klein auf zu sensibilisieren.

Die fünf- bis zwölfjährigen sollen ebenfalls Einführungen in den Futsal erhalten, dies als Ergänzung zum normalen Fußball. Der Futsal fördert die Technik und Koordination, die Flinkheit, das Ballgefühl, die Dribblings und das Toreschießen zusammen mit einer Vielzahl an Bewegungen. Jede Woche wäre das eine zusätzliche Option zum Fußballtraining. Damit können Jugendliche auch im Futsal ausgebildet werden, wovon sie bei verschiedenen Futsal-Events profitieren können.

Eine visuelle Identität scheint bei einer neuen Gesamtidentität wichtig zu sein. Bringt das etwas in einer 1.Division?

Die Kommunikation in den unteren Divisionen ist noch wichtiger, da der Großteil der Einnahmen durch Sponsorengelder generiert wird, Sponsoren, die im Gegenzug Sichtbarkeit über verschiedenste Kommunikationsplattformen erhalten, wie über die Website, die sozialen Netzwerke, aber auch über die klassischen Werbebanden und Trikotwerbung.

Was können Sie uns abschließend sonst noch zum ambitionierten Projekt sagen?

Ein Verein kann ohne die Vorstandsmitglieder und ehrenamtlichen Helfer nicht bestehen. Jeder Erfolg und Verdienst am Projekt gebührt ihnen. Als Präsident der AS Luxemburg möchte ich ihnen an dieser Stelle für ihre Unterstützung danken und sagen, dass ich stolz bin, sie im Verein zu haben!

Menschen, die sich in Zukunft unserem Verein anschließen wollen, oder die uns einfach nur unterstützen wollen, können dies über unsere sozialen Netzwerke oder über unsere Webseite www.asluxembourg.lu machen, oder sie können sich einfach für zusätzliche Informationen per E-Mail an asluxembourg1919@gmail.com oder Telefon an 661 921 482 bei uns melden!

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Aufrufe: 018.11.2023, 11:00 Uhr
Paul KrierAutor