2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

KSG steht eine Halbzeit nur Spalier

Nach einer indiskutablen ersten Halbzeit musste sich die KSG Holdenstedt/Beyernaumburg dem 1.FC Sangerhausen zu Hause mit 2:5 (0:4) geschlagen geben. 45 Minuten knüpften die Hausherren nahtlos an die schwache Vorstellung in Kelbra an und ließen sich von spielfreudigen Sangerhäusern das Spiel aufzwingen. Erst nach dem Wechsel hielt die KSG endlich dagegen - aber viel zu spät.

Im Vergleich zum Debakel in der Vorwoche setzte KSG-Trainer Fischer auf fast die gleiche Anfangself. Einzig der junge R. Herbst ersetzte Märtens (zunächst Bank), auch, weil der in Kelbra gute Gängel erneut verletzt ausfiel. Bei den Gästen kehrten im Vergleich zum Remis gegen Blankenheim Heinze für Bosse zwischen die Pfosten zurück, dafür fehlte Winterneuzugang Drews nach seiner Gelb-Roten Karte.

Vom Ziel, Wiedergutmachung für das Desaster in Kelbra zu leisten, war die KSG im ersten Durchgang meilenweit entfernt. Geschockt vom frühen Gegentor, als nach einem Einwurf der Ball verlängert wurde und FC-Torjäger Dumack schneller schaltete als sein Gegenspieler und Torhüter Buhl (3. Minute), wiederholten die Hausherren die Fehler der Vorwoche. Die Verteidiger standen zu weit von den Gegenspielern weg, im zentralen Mittelfeld fehlte die Ordnung, auch weil die Gäste um den überragenden Kravchuk ständig rochierten und somit für heilloses Durcheinander sorgten.

Zudem stand die KSG zu tief, so dass ein großes Loch zwischen Abwehr und Angriff entstand, wodurch es an Entlastung mangelte. Auch das Zweikampfverhalten war teils mangelhaft, dokumentiert durch das 0:2 von Shulhin, der unbehelligt gegen vier KSG-Verteidiger in den Strafraum dribbeln und gegen die Laufrichtung des Keepers vollenden durfte.

Die Angriffsbemühungen der Hausherren beschränkten sich auf lange, ungenaue Bälle in die Spitze, die Außen und auch Regisseur Carl wurden kaum gesucht und konnten sich auch nicht entscheidend durchsetzen. Auf der Gegenseite rettete L. Hollo einmal auf der Linie, zweimal durfte sich auch der KSG-Schlussmann auszeichnen.

Die weiteren Treffer resultierten aus Elfmetern, wobei vor allem der erste umstritten war: Nach einem langen Ball sprang das Leder K. Koch, der mit dem Rücken zum Geschehen war, unglücklich an den Arm. Kurz zuvor auf der Gegenseite hatte es auch ein Handspiel eines FC-Verteidigers im Strafraum gegeben, was vom ansonsten guten Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Dietrich verwandelte den Strafraum zum 0:3 souverän, wie später auch Kravchuk, nachdem Peukert etwas zu ungestüm im Strafraum zu Werke gegangen war.

Zur Halbzeit reagierte KSG-Trainer Fischer und brachte Heller und Märtens für die jungen R. Herbst und Peukert, die beide noch Lehrgeld zahlen mussten und leicht angeschlagen waren. Die Halbzeitansprache schien gefruchtet zu haben, denn nun setzten die Gastgeber das um, was von Beginn an der Plan gewesen war: Mit aggressivem Anlaufen und Zweikampfverhalten wurden Fehler bei den Gästen erzwungen und das Spielgeschehen verstärkt in Richtung Gäste-Strafraum verlegt.

Die Gäste, offensichtlich zu selbstsicher, waren nun etwas nachlässiger und pomadig und schienen überrascht von der Gegenwehr. Offensiv gelang nun kaum noch etwas und die Abwehr leistete sich einige Unsicherheiten. Allerdings verstand es die KSG kaum, sich zwingende Chancen zu erspielen, trotz vielversprechender Ansätze.

Den ersten Treffer erzwang dann T. Schremmer, der nach einem ungenauen Abspiel von Torhüter Heinze den Ball eroberte und den in der Mitte lauernden Hoffmann - der in Halbzeit eins die einzige Chance der Hausherren übers Tor gejagt hatte - bediente, der zum 1:4 vollendete. Nun verstärkte die KSG noch einmal ihre Bemühungen. Und nach einem Freistoß unterlief FC-Verteidiger Erdmann ein Eigentor, als er an seinem herausstürzenden Keeper vorbei den Ball ins Netz lenkte.

Die Hoffnungen auf einen Punkt allerdings zerstoben schnell, da trotz allem Engagement die Genauigkeit und Zielstrebigkeit fehlte, um wirkliche Gefahr für die Gäste heraufzubeschwören. Diese kamen zwar nur noch zweimal gefährlich vors Tor - einmal parierte Schlussmann Buhl, einmal ging eine Direktabnahme nur knapp am Kasten vorbei - doch ein Missverständnis zwischen dem Schlussmann und Libero Hedig führte zu einem Eigentor durch den letzten Mann, der die Partie in der Schlussminute endgültig entschied.

Für die Gastgeber ist damit der Fehlstart ins neue Jahr perfekt, am nächsten Samstag geht es nun darum, beim Tabellenschlusslicht Sittendorf den Negativlauf zu durchbrechen. Der 1.FC darf dagegen noch auf die Qualifikation zur eingleisigen Kreisliga hoffen, reist am Sonntag zu Eintracht Bennungen.

Aufrufe: 018.3.2024, 21:54 Uhr
Severin BuhlAutor