2024-04-25T14:35:39.956Z

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Durften gegen den in die Bundesliga aufgestiegenen SV Darmstadt 98 ihren neuen Platz einweihen
Durften gegen den in die Bundesliga aufgestiegenen SV Darmstadt 98 ihren neuen Platz einweihen – Foto: Jan-Niclas Grömling

Kreisliga A: Acht Tore im Spitzenspiel der SG Bad König/Zell

Die SG Bad König/Zell zementiert beim 6:2 gegen Rothenberg ihre Tabellenführung +++ Rote Karte als Knackpunkt

Bad König. So ganz will der Wettergott am Anfang nicht mitspielen an diesem Sonntagnachmittag in Bad König. Bewölkt und windig, mit Aussicht auf Regen lautet die Devise vor der Partie in der A-Liga zwischen Spitzenreiter SG Bad König/Zell und dem Tabellenzweiten SG Rothenberg.

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Immer mehr Symbiosen im Odenwald

Ein Topspiel also, und das bereits am dritten Spieltag. "In Rothenberg tun wir uns immer schwer. Aber wir spielen daheim, da hoffe ich schon, dass wir die drei Punkte behalten", sagt Frank Weichel, der Erste Vorsitzende der Fußballer der TSG Bad König, die seit inzwischen zehn Jahren eine erfolgreiche Symbiose mit der benachbarten TSG Zell eingehen. Ein Modell, das vor allem im Odenwald immer mehr Vereine praktizieren. "Das funktioniert hier bei uns prima, auch mit dem Austausch untereinander", lobt der Fußballchef.

Einweihungsspiel des neuen Platzes pusht Spieler

Nicht nur, dass die Zusammenarbeit mit der TSG Zell dem Club guttut. Auch mit dem neuen Rasenplatz inklusive energiesparender LED-Flutlichtanlage, den der Verein seit diesem Sommer hat, verfügt der Verein jetzt über eine weitere Option. Finanziert wurde der Platz durch Fördermittel der Gemeinde und dem Land, eingeweiht wurde das Geläuf mit dem ganz großen Bahnhof vor rund 2000 Zuschauern und dem Vorbereitungsspiel gegen Erstliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 (0:10). "Dieses Spiel hat jeden Einzelnen gepusht. Das ist ja klar, wenn man die Chance hat, gegen Profis zu spielen. Wir haben auch genug Lilienfans in der Mannschaft", sagt Weichel.

Förderverein als Entwicklungsstütze

Zur Weiterentwicklung trägt auch der vor gut zwei Jahren ins Leben gerufene Förderverein bei, durch den die TSG ihre Suche nach Sponsoren ein stückweit professionalisiert hat. Auch die Akquirierung von Jugendtrainern läuft zum großen Teil über den Förderverein, was dazu führt, dass der Club derzeit alle Juniorenteams mit Coaches besetzen kann. "Natürlich sind da auch viele Papas von den Spielern dabei", gibt Weichel offen zu. Die Suche nach externen Unterstützern ist auch in Bad König schwierig - und teuer. "Aber da sind wir auch dran, dass wir unseren Trainern die Lizenzen bezahlen, wenn sie die machen wollen."

Ziel ist die Kreisoberliga

In Bad König sieht man sich aktuell entsprechend gut aufgestellt. Viele Helfer, ein starkes Team und drei Rasenplätze; zwei vor Ort, einer in Zell, bieten den Kickern überdurchschnittliche Bedingungen. Und so ist es kein Wunder, dass Weichel selbstbewusst sagt: "Es muss nicht dieses Jahr sein, aber unser Ziel ist schon die Kreisoberliga. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir mit dieser Mannschaft im Mittelfeld mitspielen könnten." Mit spielstarken und erfahrenen Akteuren wie Spielertrainer Benjamin Bertholdt, Timm Heusel, Patrick Romera Garcia, Stephan Geist, Marco Reppe, Kapitän Sven Koch oder Stürmer Tim Illner verfügt die SG seit einigen Jahren über einen entsprechend ambitionierten Kader, der durchaus über höherklassige Erfahrung verfügt.

Zu schwierige Aufgabe für Rothenberg

Das machte auch das Spitzenspiel gegen Rothenberg deutlich, das Bad König/Zell am Ende überraschend deutlich mit 6:2 (1:0) gewann. Schon nach sechs Minuten lagen die Gastgeber durch Vladimir Jakovenko vorne und kontrollierten auch in der Folge die Partie. Die Gäste aus Rothenberg setzten zwar immer wieder Nadelstiche, meist über Torjäger Steffen Heckmann. Aber als kurz vor der Pause Rothenbergs Karsten Knecht nach einer Notbremse vom Platz musste, war zu erkennen, dass diese Hürde für die Gäste an diesem Tag eine zu hohe werden würde.

SG nutzt die Überzahl

Denn die numerische Überzahl nutzten die Gastgeber direkt nach Wiederanpfiff zum verdienten 2:0 durch Nino Lorei (48.). Romero Garcia erhöhte auf 3:0 (72.), ehe der eingewechselte Stephan Geist das 4:0 nachlegte (75.). Damit war die Partie gelaufen, auch wenn die etwa 100 Zuschauer noch ein paar Tore zu sehen bekamen. Heckmann traf zum 4:1, ehe Jakovenko mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder herstellte. Volk für Rothenberg und erneut Geist für die Gastgeber setzten dann die beiden Schlusspunkte in dieser vor allem in der zweiten Hälfte unterhaltsamen Partie.

Geglückter Saisonstart

Und so stehen für die SG Bad König/Zell nach vier Spielen vier Siege und die souveräne Tabellenführung. Noch ist der Weg in die Kreisoberliga freilich ein weiter für das Team von Spielertrainer Bertholdt. Zumal auch Weichel sagt: "Aufsteigen wird wohl schwerer sein, als später die Klasse zu halten."

Der Saisonstart aber ist dem Team schon einmal geglückt. Und wie zur Belohnung kam sie am Ende dann doch noch heraus, die Sonne über Bad König.



Aufrufe: 027.8.2023, 19:08 Uhr
Frank LeberAutor