Kumpelverein mit Landesliga-Premiere: "Zusammenhalt ist unsere Stärke"

Bis 2020 noch in der Kreisoberliga

In die ist die erste Mannschaft aus dem 1.500-Seelen-Dorf in der vergangenen Saison erstmals aufgestiegen. Höchst überraschend. 2019/20 traten die Sennewitzer nämlich noch zwei Klassen tiefer in der Kreisoberliga an. Drei Jahre und zwei Aufstiege später geht es nun gegen Klubs wie den 1. FC Zeitz, Rot-Weiß Weißenfels oder den SC Naumburg. Was ist passiert? Im Grunde eigentlich gar nicht so viel - und genau darin liegt das Erfolgsrezept.

„Die Mannschaft ist über Jahre zusammengeblieben“, erklärt Präsident Eric Förster. In der Saison 2017/18 spielte die Sennewitzer A-Jugend Verbandsliga. Davon profitiert der Verein heute noch: Fünf des „goldenen Jahrgangs“ gehören nach wie vor der ersten Mannschaft an. Und die ist eine Einheit, eine Gruppe von Freunden - auf und neben dem Platz. „Der Zusammenhalt ist unsere Stärke, wir unternehmen auch privat viel miteinander“, erklärt Trainer Sebastian Thiele.

Finanzielle Mittel nur für Infrastruktur

Das gute Miteinander als Erfolgsbringer, diese Philosophie wird auch an Neue direkt herangetragen. „Bei Zugängen ist erst einmal das Wichtigste, dass es menschlich passt“, erklärt der sportliche Leiter Thomas Randig. Fahrtkosten werden für Studenten bei Bedarf erstattet, Geld gibt es in Sennewitz nicht zu verdienen. „Da machen wir nicht mit“, sagt Randig.

Finanzielle Mittel sollen viel mehr in Steine als in Füße investiert werden. Mittelfristig in die Erneuerung der beiden Rasenplätze etwa, auch in der vereinseigen Gaststätte wurde einiges erneuert. „Wir müssen und wollen die Infrastruktur stetig verbessern. Damit werden wir für Spieler attraktiver“, erklärt Förster. Dabei sei der Klub auch Fördermittel angewiesen. Die zu bekommen ist oft mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden.

Jugendarbeit als Sennewitzer Steckenpferd

Auch die Jugendarbeit ist ein wichtiges Steckenpferd der Sennewitzer. Mit sieben Jugendmannschaften, darunter auch mehrere Spielgemeinschaften, geht der Verein in die neue Saison. Beachtlich, angesichts des zunehmenden Mangels an Spielern im Nachwuchsbereich. „Wir wollen eine kontinuierliche und ehrliche Arbeit. Das ist unser Credo. Auch wenn das eine große Herausforderung ist, stellen wir uns dem Thema“, betont Förster. Vier Talente aus der E-Jugend wechselten im Sommer zum Halleschen FC.

Gehofft wird natürlich aber auch, dass der Jugendarbeit auch Kräfte für neue Sennewitzer Fußballmärchen entspringen „Wir haben uns vor sieben Jahren als Vorstand auf den Weg gemacht uns sind schon etwas stolz, wie sich das entwickelt hat. Ich glaube, dass das auch von außen erkannt wird, dass wir hier gute Arbeit leisten“, sagt Randig.

Das Ziel bei der Landesliga- Premiere - so viel ist klar - kann nun nur Klassenerhalt lauten. „Zum Auftakt gegen Brachstedt, Weißenfels, Zeitz sind schon einige Brocken dabei“, sagt Randig. Respekt haben sie in Sennewitz vor diesen Aufgaben, Angst aber nicht. „Es werden im Grunde nur Endspiele für uns. Chancenlos sehe ich uns aber nicht“, sagt Trainer Thiele. Und selbst wenn das Vorhaben Landesliga scheitert - das Wichtigste ist für die SVS-Verantwortlichen, dass der Zusammenhalt bestehen bleibt.

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