2024-05-10T08:19:16.237Z

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Kreisliga-Ekstase: Nach dem 4:1-Triumph beim "großen" Nachbarn in Zwiesel kannte der Jubel im Lindberger Fanblock keine Grenzen mehr.
Kreisliga-Ekstase: Nach dem 4:1-Triumph beim "großen" Nachbarn in Zwiesel kannte der Jubel im Lindberger Fanblock keine Grenzen mehr. – Foto: Screenshot Facebook TSV Lindberg

Kreisliga ganz groß: Lindbergs Sternstunde mit »Tränen in den Augen«

Warum der 19. August 2022 einen Ehrenplatz in der Historie des Bayerwaldklubs einnehmen wird

Es war zweifelsohne das Highlight des vergangenen Wochenendes in der Kreisliga Straubing - wenn nicht sogar im gesamten Bayerischen Wald! Am Freitag, den 19. August trafen der SC Zwiesel und der TSV Lindberg zum ersten Mal seit 46 Jahren, als die Klubs 1976 in der damaligen Landesliga die Klingen kreuzten, wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Ein Tag, der für immer einen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern der Lindberger einnehmen wird, soviel ist sicher.


Geographisch trennen Zwiesel und Lindberg ganze vier Kilometer, trotzdem dauerte es über vier Jahrzehnte, bis sich die Nachbarn wieder mal sportlich über den Weg liefen. Das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine aus dem Bayerwald elektrisierte die Fußballfreunde in beiden Orten, das Derby warf schon Tage vorm Anpfiff am Freitagabend seine Schatten voraus. Und besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen, das dachten sich auch die Lindberger und hatten sich etwas überlegt: Ein Fanmarsch durch "gegnerisches" Territorium! Rund 60 Lindberger marschierten vorm Anpfiff durch Zwiesel und zogen zum Jahn-Stadion. Eine klasse Aktion, fast wie im Europapokal!


Der Aufruf zum Fanmarsch auf der Facebook-Seite des TSV Lindberg.
Der Aufruf zum Fanmarsch auf der Facebook-Seite des TSV Lindberg. – Foto: Screenshot Facebook TSV Lindberg


650 Zuschauer sahen dann ein Flutlichtderby, das hielt, was es versprach. Die Hausherren gingen zwar in Führung, doch auch dank der fantastischen Unterstützung seiner Anhänger konnten die Lindberger die Partie drehen und feierten nach 90 intensiven Minuten einen triumphalen 4:1-Erfolg. Der Jubel bei Spielern und Fans kannte keine Grenzen mehr. Erwachsene Männer zogen auf der Tribüne blank, um oberkörperfrei zu feiern. Emotionen pur! "Es hat einfach alles gepasst an diesem Tag. Flutlicht an, und dann so ein Sieg. Man muss immer vorsichtig sein, aber ich wage schon zu behaupten, dass dieser Tag einer der größten Höhepunkte in unserer Vereinsgeschichte ist. Anschließend wurde es ein richtig langer Abend im Vereinsheim zusammen mit unseren Fans", schmunzelt Lindbergs Sportlicher Leiter Stefan Sydor. Auch er wird diesen Tag so schnell sicher nicht vergessen.

– Foto: Helmut Weiderer


Auch Lindbergs Torjäger Sebastian Marchl schwärmt Tage danach noch: "Das war ein Fußballfest, wie man es sich nicht schöner hätte ausmalen können am Freitag. Unsere Fans waren wieder der Wahnsinn! Eine Bombenstimmung: Fanmarsch, Trommeln, Megafon. Sie haben uns nach vorne gepeitscht, das war eigentlich ein Heimspiel für uns. Man hat dann auch gesehen, was dieser Sieg den Menschen in Lindberg bedeutet. Die Älteren hatten teils Tränen in den Augen. Der ganze Verein hat das genossen." Den 26. März 2023 haben sich die Lindberger übrigens schon dick rot im Kalender markiert. "Wir freuen uns schon alle aufs Rückspiel daheim", sagt Marchl. Da wird was los sein...

Aufrufe: 023.8.2022, 15:30 Uhr
Mathias Willmerdinger Autor