2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Kreis Rees-Bocholt startet ein Pilotprijekt.
Der Kreis Rees-Bocholt startet ein Pilotprijekt. – Foto: Marcel Eichholz

Kreis Rees-Bocholt startet Pilotprojekt gegen steigende Gewalt

Auch ohne Anzeige leitet der Kreis Rees-Bocholt ab sofort Gewaltdelikte und Fälle von Diskriminierung an die Polizei weiter.

Einen ganz neuen Weg beschreitet der Kreis Rees-Bocholt, um die Zahl von Diskriminierungen und Gewalttaten auf den Sportplätzen zu reduzieren. Zwar findet der überwiegende Teil der Spiele ohne Zwischenfälle statt, doch es gibt immer wieder Vorfälle, die zum Teil ohne Konsequenzen stattfinden konnten. Das ändert sich ab sofort, denn der Kreis leitet nun - sofern die Fälle bekannt sind - Vergehen umgehend an die Polizei weiter.

"Der Grundgedanke dieses Pilotprojektes ist, einigen Leuten endlich klarzumachen, dass der Fußballplatz kein rechtsfreier Raum ist", erläutert Peter Koch in der NRZ. Der Vorsitzende des Kreises fungiert als Ansprechpartner für die Vereine und die Polizei. Zuvor hatte sich die Bocholter Polizei an ihn gewandt und die Idee vorgestellt. Demnach sollen alle Fälle von Rassismus, Diskriminierung, Beleidigung, Bedrohung und Gewalt nicht nur vor dem Sportgericht des Kreises verhandelt werden, sondern auch an die Beamten übermittelt werden, die dann Ermittlungen einleiten können.

Das bedeutet, dass keine Anzeige mehr notwendig ist und zukünftig nicht nur Sperren oder Strafen vom Kreis ausgesprochen werden können, sondern dass zudem auch strafrechtliche Konsequenzen mit zum Teil hohen Geldstrafen oder sogar Haft drohen kann. "Alle Fälle, bei denen es ein öffentliches Interesse der Aufklärung gibt, leiten wir zukünftig sofort weiter", erklärt Koch weiter. Mit dem Projekt nimmt der Kreis Rees-Bocholt eine Vorreiterrolle im Fußballverband Niederrhein an, mit dem das Vorgehen im Vorfeld aber abgesprochen wurde.

Polizei ergreift Initiative

Ins Rollen kam der Stein durch die Polizeibeamten Guido Helten, Roland Knufmann und Luca Müller, die als szenekundige Beamte in Bocholt fungieren, selbst kicken oder im Fall von Helten selbst als Schiedsrichter auf den Plätzen der Region unterwegs sind. "Passieren die dort beschriebenen Delikte auf der Straße, werden sie in der Regel strafrechtlich verfolgt. Passieren sie auf dem Fußballplatz, ist dies häufig nicht der Fall, weil niemand Anzeige erstattet. Deshalb sind wir auf den Fußballkreis zugegangen und auf offene Ohren gestoßen", sagt Helten.

Sie wollen die Leute zum Nachdenken bringen und präventive Arbeit leisten. "Emotionen gehören zum Fußball dazu. Wir wollen den Leuten klar aufzeigen, wo die Grenzen sind. Dabei wollen wir aber auch die Vereine mit unseren Mitteln unterstützen", betont Helten. Auf der Kreistagung am 11. Januar wird den Verein das Projekt vorgestellt und Fragen beantwortet.

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Aufrufe: 024.12.2023, 21:30 Uhr
Marcel EichholzAutor